Читать книгу Das große Praxisbuch Ernährungsmedizin - Prof. Dr. rer. nat. Martin Smollich - Страница 30

Vitaminpräparate können das Krebsrisiko erhöhen

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Die Vorstellung, sich mit ein paar Vitaminen vor Krebs schützen zu können, ist verführerisch. Das Problem ist nur: Vitaminpräparate sind nicht allein unwirksam zur Krebsprävention – sie können das Krebsrisiko sogar erhöhen. Schlechte Nachrichten also für die Freunde von Nahrungsergänzungsmitteln.

1994 wurden die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, die zum ersten Mal zeigte, wie gefährlich Nahrungsergänzungsmittel sein können. Das internationale Forscherteam mit Wissenschaftlern des National Public Health Institute (Helsinki, Finnland) und des National Cancer Institute (Bethesda, USA) waren der Frage nachgegangen, ob Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin E und Betacarotin (eine pflanzliche Vitamin-A-Vorstufe) das Lungenkrebsrisiko bei Rauchern senken können. Viele Beobachtungsstudien hatten gezeigt, dass eine Vitamin-E- und Vitamin-A-reiche Ernährung mit einem niedrigeren Lungenkrebsrisiko zusammenhängt – da wäre es doch gut, wenn Raucher, die wenig Gemüse essen, diese Vitamine in Form von Supplementen einnehmen würden. An dieser Studie nahmen knapp 30 000 männliche Raucher teil, die über einen Zeitraum von acht Jahren entweder ein Placebo, Vitamin E (50 mg/Tag) oder Beta-Carotin (20 mg/Tag) erhielten. Das Ergebnis der Studie überraschte alle: Bei den Studienteilnehmern, die Beta-Carotin als Nahrungsergänzungsmittel einnahmen, erkrankten 18 Prozent mehr an Lungenkrebs und die Sterblichkeit erhöhte sich um 8 Prozent.

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