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Alles nach Fahrplan

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Ostern 1967 war er dann aber doch froh, diese Doppelbelastung aufgeben zu können. Inzwischen hatte er seine Mittlere Reife abgelegt und, sehr zum Leidwesen seines Vaters, eine kaufmännische Lehre begonnen. Der wäre natürlich wesentlich erbauter gewesen, wenn Pit eine Journalistenlaufbahn eingeschlagen hätte. Aber für den jungen Mann stand im Vordergrund, dass er sehr schnell unabhängig werden wollte.

Ein guter Pforzheimer Freund seines alten Herrn, hatte ihm da kürzlich einen Floh ins Ohr gesetzt als er erzählte, dass man in der Schmuck- und Uhrenbranche sehr schnell, sehr viel Geld verdienen konnte. Ein „Repräsentant“ also ein Reisender eines Unternehmens, bekam ein gutes Grundgehalt und zusätzlich eine erfolgsabhängige Provision, also eine Umsatzbeteiligung. Voraussetzung war ein gutes Auftreten und die entsprechende Überzeugungskraft. Peter sah als einzige Hürde, zunächst einmal ein gutes Unternehmen zu finden, das er am Markt repräsentieren konnte. Dieses dann von seiner eigenen Qualifikation zu überzeugen, machte ihm weniger Kopfzerbrechen, da er über ein gesundes Selbstbewusstsein verfügte und nicht an seinen Fähigkeiten zweifelte.

Aber wie hatte Konfuzius schon gesagt?

Die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt!“

Einen Monat nach seinem 18. Geburtstag, im Mai 1969, legte er seine Führerscheinprüfung ab. Die Theorie machte ihm keine Schwierigkeiten und das Autofahren selbst war der reinste Spaß für ihn. Übrigens auch für seinen Fahrlehrer! Dieser hatte wenig Hilfestellung zu leisten und konnte Peter bereits nach neun Fahrstunden zur Prüfung anmelden. Während der Fahrstunden hatten sie sich immer viel zu erzählen, denn auch er war ein begeisterter Motorsportler. Nachdem Peter seinen „grauen Lappen“ ausgehändigt bekommen hatte, war der erste Schritt getan…

Eine Woche später präsentierte Honda Japan, die bis dato in Europa nur Motoräder anboten, das erste Auto auf dem deutschen Markt – sozusagen in der Höhle des Löwen.

Der Honda S800 war ein einmaliges Auto in dieser Zeit. Laut, hart, schnell und ausgestattet mit allem, was man brauchte. Ein kleiner, wunderschöner Zweisitzer – ein Coupé! Das Leichtgewicht hatte 68 PS bei nur 800 Kubik. Das ergab eine Literleistung von 85 PS/L. Die Drehzahl ging bis auf 8 000 Umdrehungen!!! „Ausatmen“ konnte der Motor über zwei Doppelrohr-Auspuffanlagen.

Natürlich wurde Peter von allen Seiten gewarnt, diesen Japanischen Sportwagen zu kaufen. Der würde doch nur Probleme machen!

Eines Tages las er in der Zeitung, dass die Technische Hochschule Braunschweig einen Motorentest durchführen wollte.

Honda Deutschland garantierte, dass dieser Motor 10 000 U/min. standhielt und das sollte nun bewiesen werden.

Es gab eine Explosion! Allerdings explodierte nicht der Motor als man bis auf 12 000 Umdrehungen ging – sondern der Prüfstand!

Yes, das Leben ist genug ...

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