Читать книгу TwinSetMan - Ralph Klostermann - Страница 12

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Durstrecke

Mit dem Zweimeter Arschloch, hat Olaf doch mehr Probleme als gedacht, wieder wird er zurückgestoßen und kann sich dieses Mal nur dank Aschi`s zupackender Mithilfe auf den Beinen halten, beinahe hätte er sogar was von seinem Bier verschüttet. Olaf hat jetzt irgendwann mal endgültig die Schnauze voll, wenn Susanne unbedingt mit Frankensteins Bruder zusammen sein will, soll sie doch und in dem Scheißladen hier ist heute sowieso nichts los, wir Vier sollten nach Neuenwalde fahren, da ist Party bei Schoolmann, da gibt`s Freibier und nette Mädels, wenn wir einen Fahrer finden. Thomas hat seinen Wagen sogar irgendwo dabei, aber draußen stehen überall nur rote Autos und das mit der Damentoilette vorhin wollte er eigentlich gar nicht, Aschi kann wegen --- „gerade eine gedampft, ey“- weit weg, hier vorn oder da ganz drüben, schlecht unterscheiden und auch Olaf ist sich nicht sicher, ob er mit dem zuschwellenden Auge und ohne Führerschein an`s Lenkrad sollte. Zum Glück hab` ich ihrer Meinung nach ja immer noch den Überblick und bin ein Mann mit Erfahrung ; damals vor`m halben Jahr, mit „Ingo-Janz-Katzenschwanz“ und „Dietmarie“ zu dritt auf dem Moped gestoppt und trotzdem die Bullen noch fast ganz schön reingelegt. Wenn einer von uns irgendwas weiß wie wir das jetzt am besten machen, dann ich. Ausserdem sind Irene, Britta, Sabine und die anderen Süßen garantiert vielleicht auch gleich da, Einer für alle, Thoma`s Golf ist rot, steht irgendwo ganz hinten auf dem Parkplatz und hat fünfundsiebzig PS.

Draußen bewegen wir uns, dank abgesprochener Kommandos, schnell und sicher. Der Wagen ist bald gefunden, Thomas hat unten in der Hecke wirklich Geld oder sowas blitzen sehen und seinen Autoschlüssel muss ich ihm im Notfall aber wenigstens irgendwie heimlich entwendet haben, im Polizeifunk werden Samstag Nachts nämlich eher die Nebenstrecken, als die Hauptstraßen kontrolliert. Kurz vor Neuenwalde riecht Olaf`s Auge immer stärker nach aufgetauter Frikadelle, Aschi will auf jeden Fall erst Bier trinken oder erst eine dampfen, Thomas erklärt den Unterschied zwischen meditieren und schlafen und ich kann, dank vorausschauender Fahrweise, einem blinkenden Verkehrshindernis elegant ausweichen. Zwei Minuten später hat uns das blinkende Hindernis wieder eingeholt, Olaf und Aschi als ahnungslose Hinterbänkler dürfen weiter zur Party, der meditierende Fahrzeughalter und ich als Erfahrenster, sollen bei einem fast freiwilligen Test auf der Wache mitmachen, diskutieren können wir da auch viel besser.

Thomas kann an diesem Abend das Publikum einfach nicht auf seine Seite ziehen. Sein etwas undeutlich vorgetragener „Wir scheißen auf die Bundeswehr“ Hit, wird von den uniformierten Polizeiwachezuschauern nicht als Berufsnachweis für Zeitsoldaten anerkannt, dass beim Koordinationstest seine Fingerspitzen jedes Mal in und nicht an der Nase landen, finden sie auch nur mäßig komisch und als er, trotz ärztlicher Aufforderung, aus ethischen Gründen keinesfalls auf den Strich gehen möchte, wird der lustige Teil endgültig für beendet erklärt. Thomas sagt jetzt, wegen der unnötig hässlichen Armreifen und dem anschließenden Bluttest , ab sofort ohne Anwalt gar nichts mehr, erst als die Polizisten uns aus Sicherheitsgründen Zuhause abliefern wollen, gibt er unter offiziellem Protest etwas zu Protokoll; sein Autoschlüssel muss ihm in einem unbedachten Tresenmoment heimlich abhanden gekommen sein, die Polizisten könnten mich ja auch mal was fragen und sein Vater ist leider Beamter, den kennt er ziemlich gut, den würde er nicht so einfach mitten in der Nacht wecken, er möchte gleich nicht an ihrer Stelle sein.

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