Читать книгу Seewölfe Paket 3 - Roy Palmer - Страница 26

3.

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Gary Andrews, Al Conroy, Matt Davies und Stenmark hatten sich auf die Pontoon Pier begeben, sich an die von Al gesichtete Schaluppe herangepirscht und sie dann genau beäugt. Auf der Schaluppe lümmelte sich ein Kerl an der Reling. Er hatte einen etwas wäßrigen Blick, trug eine spekkige Mütze, hatte einen tagealten Bart und kaute unausgesetzt auf etwas Undefinierbarem herum.

Ein Blick zur südlichen Kimm jenseits der Mill Bay und des Plymouth Sound: Die Karavelle, mit der Sir John Killigrew abgesegelt war, war noch nicht ganz verschwunden.

„Jetzt oder nie“, sagte Gary. „Rükken wir dem Burschen da auf den Leib.“

„Soll ich ihn ins Land der Träume schicken?“ fragte Matt.

Stenmark sagte: „Bist du wahnsinnig?“

„Wir müssen es diplomatisch anfangen“, meinte Al.

Gary trat als erster zu dem Mann mit der speckigen Mütze. Der blickte zu ihm auf, kräuselte ein wenig die Lippen und spuckte gelangweilt aus. Es ließ sich weder feststellen, was er da ausgespuckt hatte, noch, auf was er weiterhin herumkaute.

„Also schön“, sagte er. „Was wollt ihr?“

„Wir?“ erwiderte Gary. „Woher weißt du, daß wir was wollen?“

„Ihr glotzt wie die Hornochsen.“

„Eine schöne Schaluppe ist das“, sagte Gary.

„Ein Scheißkahn. Der Teufel soll ihn holen.“

Al Conroy grinste. Sein Blick wanderte an einem der beiden Masten hoch, wieder daran herab und blieb auf dem unfreundlichen Mann haften. „Hör mal, was hältst du davon, wenn wir den Scheißkahn kaufen? Ich glaube, du wärest froh, was?“

Jetzt riß der Bursche auf der Schaluppe seine rötlich-verwässerten Augen auf und setzte sogar für einen Augenblick mit dem Kauen aus. „Du willst mich wohl verschaukeln, wie? Aber da bist du an den Falschen geraten.“

Al schüttelte den Kopf. „Keineswegs. Es ist mein voller Ernst.“

„Ihr seid besoffen.“

„Stocknüchtern“, versicherte Stenmark.

Der Blick des Burschen wurde argwöhnisch. „So wie ihr ausseht, habt ihr keinen müden Penny mehr als ich in der Tasche. Was meine Finanzen betrifft, so reichen sie gerade aus, um heute abend in die ‚Bloody Mary‘ zu gehen und mir noch einen hinter die Binde zu kippen.“

Al grinste breit. Er zückte den Lederbeutel, den der Kutscher ihm ausgehändigt hatte. Ben Brighton hatte ihn, bevor sie die „Isabella“ verlassen hatten, eigenhändig im Frachtraum gefüllt.

Den Blick des Mannes auf der Schaluppe saugte sich daran fest.

Al hielt den Beutel mit spitzen Fingern und ließ ihn ein wenig hin und her pendeln. „Hier ist was drin, das läßt dir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Damit könntest zu glatt die ‚Bloody Mary‘ erwerben, den Widerling Plymson auf die Straße setzen, dir herrliche Perücken kaufen sowie jede Menge Weiber und Wein und noch einiges mehr leisten.“

„Du spinnst“, sagte der Bursche.

Al versenkte zwei Finger in dem mit Perlen und Diamanten gefüllten Beutel. Er brachte einen funkelnden Diamanten zum Vorschein, beugte sich ganz weit vor und drehte das glitzernde Ding vor den gierigen Augen des Mannes. „Na, wie findest du diesen Klunker?“

Vor Schreck spuckte der Bursche wieder aus. Es war ein ansehnlicher Klumpen, der da im Hafenwasser landete. Matt sah ihm nach, wie er in der Tiefe versank. Er kratzte sich mit dem Eisenhaken und fragte sich, was zum Teufel das wohl für ein Zeug gewesen sein mochte.

