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Die kurze Sommernacht ging zu Ende. Von Osten kroch neues Dämmerlicht über das Prärieland und zog die Berge im Westen aus der Dunkelheit.

Chet McCoy zügelte seinen Hengst, als er den Reiter aus dem Buschland kommen sah, durch das sich die Straße zog. Er erkannte Joe sofort und stellte sich am Rand der Schlucht in den Steigbügeln, damit Wood ihn auch sehen sollte. Er winkte sogar.

Da brachte der junge Bursche sein Pferd jäh zum Stehen und griff nach der Winchester im Scabbard. Er zog sie heraus und repetierte sie mit einer schlenkernden Handbewegung. Chet meinte, das Schnappen des Röhrenmagazins zu hören.

Er setzte sich und wartete. Es war etwas geschehen, womit er nicht rechnete. Joe kehrte zurück und war bewaffnet. Und er benahm sich, als hätte er nur Feinde auf der Welt.

Joe brachte das Pferd nicht wieder in Bewegung. Chet schnalzte mit der Zunge und drückte dem Hengst die Knie gegen das Fell. Das Tier bewegte sich langsam das letzte Stück vom Canyon ins Buschland hinunter.

Der junge Mann zielte mit dem Gewehr auf ihn. »Weit genug, Mister!«

Chet zügelte den Hengst. Jetzt trennten sie noch rund zwanzig Yard.

Joe sah gehetzt aus wie ein Hase, den viele Jäger verfolgten und der für sich nach einem letzten Ausweg suchte.

»Was ist passiert?«, fragte Chet leise und gedehnt, weil er hoffte, so beruhigend zu wirken.

»Sie mussten mir die Fesseln abnehmen, damit ich essen konnte. Und Lacon hielt mir die Hüfte mit dem Colt daran hin. Was wird da schon passiert sein?«

»Du wirst den Colt genommen haben«, vermutete Chet.

»So ist es. Aber Lacon wollte nicht begreifen, dass ich nicht mehr zu verkaufen sein sollte. Er wollte es nicht wahrhaben. Und er dachte wohl, ich würde es nicht wagen, auf ihn zu schießen.«

Chet lief es kalt über den Rücken. »Ist er ... tot?«

Joe nickte. Langsam sank seine Hand mit der Winchester herab.

»Und der andere?«

»Der verfolgte mich bis kurz vor das Gehölz, in dem ich es entscheiden wollte, wenn er nicht aufgibt. Er muss es geahnt haben und ist zurück. Sie redeten von Soldaten. Von einem Lieutenant Harris, der mit einer Eskadron in dem Nest war. Wegen Indianern, die den Farmern zusetzen. Vielleicht die gleichen, die unseren Wagen überfielen.«

»Lieutenant Harris?Ich glaube, den kenne ich. So einer war mal auf der Bullhead-Ranch. Sag mal, du musst Tyman doch bedroht haben, wenn du entkommen konntest?«

»Der hatte weiche Knie.«

»Hast du ihm den Vertrag abgenommen?«

Joe erschrak so sehr, dass er den Mund aufklappte, ohne es zu bemerken.

»Teufel, Teufel! Du hast es also vergessen«, stellte Chet fest. »Schade. Ohne den Vertrag wäre für ihn alles sehr viel schwerer gewesen, Joe.«

Der junge Wood fasste Zutrauen, schob das Gewehr in den Scabbard und ritt dichter heran. »Ich wollte nur weg. Nichts als weg.Wird man mich wegen Mord anklagen?«

Chet wusste darauf keine Antwort.

»Ja, nicht wahr?«

»Ich weiß es nicht. Aber ich reite den Soldaten entgegen. Und wenn es der Lieutenant Harris ist, der einmal auf der Bullhead-Ranch war, dann versuche ich, mit ihm zu reden. Ihm alles zu erklären. Wie das war, Joe, wie es zustande kam und was das für Typen sind.«

»Sie werden mich wegen Mord anklagen, wenn sie mich kriegen«, murmelte der junge Mann.

»Wo seid ihr eigentlich gewesen?

»In Howard Junction.«

»Was denn, es gibt doch eine Stadt vor Colorado Springs?«

»Ein kleines Nest ohne Doc.«

»Ach, so. Reite zur Poststation und warte dort auf mich. Joe.«

Die Geier mit dem Colt: Western Bibliothek: Alfred Bekker präsentiert 12 Romane

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