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Hayes kniff die Augen zusammen und blinzelte gegen die hoch stehende Sonne. In der flimmernden Luft tauchten die ersten Häuser der mexikanischen Stadt Palomas auf. Weiße Sandsteinhäuser waren es. Die kleine Stadt wirkte wie ein dahingeworfener Haufen von Gebäuden, die Lücken dazwischen waren die Straßen. Hayes hatte einen tagelangen, harten Ritt hinter sich. Er war von Tawa-nahs Pueblo aus in einem weiten Bogen geritten und hatte dann irgendwann die Grenze nach Mexiko überschritten. Irgendwo hier im Norden von Chihuahua musste Jake McCann sein Hauptquartier haben. Palomas war die größte Ansiedlung in weitem Umkreis und daher hatte Hayes zunächst einmal vor, sich hier etwas umzuhören...

Sicher kamen die Vaqueros der umliegenden Haziendas in diese Stadt, um ihren Lohn in die Bodegas zu tragen. Und wenn Jake McCann hier irgendwo in der Gegend zu finden war, dann würden diese Männer es wissen.

Ob sie auch Lust hatten, Hayes darüber Auskunft zu geben, war eine ganz andere Frage...

Hayes erreichte nun das, was in Palomas der Main Street entsprach. Es war nicht mehr als ein sandiger Pfad zwischen den Häusern. Wenn es regnete, stand man vermutlich bis zu den Waden im Schlamm.

Der große Mann ließ aufmerksam den Blick umherschweifen.

Im Augenblick war es einfach zu heiß, um sich im Freien aufzuhalten. Die meisten Bewohner von Palomas schienen sich in den Häusern verkrochen zu haben und Siesta zu halten.

An der Hauptstraße gab es mehrere Bodegas, vor denen jeweils ein paar Pferde festgemacht waren.

Hayes suchte den Laden heraus, der ihm den vielversprechendsten Eindruck machte und lenkte sein Pferd dorthin.

Die Bodega hieß 'El Caballero' und vor den Schwingtüren hatten mindestens ein Dutzend Pferde festgemacht. Das war für diese Tageszeit schon eine ganze Menge.

Hayes stieg aus dem Sattel.

Als er dann einen Augenblick später die Schwingtüren auseinander fliegen ließ und den Schankraum betrat, verstummten die Gespräche augenblicklich.

Hayes blickte schnell durch den Raum und stellte fest, dass er der einzige Gringo war.

Die Männer, die hier an der Theke oder den einfachen, roh zusammengenagelten Tischen befanden, waren sämtlich Mexikaner.

Die Männer sahen Hayes an, als wäre er ein exotisches Tier.

Ein paar Animiermädchen waren auch im Raum. Ein Gringo hatte vermutlich Dollars in den Taschen und war damit eine lohnende Beute für sie...

Keiner sagte auch nur eine Silbe.

Hayes trat gemessenen Schrittes zum Schanktisch. Der Bodegero war ein kleiner, drahtiger Mann.

"Hast du Whisky?", wandte sich Hayes an ihn.

Aber der Bodegero schüttelte den Kopf.

"Nur Tequila!"

"Ich hoffe, er ist nicht gepanscht!"

"Und ich hoffe, dass du mich nicht beleidigen willst!"

Hayes grinste.

"Kein Gedanke!"

Der Bodegero stellte ein Glas auf den rohen, verkratzten Schanktisch und goss dem groß gewachsenen Mann ein. Hayes leerte das Glas in einem Zug und ließ sich gleich nachschenken.

Unterdessen hatten sich die anwesenden Mexikaner wieder ihren eigenen Gesprächen zugewandt. Der Raum füllte sich mit spanischen Gesprächsfetzen.

Hayes winkte erneut den Bodegero herbei.

"Was ist, Señor?"

"Warum haben mich die Männer so angestarrt?"

Er zuckte mit den Schultern.

"Was weiß ich, was in den Köpfen der Hombres vor sich geht, Señor? Es geht mich auch nichts an! Hauptsache, sie trinken viel..."

Hayes bemerkte, dass der Bodegero seinem Blick auswich, so als sei ihm die Frage unangenehm.

"Kommen öfter Gringos in deine Bodega?"

"Manchmal..."

"Hier aus der Gegend?"

"Ich frage nicht, woher sie kommen, Fremder! Und ich werde dich ebenso wenig fragen!"

"Ich kann mir nicht vorstellen, dass einer den langen Ritt über die Grenze macht, nur um in diesem Nest Tequila zu trinken..."

"Denken Sie, was Sie wollen, Señor! Es geht mich nichts an."

"Ich habe gehört, dass hier in der Nähe ein Gringo leben soll. Er soll eine Hazienda besitzen und ein ganz großer Boss hier im Norden von Chihuahua sein."

Der Bodegero zog die Augenbrauen hoch.

"So?"

"Sein Name ist Jake McCann."

Hayes studierte genau die Veränderung im Gesicht seines Gegenübers, dass mit einem Mal zu erstarren schien und jetzt wie versteinert wirkte.

Er schluckte.

Dann hob er die Tequila-Flasche und murmelte: "Noch etwas von diesem guten Tropfen, Señor?"

Hayes sah, wie die Hand des Bodegeros zitterte. Allein schon McCanns Name schien ihm Angst gemacht zu haben...

Der große Mann schüttelte den Kopf.

"Nein, danke. Aber du kannst mir etwas zu essen machen! Mein Magen knurrt wie verrückt!"


Im Schatten der Colthelden: Western Roman Sammelband 10 Romane

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