Der Kerl von der Schaluppe war mit einem Mal gar nicht mehr träge und unfreundlich. Er kicherte und grapschte nach dem Edelstein, doch Al zog ihn blitzschnell wieder zurück.

„Nicht so hastig, Partner. Wie steht es mit unserem Geschäft?“

„Halt die Luft an“, sagte der Bursche. „Verrate mir erst mal, woher der Klunker stammt. Ist er geklaut? Damit könnte ich in Teufels Küche geraten.“

„Er kommt direkt aus der Neuen Welt“, sagte Gary geduldig.

Matt warf einen besorgten Blick zur Kimm. „Verdammt, beeilt euch, sonst sind wir wieder die Dummen und schaffen es nicht mehr.“

Der stoppelbärtige Kerl auf der Schaluppe drehte sich auch nach Süden. Plötzlich grinste er schief. „Ach, so ist das. Ihr wollt der Karavelle ‚War Song‘ nach, was? Und die Karavelle ist hinter der Dreimast-Galeone her, die ein- und wieder ausgelaufen ist. Mir dämmert’s.“

„Ach wirklich?“ Matt konnte so freundlich dreinblicken wie ein hungriger Hai. Stenmark hielt ihn aber am Arm zurück, bevor er dem Schaluppenmann die Sachlage auf drastische Weise auseinandersetzen konnte.

„Ihr vier“, sagte der Kerl, „ihr gehört zu der Crew der Galeone, nicht wahr? Mann, über den Kahn und seinen Kapitän werden ja die tollsten Geschichten erzählt. Stimmt es, daß der Kapitän der Seewolf ist? Stimmt es, daß ihr zuerst mit Drake gefahren seid und euch dann mit ihm verkracht habt?“

„Das geht dich wohl nichts an“, erwiderte Al. Es klang fast sanft. „Also, wie ist es jetzt, verkaufst du uns die Schaluppe?“

„Die Schaluppe gehört dem Hafenkapitän“, sagte der Kerl.

„Was, und das fällt dir erst jetzt ein?“ sagte Stenmark.

Der Stoppelbärtige begehrte auf: „Seh ich vielleicht aus wie ein stolzer Schiffseigner? O Mann, ein bißchen Scharfsinn darf man euch Kaperfahrern wohl auch zutrauen.“ Er kratzte sich am Kinn. Es klang, als marschiere eine Kolonie Kombüsenschaben über ein Blatt Pergament. „Tja, wenn ich mir das alles so überlege – also, ich würde wohl vergessen, daß dieser Scheißkahn dem Hafenkapitän gehört, wenn ihr bereit wäret, noch was draufzulegen.“

„Aha“, sagte Gary. „Daher weht also der Wind.“ Er sah zu den Aufbauten der Schaluppe. „Aber du bist sicher auch nicht allein an Bord.“

Der Kerl lachte auf. „Falls wir handelseinig werden, überrede ich meine drei Hands hier an Bord ganz schnell, daß wir in den Diensten des Hafenkapitäns nicht fett werden. Und die drei anderen Besatzungsmitglieder halten sich gerade an Land auf. Mag der Himmel wissen, wo sie stecken Kurzum, die werden überhaupt nicht gefragt.“

Gary wechselte einen Blick mit Al. Hasards Stückmeister und Waffenexperte griff noch einmal in den Lederbeutel und opferte eine Perle, so groß wie eine Eichel. Diamant und Perle wechselten den Besitzer, dann eilte der Stoppelbärtige zur Kajüte und wahrschaute seine drei Hands.

Die drei erschienen auf Deck. Sie sahen auch nicht gepflegter aus als der Stoppelbärtige, und wo bei letzterem Gerissenheit und Schläue ihren Platz hatten, mußte bei ihnen Stroh stecken. Sie sahen ihn blöde an, stellten einige dumme Fragen und nickten schließlich. Die Perle, die er ihnen fröhlich grinsend unter die Nasen hielt, räumte ihre letzten Zweifel aus. Den Diamanten enthielt er ihnen wohlweislich vor. Gary, Al, Matt und Stenmark hüteten sich, davon etwas verlauten zu lassen. Es war seine Sache, wie er sich mit seinen Kameraden zusammenraufte.

