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Ein Auftrag für Agnes

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In der Nacht träumte Gervasius von dem alten Wolf, der ihnen auf der Anreise in die Quere gekommen war. Im Traum war er es selbst, der mit dem Wolf kämpfte und ihn schließlich tötete. Nach dem Tod ging mit dem Tier eine Metamorphose vor. Zuerst verschwanden die grauen Stellen im Fell. Der Pelz nahm nach und nach einen silbernen Glanz an. Zur gleichen Zeit ver-schlankten sich die Gliedmaßen und der Torso. Der Wolf öffnete erneut die Augen, als wäre dies das Selbstverständlichste auf der Welt, erhob sich munter und bewegte sich dann leichtfüßig und spielerisch auf seinen langen Beinen im Kreis. Dabei schien das Tier zu schrumpfen oder besser, jeden Augenblick jünger zu werden. In Umkehrung des natürlichen Prozesses, den alle sterblichen Wesen durchlaufen, entwickelte der Wolf sich zu einem Wölfchen und schließlich zu einem winzigen Welpen, der herumtollte und sich sogar von ihm streicheln ließ. Dann erwachte Gervasius. Während er sich ankleidete, fiel ihm ein, dass Otto vor einigen Jahren von einem Traum mit einem Bären berichtet hatte, der in sein Bett gekrochen kam. Dieser Bär war ebenfalls ein Jungtier, klein und harmlos am Anfang, doch dann hatte das Tier an Umfang zugenommen und bald den ganzen Platz im Bett beansprucht. Er hatte Otto aus seinem eigenen Lager verdrängt. Damals hatten viele das in Verbindung mit dem jungen König Friedrich von Staufen gebracht, der allmählich die Macht an sich gezogen hatte, ohne dass er Otto jemals direkt angegriffen hätte. Sein Wolftraum hingegen, das wusste Gervasius, hatte nichts mit Friedrich zu tun und vielleicht nicht einmal etwas mit Otto.

Nach der morgendlichen Andacht erwartete der Kaiser ihn aufrecht sitzend auf seinem Lager. Die Luft im Turmzimmer war frischer, die Kräuter und das Räucherwerk taten ihre Wirkung.

»Eure Majestät sehen gut aus heute Morgen. Sicher seid Ihr auf dem Weg der Besserung.«

Der Kaiser brachte tatsächlich ein Lächeln zustande. »Nun, vielleicht liegt es daran, dass mein Quacksalber mir heute Morgen den Aderlass erspart hat und ich mein Essen bisher bei mir behalten konnte.«

»Ich hörte, Ihr habt nach Propst Goswin von Halberstadt geschickt. Ist der Abt des Klosters Walkenried noch immer nicht eingetroffen?«

»Leider nein, Magister. Es gibt viele Gründe, warum sich eine Reise verzögern kann: schlechte Wegverhältnisse, Räuber, Hindernisse, die man weiträumig umgehen muss. So etwas geschieht nun mal. Es ist nur so, dass ich jetzt das starke Bedürfnis habe, mich mit der Mutter Kirche zu versöhnen. Zu oft habe ich die Belange des Reiches über die der Kirche gestellt. Ich habe mich vom Glanz weltlicher Macht blenden lassen und wenig an mein Seelenheil gedacht. Und wohin hat mich das geführt? Zuerst in diese verheerende Schlacht von Bouvines, dann auf dieses elende Lager! Man muss seine Angelegenheiten ordnen, solange noch Zeit dafür ist. Besser zu früh als zu spät. Daher hoffe ich, dass der Propst Goswin spätestens morgen hier eintrifft.«

Die Worte des Kaisers dämpften Gervasius’ Zuversicht erheblich. Deutlich glaubte er den Einfluss der Kaiserin Maria zu erkennen. Was sollte er Otto darauf antworten? Er blieb stumm. Als keine Erwiderung seines Notars folgte, fuhr Otto fort:

»Aber nun zu Euch, mein lieber Gervasius: Ich bin schon sehr gespannt auf Eure Lebensgeschichte. Wir können gleich beginnen. Verratet mir nur vorher noch, wie es mit der Karte vorangeht.«

Gervasius zögerte einen Moment.

