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Apollon liebt den Hyakinthos

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Die vernichtende Wirkung des Gottes gefährdete selbst seine Geliebten. Apollon war auch seinem eigenen Geschlecht zugetan. So liebte er den zarten Knaben Hyakinthos. Als Phoibos Apollon sich eines Tages in Amyklai mit ihm beim Diskuswerfen die Zeit vertrieb, traf er ihn unbeabsichtigt mit der steinernen Scheibe tödlich. Aus Hyakinthos’ Blut wuchs die duftende Hyazinthe.

Ursprünglich war Hyakinthos wohl ein uralter Vegetationsgott, den der später nach Griechenland kommende Apollon verdrängte. Vorgriechische Götter wurden oft von jüngeren »Berufskollegen« abgelöst; so wich auch Helios – noch bei Homer die personifizierte Sonne – mehr und mehr hinter Apollon zurück, bis dessen rätselhafter Beiname Phoibos zu einem Sonnensynonym aufstieg. Verschiedene Gottesvorstellungen verschmolzen und führten zum hellenischen Synkretismus, der auf religiöser Toleranz beruhte. Die Griechen bedrohten die Anbeter fremder Götter nicht mit Tod oder Taufe, sondern fügten vieles Andersartige in ihren Götterhimmel ein.

Griechische Götter- und Heldensagen. Nach den Quellen neu erzählt

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