Читать книгу Im Schatten der Colthelden: Western Roman Sammelband 10 Romane - Pete Hackett - Страница 28

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"Wie heißt du?", fragte Hayes die junge Frau.

"Nadine!"

"Ist das dein echter Name?"

Sie lachte.

"Nein, natürlich nicht. Aber es klingt doch gut, nicht wahr? Schön französisch und nicht so..." Sie suchte einen Moment lang nach dem richtigen Wort und hatte es dann gefunden. "...so provinziell!"

Hayes war mit der braunhaarigen Nadine Arm in Arm ein Stück die Hauptstraße entlanggegangen, wobei er sein Pferd hinter sich hergezogen hatte.

Dann stoppte der große Mann abrupt.

"Wohin gehen wir?"

"Ich werde es dir zeigen..., Hayes! Ich schätze, dein Name ist so unecht wie meiner!"

Hayes wollte etwas erwidern, aber sie legte ihm einen Finger die Lippen und so schwieg er.

"Sag' nichts!", hauchte sie. "Wenn ein Gringo sich über die Grenze wagt und hier herumtreibt, dann trägt er einen falschen Namen und hat irgendetwas auf dem Kerbholz - darauf kann man wetten! Und ich glaube nicht, dass du da eine Ausnahme machst! Aber es ist mir gleichgültig, Hayes!"

Hayes zuckte mit den Achseln.

Sollte die junge Frau ruhig denken, was sie wollte und sich ihren eigenen Reim auf die Sache machen. Er schwang sich in den Sattel und reichte ihr die Hand.

Eine Sekunde später saß sie dann hinter ihm und umfasste von hinten seine Hüften.

"Nun sag schon, wohin jetzt?", fragte Hayes.

Sie streckte einen Arm aus.

"Dort, in die Nebenstraße!"

Hayes lenkte sein Pferd in eine enge Nebenstraße hinein. Die Häuser, die zu beiden Seiten lagen, wirkten deutlich ärmlicher als die an der Main Street.

Vor einem hellen zweistöckigen Sandsteingebäude blieben sie schließlich stehen.

Hier hatte Nadine, wie sich die schöne Frau nannte, ihr bescheidenes Zuhause.

"Mach dein Pferd irgendwo fest!", wies sie ihn an und sprang aus dem Sattel. Wenig später gingen sie zusammen die Treppe hinauf, die von außen zum Obergeschoss führte.

"Es ist nicht gerade ein Palast, aber ich komme zurecht!", meinte sie, als sie Hayes in ihr Zimmer geführt hatte. Es war nicht besonders groß und enthielt außer einem großen Bett und einer Kommode mit Spiegel keinerlei Möbel.

Sie ging zur der Waschschüssel hin, die auf der Kommode stand und Hayes folgte ihr. Sie begann seine Wunde auszuwaschen.

"Es sieht nicht so schlimm aus!", meinte sie. "Aber ich werde dir dennoch einen Verband draufmachen!"

"Warum tust du das?", fragte Hayes.

Sie schien nicht zu verstehen.

"Was meinst du?"

"Dass du mir hilfst!" Er grinste. "Obwohl du mich doch für einen Schurken hältst!"

"Es gibt Schurken und Schurken!", meinte sie.

"So?"

"Wenn jemand den Mut hat, sich gegen einen von Jake McCanns Bluthunden zu wehren, dann ist er mir sympathisch - ganz gleich, was er sonst noch getan haben mag!"

Plötzlich veränderte sich der Klang ihrer Stimme. "Mein Mann und ich hatten ein Mietstall in Palomas!", murmelte sie dann mit einem harten, traurigen Unterton. "Alles war schön und gut, da tauchte eines Tages dieser Gringo namens Jake McCann auf. Er kam mit viel Geld, baute sich eine Hazienda auf und behandelte fortan die ganze Umgegend wie sein persönliches Fürstentum. Überall auf dieser Seite der Grenze und bei euch begann er den Leuten Schutzgelder abzupressen. Auch uns..."

Sie schlug die Hände vor das Gesicht und es dauerte etwas, bis sie sich wieder gefasst hatte.

Hayes versuchte sie ein wenig zu trösten.

Schließlich konnte sie fortfahren.

"Mein Mann war sehr mutig. Er dachte, Jake McCann und seiner Meute etwas entgegensetzen können. Sie haben ihn einfach erschossen. Allein konnte ich den Mietstall nicht halten..." Sie machte eine hilflose Geste. "Du siehst ja, was aus mir geworden ist, fremder Gringo!" Sie sah ihn angriffslustig an. "Verstehst du nun, warum ich dir helfen will?"

Hayes nickte.

"Ich glaube schon."

"Ich hasse McCann, Hayes! Seit diese Bastarde meinen Mann erschossen haben bin ich innerlich tot! Nur dieser Hass, der lebt noch! Und wenn es irgendetwas gibt, womit ich McCann schaden kann, dann werde ich es tun, sofern es in meiner Macht steht!"

Sie machte sich wieder an seiner Wunde zu schaffen.

"Du willst wissen, wo McCann sein Hauptquartier hat?"

"Ja."

"Ich werde es dir zeigen, Hayes! Es ist mir gleichgültig, was für eine Rechnung du mit diesem Verbrecher zu begleichen hast! Es ist auch meine Rechnung!"

Hayes sah ihr ins Gesicht.

"McCann wird bezahlen, Nadine!", sagte er dann im Brustton der Überzeugung. "Er wird für alles bezahlen, was er getan hat!"

Nadine atmete tief durch.

"Wenn du das sagst, dann klingt es so, als würde es auch eintreten!", flüsterte sie.

Hayes lächelte dünn.

"Verlass dich drauf, schöne Nadine!"


Im Schatten der Colthelden: Western Roman Sammelband 10 Romane

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