»Es fällt mir schwer, das zuzugeben, aber meine zeichnerischen Fähigkeiten sind sehr mangelhaft. Daher kann ich die Karte nur mit Hilfe eines gelernten Illustrators zu Eurer Zufriedenheit vollenden. Ich kenne eine junge Buchmalerin in einem kleinen Kloster bei Lüneburg. Sie würde ich, mit Eurer Kaiserlichen Hoheit Erlaubnis, gerne hinzuziehen. Ich selbst kann nach Ebstorf reisen, um das Mädchen abzuholen.«

Der Kaiser verzog plötzlich das Gesicht.

»Es ist nur ein Krampf«, presste er hervor. Mit schmerzverzerrtem Gesicht wartete Otto, bis seine Gedärme sich wieder beruhigt hatten. In seinen Augen stand jetzt ein fiebriger Glanz.

»Nun, mein lieber Magister, wenn Ihr das für nötig erachtet, dann bringt um Gottes willen die Illuminatorin her. Aber beeilt Euch! Ich weiß nicht, wie viel Zeit mir noch bleibt. Ihr seht ja selbst. Am besten, Ihr brecht sofort auf. Ich lasse einen Diener holen, der sich um alles kümmert.«

Gervasius verbeugte sich vor seinem Herrn.

»Dann lebt wohl, lieber Freund. Wir sehen uns wieder. Spätestens im Himmel.«

Bei diesen Worten ließ Otto sein polterndes Lachen hören, um anzudeuten, dass er einen Scherz gemacht hatte. Zum Abschied küsste Gervasius Otto die Hand.

Bald darauf saß Gervasius auf einem edlen Araberhengst aus dem kaiserlichen Stall. In Begleitung eines Knappen namens Balduin, der sich im Norden des Reichs besser auskannte als sein Diener Henri, der wiederum als Ersatz für den Knappen in der Burg bleiben und dessen Arbeit tun sollte, ritt er durch das Tor hinaus in den Wald.

Am Abend des zweiten Tages erreichten sie das Kloster Ebstorf. Im schwächer werdenden Licht erkannte Gervasius das von einem Holzzaun umgrenzte Klostergelände inmitten von Weiden und Feldern, den Lauf des Flüsschens Schwienau und den spitzen Turm der Klosterkirche.

Die Priorin Hassica empfing ihn sofort. Allerdings konnte man ihr ansehen, dass ihr sein unangekündigter Besuch ungelegen war. Man hatte sie aus dem Stundengebet zur Komplet geholt, eine Unterbrechung, die sie gar nicht schätzte. Gervasius schilderte ihr sein Anliegen.

»Das kommt ein wenig plötzlich. Aber ich verstehe durchaus die Dringlichkeit Eures Anliegens, verehrter Magister«, gab die Priorin zur Antwort, wobei sie die Stirn kraus zog, als wäge sie das Für und Wider ab. Gervasius hatte aber den Eindruck, sie hätte ihre Entscheidung schon beim ersten Anhören der Geschichte getroffen.

»Selbstverständlich will ich alles in meiner Macht Stehende dazu tun, dem Kaiser seine Leidenszeit zu erleichtern«, erklärte sie gleich darauf. »Die Arbeitskraft unserer lieben Agnes stelle ich Euch gerne zur Verfügung, vorausgesetzt, sie selbst ist damit einverstanden.«

»Wollt Ihr zuerst mit Eurem Schützling sprechen, Priorin, oder soll ich es tun?«

Jetzt lächelte Hassica. »Lasst mich das machen, Magister Gervasius. Ich bezweifle nicht, dass sie sich über diese Gelegenheit, aus dem Kloster herauszukommen, freuen wird.«

