Читать книгу TwinSetMan - Ralph Klostermann - Страница 10

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Aufholjagd

Was das denn soll, will Axel wissen und überhaupt habe ich hier gar nichts zu suchen, weil, das hat ihm gerade noch gefehlt, so ne` Scheiße. Dass die Ecke eigentlich keine war und der Ball unglücklich von meinem Knie in den Winkel geprallt ist, interessiert ihn nicht, er holt die Kugel aus dem Netz, schlägt sie weit Richtung Anstoß Kreis ab und klatscht in seine Torwarthandschuhe, weiter geht`s, alle mal jetzt gefälligst wie abgesprochen sofort zusammenreißen, wir packen das, ich soll vorne bleiben. Kurz vor der Pause endlich der Ausgleich, die Westertimker haben sich zu früh gefreut, das Aufstiegsrennen ist wieder offen, noch ein Tor und wir spielen nächste Saison in der Zweiten-Kreisklasse-Nord, daran gibt es während des Halbzeitdonnerwetters keinen Zweifel mehr. Ab sofort volle Konzentration und immer drauf, die Anderen sind vollkommen fertig und kaputt, einfach schön ruhig weiterspielen und egal was der Schiri pfeift, einfach immer ruhig bleiben und weitermachen und ich soll bloß vorne bleiben, wie das denn überhaupt passieren konnte, nach fünf Minuten schon so`n Ding, aber jetzt is` egal, jetzt muss ich natürlich vorne auch einen machen, dann is` wieder gut, dann reden wir nicht mehr drüber, der Schiri macht das mit Absicht, also bloß nicht meckern, das wird schon, wir packen das, weiter geht`s.

Zehn Minuten später, muss Axel der schwarzen Sau aber doch mal eben seine Meinung sagen, von wegen Hand und Elfmeter, zu blöd um aus`m Bus zu kucken und nie Abseits pfeifen, so sieht`s nämlich aus und die rote Karte kann er sich gleich in` Arsch schieben; der Elfer zischt trotz Axel`s Toni-Schumacher-Handschuhen und Wolter-Hechtsprung, unter mir als Ersatzkeeper durch, jetzt brauchen wir schon zwei Tore. Nur zu Zehnt und gegen einen entfesselt aufpfeifenden Schiedsrichter wird es dann schwer, trotz eindringlicher Warnungen der aufgebrachten Fans, verteilt er fröhlich flötend gelbe Karten und ignoriert konsequent die Abseitsregel, auch unser Coach muss wegen Hinterteil-und Gesichtsvergleich die Spielstätte verlassen, die Zeit verrinnt. Ein paar Minuten bleiben noch, der Aufstiegstraum ist fast schon ausgeträumt, jetzt heißt es Hopp oder Top, ein letzter Versuch, die Fans greifen ein. Nun zeigt sich, dass es vom Schiri richtig war, die zweite Halbzeit nicht sehr laufintensiv zu gestalten. Hakenschlagend schafft er es bis an den Spielfeldrand, wo er vom spontan gegründeten Sicherheitsdienst des Vereinsvorstandes in Manndeckung genommen und ziemlich sicher zur Umkleidekabine geleitet wird. Nur der lange Dirk kann sich mit einer Eckfahne noch ein paar Mal überzeugend aus der zweiten Reihe durchsetzen, Eddie weiß wo der Schiri wohnt, damit wird der nicht durchkommen, das wird ein Nachspiel haben, an unserer Tankstelle gibt`s garantiert keine Luft für seine Reifen, nächstes Jahr steigen wir auf.

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