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Die Treiber des Globalen Wandels
ОглавлениеDer Mensch ist der initiale Treiber des Globalen Wandels.3 Die Bevölkerungsentwicklung und -verteilung sowie deren innere Struktur, u.a. Altersaufbau und Geschlechterproporz, spielen dabei eine große Rolle. Aber nicht nur. Mitentscheidend sind die Ansprüche und Werthaltungen, die wir in uns tragen. Sie resultieren aus unseren Wahrnehmungen, die Ausdruck unserer kulturhistorischen Sozialisation sind und ganz wesentlich von Umwelterfahrung, Erziehung, Bildung und Medien mitbestimmt werden. Die Bewertung des Globalen Wandels ist daher heute nicht mehr nur eine Frage der Bevölkerungszunahme, -verteilung und -struktur, sondern viel stärker eine nach der Lebensführung und Adaptation von Lebensstilen. Sie bestimmen Art und Umfang der Eingriffe und Beanspruchungen.
Umgesetzt werden diese Werthaltungen durch eine Vielzahl von Prozessen, die als sekundäre Treiber des Globalen Wandels angesehen werden können. Entscheidenden Einfluss hat das Wirtschaftssystem mit seinen Produktions- und Marktstrukturen, dem Handel und den Konsumgewohnheiten. Die als Globalisierung zusammengefasste jüngere Entwicklung hat zu neuen Austausch- und Verteilungsprozessen geführt, eingebettet in kulturelle, soziale, rechtliche und institutionelle Strukturen und Abläufe.
Wissenschaftliche und technische Innovationen sind weitere Motoren des Globalen Wandels. Ausgelöst von dem beständigen Wunsch nach Neuem und dem Begehren, sich von den Mitmenschen zu unterscheiden, ist Innovation ein strukturelles Merkmal von Wandel. Daraus folgen neue Produkte, die „must-haves“, die dem ökonomischen Diktat des Gewinnstrebens unterworfen sind und in ihrer nicht nachhaltigen Produktionsweise einem negativen Pfad folgen. Andererseits konnten gerade durch technische Innovationen wie Filtertechnik, Energieeffizienz und Dämmschutz sowie durch neue konzeptionelle Entwürfe der Nachhaltigkeit und Suffizienz Schritte in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung gemacht werden.