Die vier gingen von Bord.

Gary rief dem Stoppelbärtigen noch nach: „Grüßt Nathaniel Plymson von uns. Zieht ihm die Schlitzohren lang und rückt ihm seine verdammte Perücke zurecht!“

„Sollen wir auch einen auf euer Wohl trinken?“ fragte der Bursche.

„Ja!“

„Diese Hurensöhne“, sagte Matt Davies, während er sich an Bord der Schaluppe begab. „Der Teufel soll sie holen und in heißen Fett schmoren lassen. Die wissen ja nicht, wie sehr wir nach einem vernünftigen Umtrunk lechzen.“ Er drehte sich zu Al Conroy um. „Aber, das muß euch der Neid lassen, ihr habt die Sache mit der Schaluppe gut geschaukelt.“

Die Karavelle war jetzt hinter der Kimm verschwunden. Doch das Gefühl, wieder Planken unter den Füßen zu haben, vermittelte ihnen wenigstens ein bißchen Zuversicht. Rasch inspizierten sie die Schaluppe. Im Bug und achtern hatte sie je eine Drehbasse. Außerdem gab es Handwaffen, Munition, Lebensmittel und Trinkwasser an Bord.

„Donnerwetter“, sagte Stenmark. „Da mangelt es uns wirklich an nichts. Ich hätte diesen vier Burschen gar nicht zugetraut, daß sie das Schiff derart auf Vordermann halten.“

„Vergiß nicht den Hafenkapitän“, entgegnete Gary. „He, Al und Matt, werft ihr die Leinen los?“

„Geht in Ordnung!“ rief Al Conroy.

Hier zeigte sich wieder einmal, was die Männer des Seewolfes wert waren. Es gab keine Verständigungsschwierigkeiten oder Streitigkeiten, jeder wußte sofort, wo sein Platz war. Wenige Handgriffe, und die Schaluppe löste sich von der Pontoon Pier. Mit raumen Wind aus Nordwesten verließen sie den Hafen. Sie war schlank und rank, die Schaluppe des Hafenkapitäns von Plymouth, aber mit ihren zwei Masten durchaus seetüchtig. Außerdem befand sie sich in einem ausgezeichneten Zustand.

„Ein Schiffchen zum Verlieben“, meinte Stenmark.

„Und zum Kämpfen“, sagte Al Conroy. „Die beiden Drehbassen sind gut in Schuß. Ich wette mein letztes Hemd, daß die Besatzung an sich selbst nie soviel herumgewienert hat wie an den beiden Stücken.“

„Großartig“, sagte Gary Andrews. „Jetzt brauchen wir nur noch kräftig aufzuholen. Wir halten stur nach Süden, denn ich schätze, eine Weile wird Sir John noch diesen Kurs beibehalten. Es kommt ganz darauf an, wohin sich die ‚Isabella‘ wendet.“

„Fein wäre es, wenn man Bens Gedanken lesen könnte“, sagte Matt Davies. „Himmel, wenn wir nur eine Minute eher am Hafen gewesen wären, wäre die ‚Isabella‘ nicht ohne uns ausgelaufen.“

Gary hielt das Steuerruder. Sie segelten an der äußersten Hafenmole vorbei und glitten in den Plymouth Sound. Der Himmel wölbte sich dunkelgrau über dem Atlantik, es ging auf Spätnachmittag zu. Es war ein ereignisreicher 10. Februar 1580 gewesen. Und Gary Andrews hatte das untrügliche Gefühl, daß die Geschehnisse noch nicht ihren Abschluß gefunden hatten.

„Ich glaube, es ist gar nicht so schlecht, wenn wir Sir John folgen“, sagte er zu Matt. „Vielleicht kriegen wir ihn ja zwischen der ‚Isabella‘ und unsrer Schaluppe in eine Art Zange.“

Matt grinste. „Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Drücken wir die Daumen, daß es uns gelingt.“ Er hielt seine Hakenprothese hoch, und seine Freunde lachten.

