Читать книгу Das Verständnis von Vulgärlatein in der Frühen Neuzeit vor dem Hintergrund der questione della lingua - Roger Schöntag - Страница 17

4.1.1 Die Periodisierung

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Bevor nun die hier zentrale Frage nach den Varietätendimensionen des Lateins aufgegriffen wird, sei zuvor noch kurz ein Überblick über die Periodisierung der Sprache in historischer Zeit gegeben und damit auch gleichzeitig die historische Dimension des Lateinischen hervorgehoben. Die verschiedenen Epochen der lateinischen Sprachgeschichte seien mit geringen Abweichungen im Wesentlichen nach dem verbreiteten Periodisierungsmodell von Meiser (2010:2, § 2) dargestellt (cf. Steinbauer 2003:509–514; Michel 2005:183–184; Müller-Lancé 2006; 21–45; Willms 2013:223), welches zwar vor allem auf syntaktischen und stilistischen Veränderungen basiert (cf. Willms 2013:223), sich damit aber auch mit den traditionellen literarischen Epochen in Einklang befindet, so daß hier kanoniserte Periodisierung mit einigen linguistischen Fakten untermauert wird. Bei anderen mehr oder weniger stark davon abweichenden Modellen ist meist insbesondere die Periode des klassischen Lateins zeitlich divergierend verortet, d.h. über das augusteische Zeitalter hinaus bis ins 3./4. Jh. n. Chr. (cf. Weiss 2009:23) oder gar bis um 400 n. Chr. (cf. Dietrich/Geckeler 2007:130 bzw. Coseriu 1987:264) ausgedehnt.

Die Frage, ab wann das Spätlatein einerseits in das Romanische und andererseits ins Mittellatein überging, ist wiederum eher Gegenstand einer anderen Diskussion, die vornehmlich die Romanistik und Vulgärlateinforschung beschäftigt (cf. Kap. 4.2).

Das Verständnis von Vulgärlatein in der Frühen Neuzeit vor dem Hintergrund der questione della lingua

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