Читать книгу Im Schatten der Colthelden: Western Roman Sammelband 10 Romane - Pete Hackett - Страница 40

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"Es ist riskant!", meinte Isabelita zweifelnd.

Doch Hayes schüttelte den Kopf.

"Sie werden höllisch aufpassen, nicht ihre eigenen Pferde abzuknallen, wenn wir an ihnen vorbeikommen!", meinte er.

"Hoffentlich hast du Recht!"

"Heya!", rief Hayes dann und gab dem Rappen, den er gerade aus dem Stall gezogen hatte einen Klaps.

Das Tier galoppierte mit den anderen hinaus und stürmte in die Nacht hinein - geradewegs auf den Innenhof der Hazienda.

Die Gäule waren halb wahnsinnig vor Angst wegen der Schießerei.

Dann nahm Hayes eines der Pferde beim Zügel und schwang sich hinauf. Das Tier hatte keinen Sattel, aber jetzt war keine Zeit zu verlieren.

Es würde auch so gehen.

Er ließ den Gaul ein paar Schritte nach vorn gehen und reichte Isabelita die Hand.

Mit einer kräftigen Bewegung zog er sie zu sich hoch, und einen Moment später saß sie vor ihm auf dem Pferderücken.

Sie trieben das Tier mit den anderen hinaus. Mindestens zwanzig Pferde waren es, die da völlig kopflos in Richtung von McCann und seinen Leuten stoben.

Hayes gab dem Gaul unter seinem Hintern die Sporen und drückte Isabelita nieder, so dass sie an den Hals des Tiers kam.

Er selbst beugte sich über sie.

In der Rechten hielt er dabei den schussbereiten 45er Colt, in der Linken die Zügel.

Eine Schrecksekunde lang machten die McCann-Männer überhaupt nichts. Sie schienen erst einmal einen Moment zu brauchen, um zu begreifen, was da im Gange war.

Eine Herde wild gewordener, in Panik versetzter Pferde stürmte durch den Innenhof der Hazienda.

Hayes hoffte, dass er es mit Isabelita im Schutz dieser Herde bis zu dem großen Holztor schaffen würde.

In diesem Moment ging die Schießerei wieder los. McCann und seine Leute schienen alles daransetzen zu wollen, dass sie nicht durchkamen, sondern stattdessen von einer Garbe Bleikugeln durchsiebt wurden.

Sie versuchten gut zu zielen, um die Pferde nicht zu treffen, aber das war gar nicht so einfach. Die Kugeln pfiffen dicht über die Köpfe hinweg.

Hayes verzichtete darauf zurückzufeuern. Er hatte alle Hände voll zu tun, den halb wahnsinnig gewordenen Gaul unter seinem Gesäß zu bändigen. Das Tier stellte sich zwischenzeitlich sogar auf die Hinterhand, und Hayes musste sein ganzes Können aufbieten, um das verschreckte Tier wieder unter seinen Willen zu zwingen und weiter nach vorne zu treiben. Das neu aufflackernde Gewehrfeuer brachte indessen auch die anderen Gäule um den letzten Funken Vernunft in ihren großen Pferdeköpfen. Sie rannten jetzt wild durcheinander in alle Richtungen, was das Chaos noch vergrößerte.

Hayes konnte das nur recht sein.

Mit den Augenwinkeln sah er Männer, die von den wild gewordenen Tieren aus ihren Deckungen getrieben wurden und ihnen nun verzweifelt auszuweichen suchten. Dann merkte Hayes mit einem Mal, dass irgend etwas nicht stimmte. Noch immer peitschen ihnen die Schüsse um die Ohren. Hayes warf einen Blick hinab und sah, dass sein Hosenbein blutrot war.

Doch war es war nicht menschliches Blut, dass den Stoff gefärbt hatte - es war das Blut des Pferdes, auf dem er mit Isabelita saß. Es hatte das Tier an der Seite böse erwischt.

Ein paar Sätze machte der Gaul noch nach vorn, strauchelte und ließ dann ein markerschütterndes Wiehern hören, dass einem durch Mark und Bein gehen konnte. Gerade noch rechtzeitig sprang Hayes vom Pferderücken, wobei er Isabelita mit sich riss.

Ziemlich unsanft kamen sie beide zu Boden, während um sie herum die scharfen Hufe der Pferde den Boden durchpflügten.

Nicht einmal ein Dutzend Yards waren es noch bis zu dem großen Holztor.

Hayes wirbelte herum und feuerte seinen Revolver ab. Einer von McCanns Leuten, der gerade auf die Flüchtenden angelegt hatte, sank getroffen zu Boden.

Dann kam der große Mann wieder auf die Beine, zog Isabelita mir sich und einen Augenblick später hatten sie das Tor erreicht.

Der große Holzriegel wurde zurückgeschoben. Das Tor öffnete sich knarrend, und sie liefen hinaus in die Nacht.

Ein breiter, steiniger Weg führte von der Anhöhe herunter, auf dem die Hazienda errichtet war. Doch dort wären sie eine leichte Zielscheibe für McCanns Meute gewesen.

So schlugen sie sich seitwärts in die Büsche.

"Wohin gehen wir?", fragte Isabelita.

Hayes deutete gen Osten.

"Ich habe hier in der Nähe mein Pferd festgemacht!"

In geduckter Haltung liefen sie vorwärts. Zwischen den Büschen und Bäumen würde man sie in der Dunkelheit schwer finden.

Von hinten drangen Stimmen an ihre Ohren.

McCann und seine Leute hatten nicht aufgegeben. Aber Hayes auch nicht.


Im Schatten der Colthelden: Western Roman Sammelband 10 Romane

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