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Auflösung innerer Spannungen

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Ein wesentlicher Faktor, der zur schnellen Verbreitung der TM in den letzten Jahren beigetragen hat, ist ihre Wirksamkeit bei der Auflösung von Stress und inneren Spannungen. Durch die allgemeine Industrialisierung und den technischen Fortschritt wurden uns zwar viele schwere, körperliche Arbeiten abgenommen und unser Lebensstandard erhöht; aber diese bringen auch starke nervliche Belastungen mit sich. Man bezeichnet dies allgemein als Stress. Die Menschenmassen in unseren Großstädten, das Autofahren im dichten Verkehr, Lärm am Arbeitsplatz, Flug- und Verkehrslärm sowie soziale Probleme beim Umgang mit angespannten und aggressiven Menschen sind hinreichend bekannte Stressfaktoren. Der immer härtere Wettbewerb und ein allgemeines Gefühl der Unsicherheit kommen noch dazu.

Nervenzusammenbrüche und Herzkrankheiten sind für viele Menschen mehr oder weniger zum Berufsrisiko geworden. Je besser bezahlt ein Beruf ist, desto größer ist auch meist die nervliche Belastung. Fluglotsen zum Beispiel, die jeder für das Leben von Hunderten von Menschen verantwortlich sind, weisen den höchsten Anteil an Magengeschwüren unter der Bevölkerung auf. Das andere Extrem, die monotone Arbeit am Fließband, kann ähnliche Auswirkungen haben.

Das rapide anwachsende Tempo des modernen Lebens bringt es mit sich, dass wir uns neuen Situationen immer schneller anpassen und Entscheidungen immer kurzfristiger treffen müssen. Wenn sich die Umgebung schneller ändert als unsere Fähigkeit, uns auf neue Situationen einzustellen, führt dies ganz natürlich zu geistigen und körperlichen Verspannungen. Je intensiver die Herausforderungen sind, desto größer wird auch das Überlastungsrisiko. Die Zahl der Menschen, die unter chronischen Verspannungen leiden, wächst täglich. Vielfach ist der Druck so intensiv, dass die normale Schlafdauer dem Körper nicht mehr genügend Erholung und Ruhe bietet, um die Belastungen zu kompensieren.

Mich verwundert es nicht, dass heute nicht mehr die Infektionskrankheiten, sondern stressbedingte Krankheitsbilder als häufigste Todesursache angesehen werden. Viele Ärzte gehen mittlerweile davon aus, dass rund 75 % aller Krankheiten psychosomatisch bedingt sind; 50 % aller Todesfälle gehen ebenfalls auf dieses Konto. Britische Ärzte versuchen diese Belastung „abzufedern”, indem sie jährlich 60 Millionen Rezepte für „Beruhigungsmittel“ und „Antidepressiva“ verschreiben. Hinzu kommen noch Aspirin und viele weitere rezeptfreie Beruhigungs- und Schmerzmittel. Auch Milliarden von Zigaretten werden jährlich als „Beruhigungsstängel” konsumiert, um sich zumindest ein Gefühl der Entspannung zu verschaffen.

Nur, damit kommen wir der Lösung des eigentlichen Problems auch nicht einen Millimeter näher. Ganz im Gegenteil: Das systematische Unterdrücken der Belastungssymptome führt früher oder später dazu, dass die Spannungen umso deutlicher zum Vorschein kommen. Außerdem unterdrücken diese Mittel nicht nur die unangenehmen Symptome, sondern auch die Sensibilität und wache Aufmerksamkeit eines Menschen. Man wird müde und abgestumpft.

Aber wie soll man die Probleme denn sonst lösen? Den Druck von außen und die krankmachenden Belastungen kann man nicht beseitigen. Aber vielleicht ist auch gar nicht der Druck von außen das eigentliche Problem, sondern unsere Unfähigkeit, mit den Mehrbelastungen fertig zu werden? Das rapide wachsende Tempo des modernen Lebens macht es notwendig, dass wir uns länger ausruhen. Aber gleichzeitig hindert uns gerade dieses wachsende Tempo daran, zur Ruhe zu kommen. Was wir also brauchen, ist eine neue Form der Entspannung, die uns kurzfristig eine intensive und tief greifende Ruhe schenkt. Wird dem Körper diese Ruhe nicht gewährt, nimmt er sie sich früher oder später selbst, zum Beispiel durch eine Krankheit. Wenn wir seine Bedürfnisse weiter ignorieren, dann wird ihm eines Tages die Ruhe zuteil, die ewig währt.

Die Frage ist: Wie können wir uns schneller und effektiver entspannen? Die Antwort ist: Es gibt es keine allgemein gültige Antwort.

Schon der Gedanke an eine unangenehme Situation reicht oft aus, um den Blutdruck steigen zu lassen. Andererseits ist es nicht ganz so einfach, ihn zu senken, z. B. indem wir an eine angenehme Situation denken. Je verspannter die Menschen sind, es umso schwerer fällt es ihnen, sich zu entspannen. Gerade ängstliche Menschen verfallen sehr leicht diesem Teufelskreis. Sie verspannen sich noch mehr, wenn sie feststellen, dass es ihnen einfach nicht gelingen will, sich zu entspannen. Da ist es von großem Vorteil, dass bei der Transzendentalen Meditation kein bewusster Versuch zur Entspannung unternommen wird. Der Vorgang erfolgt ganz automatisch. Wer in sein tägliches Leben systematische Meditationspausen integriert, löst Stress und Verspannungen, bevor sie dem Körper Schaden zufügen können.

Physiologische Untersuchungen haben gezeigt, dass während der Meditation genau jene biochemischen Prozesse im Körper abnehmen, die unter Stress und Belastung zunehmen. Während zum Beispiel Stress die Herz- und Atemfrequenz erhöht und den Blutdruck steigen lässt, kommt es während der Transzendentalen Meditation (TM) zu einer Senkung des Blutdrucks, zu einer Verlangsamung von Atmung und Herzschlag und dadurch zu einer allgemeinen und tiefen Entspannung.

So gibt die TM Körper und Geist nicht nur tiefe Ruhe, sondern neutralisiert auch die während des Tages entstandenen Spannungen. Wer regelmäßig zweimal täglich meditiert, löst selbst die tiefen und festsitzenden Stresssymptome auf, die sich im Laufe vieler Jahre im Nervensystem angesammelt haben. Manchmal ist der Stress so tief in Körper und Geist verankert, dass selbst der Nachtschlaf nicht ausreicht, um ihn zu lösen. Die zusätzliche tiefe Ruhe der Transzendentalen Meditation wirkt hier Wunder. Sie baut die Verspannungen ab, ohne die geistige Wachheit und Sensibilität zu beeinträchtigen. Viele Meditierende vergleichen deshalb die Wirkung einer einzigen Meditation von 20 Minuten, mit der Ruhe und Entspannung eines ganzen Wochenendes. Durch regelmäßige Meditation wird das Leben erfüllter, lohnender und positiver.

Der direkte Weg

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