Nachdem sie den Plymouth Sound verlassen hatten und in den Atlantik vorgedrungen waren, färbte sich der Himmel über ihnen dunkel. Im Westen tunkte eine glühendrote Sonne in die See, verschwand und ließ für eine Weile noch graurotes Licht zurück. Zu diesem Zeitpunkt stieß Al, der als Ausguck fungierte, einen Ruf aus.

„He, Männer! Ich sehe die Karavelle!“

„Hol’s der Teufel!“ sagte Matt Davies.

„Sie hat angeluvt und geht auf westlichen Kurs!“

„Na bitte, dann tun wir das gleiche“, sagte Gary lachend. „Wir segeln noch näher an sie heran. Wir halten Fühlung. Die Nacht bietet uns Schutz – wie ein Verbündeter.“

„Ja“, meinte Stenmark. „Wenn wir es geschickt genug anstellen, bemerkt uns Sir John überhaupt nicht.“

Matt Davies nickte. „Er darf uns nicht sichten. Von jetzt an kleben wir an ihm wie die Zecke am Hintern einer Kuh. Erinnert ihr euch an den Konvoi von sechsunddreißig Galeonen aus Cartagena, den wir als ‚Geleitschutz‘ begleiteten? Ho, ich habe jetzt noch vor Augen, wie sich nachts die hundsgemeinen Piraten mit ihren verteufelten Schaluppen anpirschten. Was mich betrifft, ich habe von diesen Bastarden gelernt. Wir werden es wie sie machen.“

„Worauf du Gift nehmen kannst“, sagte Gary Andrews.

„Nein, danke. Aber ein bißchen Proviant würde ich mir jetzt doch ganz gern zwischen die Kiemen schieben“, sagte Matt. „Vor allen Dingen flüssigen. Ich hab vielleicht einen Kohldampf.“

Keiner hatte etwas einzuwenden. Matt stieg in die Kajüte und kehrte wenig später mit Brot, Käse, Schinken und einem Krug voll Bier zurück. Der Hafenkapitän hatte nicht schlecht für sich gesorgt. Sie wußten das zu würdigen. Geradezu andächtig nahmen sie ihr Mahl zu sich. Gleichzeitig paßten sie natürlich wie die Luchse auf und hüteten sich, die Dreimast-Karavelle aus den Augen zu verlieren.

Die Dunkelheit nahm zu. Der graurote Schimmer im Westen löste sich in den Schatten der Nacht auf, und ein gigantischer schwarzer Mantel schien sich über die See zu legen. Somit entzog sich nun auch die Karavelle ihren Blicken.

Sir John Killigrew ließ selbstverständlich keine Laternen setzen. Er wollte sich ja nicht vor der „Isabella V.“ verraten. Die Nacht hatte ihn geschluckt. Einer Landratte wäre es schier unmöglich erschienen, sich weiter hinter ihm herzuschleichen.

Aber die vier Männer waren Meister ihrer Zunft. Sie waren bei dem Seewolf in die Lehre gegangen. Ein Wolf verfolgt seine Beute über Hunderte von Meilen, ohne sie jemals zu sehen – er wittert sie. Sie hielten den westlichen Kurs und wußten, daß die „War Song“ Backbord voraus segelte und die Richtung nicht änderte. Sie hatten das im Gespür.

Orientierung? O ja, sie hatten auch das von Hasard abgeschaut. Küstennahe Lotsenkunst und ozeanische Navigation waren zwei unterschiedliche Dinge. Es gab Hilfsmittel, mit denen man draußen, fern jeglichen Fleckchens Erde, die Himmelskörper beobachten konnte: Astrolab, Quadrant und Jakobsstab. Aber was tat man, wenn so wie jetzt, weder die Sterne noch der Mond zu sehen waren? Dichtes Gewölk bedeckte nach wie vor den Himmel.

Da hielt man eben die Nase in den Wind und segelte „nach Gefühl und mit Gott“. Auch das war eine Kunst. Und sie beherrschten sie vollkommen. Eine Verfolgung wie diese war ja nichts im Gegensatz zu dem, was sie drüben in der Neuen Welt erlebt hatten.

