Читать книгу Im Schatten der Colthelden: Western Roman Sammelband 10 Romane - Pete Hackett - Страница 36

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Hayes hatte mit allem Möglichen gerechnet, als er durch das Fenster gestiegen war, aber zu allerletzt wohl damit, dass ihm eine dunkelhaarige Schönheit in die Arme lief, die nicht einen Faden am Leib trug.

Sein Blick ging zu dem breiten Bett.

Dort musste Jake McCann liegen, der hier der große Anführer war. Jedenfalls hörte man sein vernehmliches Schnarchen.

Es würde ein böses Erwachen für ihn geben...

Im ersten Moment hatte die nackte Schöne sich etwas gewehrt, aber das hatte sie nun längst aufgegeben.

Sie sah Hayes mit großen Augen an und nickte ihm zu. Hayes nahm ihr die Hand vom Mund.

"Schickt Don Fernando dich?", flüsterte sie.

Aber Hayes gab ihr keine Antwort, sondern machte einen Schritt auf das Bett zu. Er warf einen Blick auf den schnarchenden McCann, in dessen Gesicht jetzt von draußen das Mondlicht fiel.

Hayes war sicher.

Es konnte keinerlei Zweifel mehr geben!

Diesen Mann hatte er schon auf Dutzenden von Steckbriefen gesehen.

Unterdessen griff Isabelita nach einem Morgenrock, der über einer Stuhllehne hing und zog ihn sich über.

"Es muss so sein! Don Fernando schickt dich! Ich habe schon geglaubt, dass er nie den Angriff befehlen würde!"

Hayes zog den Revolver heraus und stieß dann den schlafenden Jake McCann mit dem Lauf an.

Der große Boss grunzte etwas Unverständliches und schnellte dann abrupt hoch.

Als er in die Mündung von Hayes' 45er Colt blickte, erstarrte er. Sein Gesicht wurde blass wie die Wand.

"Was soll das heißen?", stammelte er.

"Ziehen Sie sich an, Mister McCann!"

"Was fällt Ihnen ein? Wer sind Sie?"

"Das spielt im Moment keine Rolle!"

"Schickt dieser Don Fernando Sie?"

Hayes schüttelte den Kopf.

"Nein. Dann wären Sie jetzt wohl auch schon tot, meinen Sie nicht auch?"

"Ja, das mag stimmen. Aber..."

"Nun machen Sie schon, dass Sie in ihre Klamotten kommen!"

"Warum machen Sie sich solche Mühe? Sie könnten mich doch auch im Nachthemd umbringen, nicht wahr?"

"Wie ich schon sagte: Don Fernando oder einer der zahlreichen anderen Feinde, die Sie sich geschaffen haben schickt mich nicht. Und deshalb will ich Sie auch nicht umbringen - sofern Sie mir eine andere Wahl lassen! Also keine Dummheiten!"

Jake McCann stieg zögernd aus dem Bett. Ein kurzer Blick ging zu der reglos dastehenden Isabelita hin. Dann bleckte er die Zähne wie ein Raubtier und knurrte Hayes an: "Was haben Sie vor?"

"Ich bringe Sie über die Grenze, McCann. Dorthin, wo Ihr Einfluss zu Ende ist und Sie mir jeder Sheriff dankend abnehmen wird. Sie kommen vor Gericht!"

"Sie müssen wahnsinnig sein!", zischte der Bandenführer.

Er schüttelte fassungslos den Kopf, während er in seine Hose stieg.

"Was gegen Sie vorliegt reicht, um Sie dreimal an den Galgen zu bringen!", meinte Hayes kalt.

Er ließ den Blick zunächst nicht von seinem Gegenüber, denn er wusste, dass er höllisch aufpassen musste. Dieser Mann würde alles versuchen, um der Gerechtigkeit zu entgehen.

"Glauben Sie wirklich, dass Sie hier herauskommen, Amigo? Überall sind meine Männer!"

Hayes grinste breit.

"Abwarten, McCann... Ich bin ja schließlich auch herein gekommen, oder?"

McCann hob plötzlich den Kopf. Er blinzelte. "Von der Beschreibung her könnten Sie dieser Hayes sein, der Tom Ryan, meinen besten Mann, umgelegt hat!"

Hayes nickte.

"Ich bin Hayes. Ich bin mit Ihren Leuten fertig geworden und werde es auch mit Ihnen, wenn es sein muss! Versuchen Sie also keine Tricks."

McCann schluckte.

Er schien im ersten Moment wirklich beeindruckt zu sein.

Als er sich dann seine Weste zuknöpfte und ein Jackett überstreifte, meinte er: "Hören Sie mir gut zu, Hayes! Sie scheinen mir ein vernünftiger Mann zu sein, der nicht auf den Kopf gefallen ist! Ganz gleich, für wen Sie auch immer hier sind - ob im Auftrag des Gesetzes oder doch für diesen verdammten mexikanischen Hidalgo - wenn Sie sich auf meine Seite schlagen, springt in jedem Fall mehr dabei heraus! Glauben Sie mir!"

Hayes verzog das Gesicht.

"Ich glaube Ihnen sofort, McCann! Aber meine Antwort ist: Nein!"

McCann zeigte jetzt die Zähne bei einem zynischen Grinsen. Er war jetzt vollständig angezogen.

"Ich verstehe! Sie wollen handeln!"

"Sie verstehen überhaupt nichts, Mister McCann!"

"Verflucht! Können wir uns nicht irgendwie einigen?"

Hayes schüttelte den Kopf.

"Das glaube ich kaum. Es mag Sie überraschen, aber ich bin nicht käuflich!"

Jake McCann atmete tief durch.

Sein Gesicht bekam einen eisigen Ausdruck. Er schluckte. Jetzt endlich schien er zu begreifen, dass Hayes es ernst meinte.


Im Schatten der Colthelden: Western Roman Sammelband 10 Romane

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