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Die Geschichte zum „Der rote Brunnen“

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In Seligenstadt wurde der erste Marktplatzbrunnen schon im Jahre 1588 errichtet. Mehrere öffentliche und viele Hausbrunnen folgten im Laufe der folgenden Jahrhunderte.

Der „Rote Brunnen“ war einer der öffentlichen Brunnen. Bei der Seligenstädter Bevölkerung nimmt er einen besonderen Platz ein, ranken sich doch um ihn schöne Geschichten und Anekdoten.

So wird den kleinen Schlumbern (Seligenstädter Kinder) erzählt, dass ihre Mütter Wasser aus dem „Roten Brünnche“ getrunken hätten, damit der „Storch Adebar“ ihnen ein Baby bringt – aber nur, wenn die Eltern genügend Zuckerstückchen auf ihre Fensterbank gelegt hatten.

Ein Schild, vor einem Fachwerkhaus in der Großen Maingasse zeigt besagten Storch sowie den Weg zum „Roten Brunnen“.

Der Storchenschnabel als Wasserspeier am Sandsteinbecken des Brunnes unterstreicht diese Aussage zusätzlich. Ebenso wie die zwei, sich rechts und links am Wasserablauf emporhangelnden, gleichfalls aus Sandstein modellierten, nackten Babys.

Mär oder Wahrheit? Die Entscheidung darüber bleibt jedem selbst überlassen!

Einem Bericht von Lokalhistoriker Seibert, soll das Wasser des „Roten Brunnens“ in früherer Zeit sogar als heilsam gegolten haben.

Im Jahre 1607 brach in Aschaffenburg und der Mainzer Region die Pest aus, weshalb Johann Schweikhard von Kronberg, Erzbischof und Kurfürst von Mainz mit seinem ganzen Hof nach Seligenstadt übersiedelte, das von der Seuche verschont geblieben war. Auf Anraten seiner Ärzte trank er das Wasser des „Roten Brunnens“ und blieb, mit seinem gesamten Gefolge, wohlbehalten.

Der rote Brunnen

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