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Hayes wartete.

Irgendwann nach Mitternacht schien dann das Leben auf der Hazienda langsam einzuschlafen. Die Lichter gingen aus, und die Stimmen wurden stumm.

Aber hinter den Sandsteinmauern patrouillierten nach wie vor Wachposten herum.

Hayes nahm das Lasso vom Sattelhorn und hängte es sich über die Schulter. Und dann machte er sich auf den Weg.

Sein Pferd würde er hier zurücklassen, denn wenn er hoch zu Ross angeritten kam, würde das einfach zuviel Aufsehen erregen. Schon so war es schwierig genug, an den Wachposten vorbeizukommen...

Hayes schlich sich in geduckter Haltung vorwärts.

Als er sich die Anhöhe hinaufgearbeitet hatte, auf der die Hazienda lag, hatte er nur noch ein paar Dutzend Yards bis zu den Sandsteinmauern vor sich, die das imposante Anwesen umgaben.

Aber dieses letzte Stück würde auch das Schwierigste sein, denn dort gab es nicht die geringste Deckung. Nur kniehohes Gras, sonst nichts.

Hayes kauerte hinter einem Strauch und blickte hinauf zu den Wachen.

Einer der Posten blickte direkt in seine Richtung.

Hayes sah das Gesicht des Mannes im fahlen Mondlicht. Aber der Kerl schien nichts bemerkt zu haben. Es war wohl einfach zu dunkel.

Hayes ließ den Blick die Brüstung entlang schweifen. Als er seinen Augenblick für gekommen hielt, schnellte er geduckt voran und lief mit schnellen Schritten bis zu den mächtigen Sandsteinmauern.

Er presste sich an den kalten Stein und hoffte, dass keiner der Posten auf die Idee kam, von oben auf ihn hinabzublicken...

Hayes schlich ein Stück die Mauer entlang. Unterdessen bewegte sich der Wachposten hinter der Brustwehr ein Stück in die andere Richtung.

Einen besonders aufmerksamen Eindruck machte er auf Hayes auf jeden Fall nicht.

Er schien seinen Dienst eher nachlässig zu versehen.

Schließlich war es ja auch alles andere als ein Vergnügen, um diese Nachtzeit die Füße platt zu stehen und gegen die Müdigkeit zu kämpfen.

Wahrscheinlich wartete der Kerl auf nichts so sehnlich, wie auf seine Ablösung.

Hayes knüpfte das eine Ende seines Lassos zu einer Schlinge und schleuderte diese dann mit einer schnellen, sicheren Bewegung in die Höhe.

Sie legte sich um eine der Mauerzinnen, und Hayes zog das Wurfseil an.

Das würde halten!

Fast lautlos zog Hayes sich dann an dem Seil nach oben. Er wusste, dass er sehr vorsichtig sein musste. Im Augenblick war er eine geradezu ideale Zielscheibe. Wenn irgendjemand etwas bemerkte, war er geliefert...

Dann hatte er es geschafft.

Mit einer letzten, kraftvollen Bewegung kam er über die Brustwehr.

Ein paar Yards nur von ihm entfernt stand der Wachtposten, den er von unten gesehen hatte. Er wandte ihm den Rücken zu, aber in diesem Moment wirbelte er herum und riss den Lauf des Winchester-Gewehrs hoch.

Doch Hayes hatte das vorausgeahnt.

Der Mann vor ihm ließ eine Schrecksekunde verstreichen, ehe er wirklich begriff, was sich hier abspielte.

Ehe sein Gegenüber noch seine Fassung zurückerlangt hatte, war Hayes mit einem Satz nach vorne gekommen, hatte den Gewehrlauf hochgerissen und dem Wächter einen furchtbaren Faustschlag versetzt.

Der Mann schlug nach hinten.

Hayes' Fausthieb hatte gesessen!

Bewusstlos lag auf dem Boden und es schien ganz so, als würde er für eine ganze Weile im Land der Träume bleiben.

Glücklicherweise war es nicht mehr dazu gekommen, dass sich ein Schuss aus der Winchester löste. Aber auch so wurde es jetzt kritisch...

"Hey, Buddy! Was ist da auf deiner Seite los?", tönte eine kehlige Stimme.

Die Stimme kam von der anderen Seite der Hazienda. Hayes konnte kaum mehr als eine vage Bewegung erkennen.

Da half alles nichts.

Er musste die Flucht nach vorn antreten.

So richtete er sich zu voller Größe auf. Gegen das Mondlicht war er nur als schwarzer Schemen zu sehen. Darauf setzte er.

Und der ausgeknockte Wachtposten lag im Schatten der Brustwehr und war daher für einen Beobachter von der andern Seite unsichtbar.

"All right! Alles in Ordnung!", rief Hayes zurück, wobei er die Hand ein wenig vor den Mund nahm, damit sein Gegenüber die Stimme nicht gleich als die eines Fremden erkannte.

"Dann ist es ja gut, Buddy! Ich dachte schon, auf deiner Seite wäre irgend etwas passiert!"

Hayes nahm die Winchester des am Boden liegenden Wachtpostens an sich und ließ anschließend den Blick über das herrschaftliche Anwesen schweifen.

Alle Achtung!, dachte der US-Marshal. Eine feine Residenz hat Jake McCann sich da ausgesucht! Kein Wunder, dass der von hier fortgejagte Don Fernando del Rey alles daransetzte, um diesen Besitz wieder in seine Hand zu bekommen!

Hayes sah Unterkünfte und Stallungen. Und natürlich das großzügige Wohnhaus mit dem prächtigen Portal. Es war selbst bei Dunkelheit schwer zu übersehen.

Dort wird der große Boss sich selbst einquartiert haben!, schloss Hayes.


Im Schatten der Colthelden: Western Roman Sammelband 10 Romane

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