Und so war es dann auch. Das Mädchen strahlte geradezu über die Aussicht auf eine Reise in den Harz. Sie verbeugte sich wohlerzogen vor Gervasius und versicherte ihm, wie dankbar sie sei, ihre Fähigkeiten als Illustratorin unter Beweis stellen zu dürfen, und dann auch noch für seine Majestät den Kaiser. Es war das erste Mal, dass sie sich von Angesicht zu Angesicht gegenüberstanden – bei seinem ersten Besuch in Ebstorf hatte er sie nur von weitem in Augenschein nehmen können –, und er fühlte eine stille Zufriedenheit in sich, als er in dieses junge, erwartungsvolle Gesicht blickte, das ihm fremd war und gleichzeitig vertraut. Ihr dunkelbraunes, fast schwarzes Haar war locker zu einem langen Zopf geflochten. Doch nicht nur das unbedeckte Haupt unterschied sie von den Nonnen und Laienschwestern, sondern auch ihre Kleidung. Statt der üblichen Nonnentracht hatte sie sich für ein schlichtes Kleid aus einem steingrau gefärbten Leinenstoff entschieden. Auffallend war auch ihr zartes, sehr helles Gesicht, von dem sich das Dunkel des Haars und der Augen besonders stark abhob. Hierin ähnelte sie Mabile. Die Nase dagegen war ganz ihre eigene: schmal und mit einer vorwitzigen Spitze ausgestattet, die sich keck gen Himmel richtete. Gerva-sius mochte Agnes auf Anhieb.

Am nächsten Morgen brachen sie nach dem Frühstück umgehend auf. Hassica umarmte ihren Schützling zum Abschied. In dieser Geste lag eine Mütterlichkeit, die der Magister dieser groß gewachsenen Frau mit den klugen graublauen Augen unter den dichten blonden Brauen gar nicht zugetraut hatte.

Mit Balduin an der Spitze ritten sie in flottem Trab zuerst durch das hübsche Tal der Schwienau und dann durch die Ellerndorfer Wacholderheide in Richtung Süden. Eine innere Unruhe – oder war es eine Ahnung – trieb den Magister dazu, seine Mitreisenden immer wieder zur Eile zu ermahnen. Erst am Abend – in derselben Herberge, in der die beiden Männer auf der Hinreise abgestiegen waren –, als sie zu einer späten Abendmahlzeit in der Schankstube zusammensaßen, nutzte Gervasius die Gelegenheit, seinen Schützling über seine Ausbildung zu befragen.

»Um möglichst gut, also zügig an der Karte arbeiten zu können, brauchen wir eine gemeinsame Grundlage. Daher muss ich wissen, wie weit deine Kenntnisse über die Welt und ihre Teile reichen.«

Agnes dachte kurz nach, bevor sie antwortete, was Gervasius erfreute:

»Mir ist bekannt, dass Gott die Welt in sieben Tagen erschaffen hat. In den Lüften leben die Vögel, die Fische in Meeren, Flüssen und Teichen, und auf der Erde die restlichen Tiere, und natürlich die Menschen. Ich weiß das, was man aus der Schöpfungsgeschichte erfährt, jedoch nicht viel mehr.«

»Die Erde selbst ist, wie du weißt, rund. Daher werden wir einen Kreis ziehen, auf dem wir die drei Erdteile Europa, Afrika und Asien angemessen darstellen können. Europa und Afrika sind von etwa gleicher Größe, Asien dagegen ist ein großer weißer Fleck und so groß wie beide zusammengenommen.«

»Darf ich eine Frage stellen, Magister?«

»Aber sicher, liebe Agnes, du sollst schließlich das ehrenvolle Werk verstehen, mit dem du betraut bist.«

»Werden auch die Tiere ihren Platz finden auf der Karte?«

»Natürlich. Sie sind ein Teil der Schöpfung und gehören daher genauso dazu wie die Menschen. Auf der Harzburg steht uns ein wunderbares Bestiarium zur Verfügung, in dem du nach Herzenslust stöbern kannst, nein sollst, um dann die Kreaturen, die der Herr uns zu unserem Nutzen beigesellt hat, richtig wiedergeben zu können.«

Die Augen des Mädchens wurden ganz hell. Begeisterung für seine Aufgabe hatte es erfasst. Gervasius wurde, trotz der ständigen Sorge um den Gesundheitszustand des Kaisers, leichter ums Herz, zumindest für den Augenblick.

