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Die Abstammung der Heroengeschlechter

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Wir sind wohl dieses vierte und letzte Menschengeschlecht, das nicht nur durch die Übel aus Pandoras Büchse verdorben wurde, sondern von Eisen ist. Die Menschen finden selbst nachts keine Ruhe von Leiden und Sorgen. Nicht nur der Gast ist dem Sesshaften, der Freund dem Freunde feind, sondern selbst der Bruder bekämpft den Bruder, der Sohn den Vater. Der Stärkere zerstört nach Faustrecht die Stadt des Schwächeren. Redliche unterliegen Frevlern und Gewaltmenschen. Neid und Meineid herrschen.

Doch angesichts der großen Helden wie Herakles, Perseus, Theseus und Achilleus muss es zwischen dem »Bronzenen« und unserem »Eisernen« oder »Steinernen Zeitalter« der Menschen noch ein gerechteres und tüchtigeres Geschlecht gegeben haben, das vor den Toren Troias und Thebens sein Leben ließ. Ledig aller Sorgen weilen die Heroen nun auf der Insel der Seligen, der Kronos als König vorsteht. Im Folgenden wollen wir die Taten dieser Heroen erzählen.

Jede große Familie, die etwas auf sich hielt, betrachtete sich als Nachfahre dieser Helden. Die Heroengeschlechter führten ihren Ursprung entweder auf Athens erdgeborene Ahnen zurück oder auf die Titanen Iapetos bzw. Okeanos. Von Iapetos’ drei Söhnen wollte niemand von dem einfältigen Epimetheus abstammen, wohl aber von dem weisen Prometheus, zu dessen Sippe Sisyphos, Bellerophon und Iason gehören. Auch der Iapetossohn Atlas wird als Ahnherr für die schöne Helena, die Troer oder Römer hoch geachtet.

Der zweite Heroenstammbaum hat seinen Ursprung bei Okeanos und teilt sich wiederum in die beiden Stränge um die Flussgötter Inachos wie Asopos. Doch bevor wir uns Peleus und Achilleus, den Nachkommen des Asopos, zuwenden, beginnen wir bei denen des Inachos und erzählen von Io, der schönen Kuh, die den gefesselten Prometheus aufgesucht hatte.

Griechische Götter- und Heldensagen. Nach den Quellen neu erzählt

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