Sie hatten zum Beispiel die Magellanstraße passiert und die Hölle von ihrer schlimmsten Seite kennengelernt. Es war so eine Art Wunder, daß sie sämtliche Stürme und Verwirrungen leidlich überstanden und sich überhaupt wieder zurechtgefunden hatten. Dort unten, zwischen Patagonien und Feuerland, hatte die Welt kopfgestanden. Nur Francis Drakes „Golden Hind“ hatte das Desaster überdauert. Die anderen Schiffe des Verbandes waren verschwunden gewesen. Der Seewolf und Drake waren weiter nach Norden gesegelt, dem sagenumwobenen Goldland entgegen. Ihre Crew hatte bewiesen, daß sie die zäheste und härteste der Besatzungen der fünf Schiffe war, die im Dezember 1577 aus Plymouth zur großen Fahrt ausgelaufen waren.

Wer also solches durchgemacht hatte, wer, wie Profos Carberry immer sagte, dem Teufel ein Ohr abgesegelt hatte, für den war eine Fahrt wie diese der reinste Ausflug.

Sie ließen sich nicht abhängen. Wie der von Matt Davies zitierte Blutsauger blieben sie dicht hinter der Karavelle. Einmal, als die Wolkendecke etwas aufriß und fahles Mondlicht bis auf die Wasseroberfläche drang, sahen sie die Umrisse der Karavelle vor sich. Da lachten sie leise und stießen sich mit den Ellbogen an.

Zum erstenmal, seit sie Plymouth erreicht hatten, wich die Beklemmung von ihnen. Sie waren wieder in ihrem Element. Vergessen waren mit einem Schlag die Widrigkeiten, die sich ihnen gestellt hatten. Auf See gab es keine Ränkeschmiede und miesen Tricks, hier gab es nur einen Weg, Auseinandersetzungen auszutragen: den offenen Kampf. Hier mußte sich jeder jedem stellen, ob er wollte oder nicht. Hier gab es nur ganze Kerle und keine verachtungswürdigen Feiglinge, die sich, wie Keymis oder Burton, hinter juristischen Spitzfindigkeiten verschanzten.

Nach unglaublichen Entbehrungen und Kämpfen hatten sie ihre „Isabella“ sicher nach England gesteuert. Und erst hier hatte sich eine Situation gezeigt, wie sie vertrackter nicht sein konnte. Endlich war die ungeheure Beute daheim – aber längst nicht in Sicherheit. Hier standen sie plötzlich vor einem Gegner, der heimtückischer als jeder Hekkenschütze auftrat.

Daß Dreiviertel ihres Schatzes der Königin zustand, interessierte Burton, Keymis und Sir John einen Dreck. Sie wollten ihre eigene Suppe kochen. Daß Sir John und Baldwin Keymis von der Seewolf-Crew gerettet worden und an Bord der „Isabella“ immer wieder verschont worden waren, stand nicht mehr zur Debatte. Oh, was für Narren waren sie doch gewesen, diese beiden Kerle laufenzulassen! Aber andererseits, was hätten sie sonst tun sollen? Sie kaltblütig über die Klinge springen lassen? Nein. Sie waren Freibeuter, aber keine vorsätzlichen Mörder.

Und bei alledem war der Mahn, der Beute und Mannschaft sicher durch alle Fährnisse gebracht hatte, auch noch außer Gefecht. Die Crew bangte um den Seewolf. Zorn, Erbitterung und Hoffnungslosigkeit hatten sich auf der „Isabella“ ausgebreitet. Gier, Gewalt und Intrige bestimmten das Handeln des Gegners.

Deshalb fühlten sich Gary, Al, Matt und Stenmark wesentlich wohler. Auf See wußten sie jeden Nackenhieb zu nehmen. Sie würden es schon schaffen, Sir John an seinem Vorhaben zu hindern – daß er über die „Isabella“ herfiel und sie womöglich erbeutete.

Seewölfe Paket 3

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