Am darauffolgenden Tag ritten sie zeitig los und hatten bereits ein gutes Stück Weg hinter sich gebracht – es ging gegen Mittag –, als sie zum Fluss Oker kamen. In der Nacht hatte es ein Unwetter gegeben. Ein Baum war, vom Blitz gefällt, auf die alte Holzbrücke gestürzt, die dem Gewicht erstaunlicherweise standgehalten hatte.

»Können wir es wagen, Balduin? Oder wird die Brücke gleich unter uns in die Tiefe stürzen?«

»Eine Gewähr kann ich auch nicht geben, Herr. Aber wir haben keine große Wahl. Schließlich habt Ihr es eilig, oder?«

Die Antwort des Knappen gefiel Gervasius nicht besonders, aber er hatte recht. Sie mussten es wagen.

»Agnes, du gehst zuerst, dann bist du auch als Erste in Sicherheit. Balduin und ich folgen dir.«

Das Mädchen betrachtete die mit dem Baum beschwerte Holzbrücke. Sie war etwas blasser geworden, nickte aber gehorsam. Sie nahm ihren Fuchs am Zügel und machte zögernde Schritte auf die Brücke. Nichts geschah. Mutiger geworden, schritt sie kräftiger aus. Als sie die Mitte der Brücke erreicht hatte, auf der die Krone der alten Eiche ruhte, war ein gewaltiger Knacks zu hören. Holz splitterte. Die Krone brach durch die Bodenbretter. Der Fuchshengst Horatio scheute und wollte zurücktreten. Ein Ast der Eiche hatte sich in Agnes’ Ärmel verfangen und drohte, sie mit in die Tiefe zu ziehen.

Gervasius schrie auf. »Agnes! «

Der hinter ihr stehende Balduin packte sie am Arm und hielt sie fest. Mit einem Stöhnen gab das Holz nach. Gervasius zerrte sein Pferd zurück auf den Weg. Balduin hatte inzwischen die Pferde und Agnes auf den sicheren Boden gezogen. Krachend landete der Baum im Fluss. Und mit ihm der mittlere Brückenteil.

»Agnes! Alles in Ordnung?«

»Schon gut, Magister. Mir geht es gut. Doch über die Brücke können wir j etzt nicht mehr. «

Balduin band die Pferde an einen Baum und stieß ein paar unterdrückte Flüche aus.

»Wir können uns nur weiter flussaufwärts einen anderen Übergang suchen. Die nächste Brücke ist mehrere Meilen weiter östlich.«

»Der Kaiser liegt vielleicht im Sterben, Balduin! «

»Das ist mir bekannt, Herr! «

Gervasius trat wutentbrannt mit dem Fuß gegen den nächstbesten Baum. Vor Schmerz verzog er das Gesicht.

»Gibt es keine andere Möglichkeit? Eine seichte Stelle etwa, durch die wir hindurchreiten können?«

»War da nicht vor einer Meile eine flache Stelle? Ihr wisst schon, kurz bevor der Fluss anfing, sich tief in das Tal hineinzugraben! «

Der Einwurf kam von Agnes.

Balduin überlegte laut: »Das könnte vielleicht klappen. Allerdings müssen wir uns dann am anderen Ufer selbst einen Weg bahnen, bis wir zurück auf den Fahrweg gelangen. Durch das Unterholz.«

Gervasius blickte zu Agnes. »Traust du dir das zu?«

Das Mädchen lächelte.

