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8. Effizienz- und Verteilungswirkungen
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Als Fazit ist festzuhalten, dass keine der beschriebenen Marktformen in der Lage ist, die Erreichung sämtlicher Effizienzziele gleichzeitig zu gewährleisten: Das Polypol garantiert allokative und produktive Effizienz, vernachlässigt aber die dynamische Effizienz. Das Oligopol hat allokative Ineffizienzen zur Folge, hält die Oligopolisten aber tendenziell durchaus zu produktiver Effizienz an. Darüber hinaus haben Oligopolisten starke Anreize zur Produktdifferenzierung durch Innovation und damit zu dynamischer Effizienz. Das Monopol führt zu allokativen und produktiven Ineffizienzen; es fördert auch nicht ohne weiteres die dynamische Effizienz.
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Was im Übrigen die Verteilungswirkungen anbetrifft, so führt allein die Marktform des Polypols zur Verteilung der Ressourcen zwischen Anbietern und Nachfragern nach der jeweiligen Marktleistung. Im Monopol kommt es hingegen zu einer nicht unbeträchtlichen Umverteilung zu Gunsten des Monopolisten und zu Lasten der Nachfrager (bzw. im Monopson zugunsten des Monopsonisten und zu Lasten der Anbieter). Dabei handelt es sich aber nicht um ein Nullsummenspiel, denn der Monopolist erhält in Gestalt der Monopolrente nicht alles, was den Nachfragern entgeht. In Höhe des „dead weight loss“ geht vielmehr ein Teil der Konsumenten- und der Produzentenrente völlig verloren. Ebenso, wenn auch in jeweils geringerem Umfang, verhält es sich im Fall oligopolistisch strukturierter Märkte.