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2.2.2 Merkmale des antisemitischen Begründungsdiskurses

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Ein Hauptbestandteil der antisemitischen Bewegung, die physische Gewalt, gilt allgemein als Verbrechen. Somit sind alle pogromartigen Ausschreitungen gegenüber Juden oder anderen Minderheiten diskreditiert. Verbale Gewalt wird hingegen nach wie vor unterschätzt, obwohl sie – wie bereits beschrieben – ein konstitutives und vorbereitendes Element darstellt. Verbalattacken können durchaus bereits verletzend wirken und zudem noch zu weiteren Ausschreitungen animieren. Darum verdienen sie unsere Aufmerksamkeit.50

Der stereotype Diskurs über die Juden wurde über die Jahrhunderte hinweg weit verbreitet und vor unterschiedlichen epochalen Hintergründen geführt. Die Hauptentwicklungslinien aus diesem vielschichtigen Diskurs zu isolieren, ohne stark auf die Inhalte einzugehen, stellt eine Reduktion dar, die dem Sachverhalt nur bedingt gerecht werden kann. Jede Art von historischem Abriss, wissenschaftlicher Diskussion oder soziologischer Studie hat dieses Problem. Eine wichtige Ergänzung ist die entsprechende Literatur zum Thema. Das Ziel, die formalen, übergeordneten und vor allem psychisch relevanten Prinzipien dieses Begründungsdiskurses zu ermitteln, ist Leit­linie der folgenden Übersicht.

Antisemitismus und Islamophobie

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