»Ich habe ein gutes Pferd und bin in der Begleitung zweier kräftiger Männer, die mich bereits einmal gerettet haben. Was soll mir da geschehen?«

Sie hatte den richtigen Ton getroffen. Balduin plusterte sich auf wie ein Kampfhahn, und Gervasius warf Agnes einen erstaunten Blick zu. Das Kind, tatsächlich war sie gar kein Kind mehr, hatte es offenbar faustdick hinter den Ohren und war durchaus in der Lage, außerhalb der schützenden Klostermauern zurechtzukommen. Sie ritten so schnell sie konnten zurück zu der Stelle, von der Agnes gesprochen hatte. Dort konnten sie tatsächlich den Fluss queren. Das Wasser reichte den Pferden kaum bis zum Schenkel. Innerhalb kurzer Zeit waren sie glücklich am anderen Ufer angelangt. Hier allerdings begannen die Schwierigkeiten erst. Ein schier undurchdringliches Dickicht erwartete sie. Sie mussten sich durch das Unterholz vorankämpfen. Wolken von Insekten umschwärmten ihre Köpfe. Einige Male waren die Pferde kurz davor, durchzugehen. Nach geraumer Zeit erreichten sie eine Lichtung. Dort gönnten sie sich eine kurze Rast. Gervasius wollte einige Zweige zur Seite schieben, da stach ihn ein stachelbewehrtes Ungetüm in die Handfläche. Der Einstich schmerzte höllisch. Gervasius konnte einen Aufschrei nicht unterdrücken. Seine Gefährten betrachteten die Einstichstelle. Balduin zuckte die Achseln.

»Keine Ahnung, was für eine Ausgeburt der Hölle Euch da erwischt hat, Magister. Ihr solltet es kühlen, sobald wir wieder an Wasser kommen.«

Agnes zeigte mehr Mitgefühl. »Der Stich wird sicher bald anschwellen und dann richtig wehtun. Sobald wir in der Burg sind, kann ich für Euch eine schmerzlindernde, abschwellende Salbe zubereiten.«

»Wir müssen jetzt weiter«, drängte Gervasius.

Sie stolperten voran. Die Einstichstelle blieb eine Weile taub. Dann begann sie unangenehm zu jucken. Schließlich schwoll sie an. Gervasius zwang sich, nicht darauf zu achten. Er hatte ständig den kranken Kaiser vor Augen.

Die Sonne stand schon hoch am Himmel und sie hatten noch immer nicht zurück auf den Wirtschaftsweg gefunden. Alle waren erschöpft.

»Gehen wir überhaupt in die richtige Richtung?«

Gervasius rieb sich unauffällig die Hand. Aus dem Jucken war ein klopfender Schmerz geworden, der ihn fast verrückt machte.

»Ich glaube, wir haben uns verlaufen.« Agnes hockte sich auf einen Baumstumpf und vergrub das Gesicht in den Händen. Balduin packte den Zügel ihres Pferdes. »Dort ist eine Anhöhe«, erklärte er. »Vielleicht kann man von da oben den Weg sehen. Ich bin gleich zurück.«

Er drückte Agnes die Zügel ihres und seines Pferdes in die Hand und machte sich an den Aufstieg. Aus Agnes’ dunklen Augen quollen Tränen.

»Es tut mir leid, Magister.«

»Was, Agnes?«

»Dass Ihr meinetwegen so langsam vorankommt. Dass Ihr meinetwegen den Kaiser vielleicht nicht mehr lebend antrefft. Ich bin eine Last.«

Gervasius war hilflos im Angesicht weiblicher Tränen. Er nahm ihr den Zügel von Balduins Reittier aus der Hand und zog es zu sich. Beide starrten stumm in die Richtung, in die Balduin verschwunden war. Endlich schälte der Knappe sich aus den Büschen hervor.

»Wir müssen uns weiter westlich halten. Dann erreichen wir den Weg gegen Mittag. «

»So lange noch? Dann lasst uns sofort aufbrechen!«

Gervasius warf in einer unwirschen Bewegung Balduin die Zügel zu. Dann zerrte er sein Pferd in die ihm gewiesene Richtung. Schließlich stießen sie verschwitzt, zerstochen und zerkratzt auf den Wirtschaftsweg.

Dem Kaiser die Welt

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