Читать книгу Romanpaket Spezial 8/2021: Die mitreißendsten Liebesromane im August 2021 - Sandy Palmer - Страница 24

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An einem der nächsten Abende traf sich Markus Rieder mit dem Zellerer-Wiggerl beim Kornhuber. Den Wiggerl kannte Markus schon seit der Grundschule. Seit damals waren sie befreundet. Wiggerl hatte die Sägemühle seines Vaters übernommen, nachdem dieser sich zur Ruhe gesetzt hatte. Und vor kurzem war er auch im Hafen der Ehe gelandet.

"Wann wird es denn mit dir und der Sennreicher-Claudia etwas?", erkundigte sich der Wiggerl mit unverhohlener Neugier. "Nachdem man euch beim Dorftanz zusammen gesehen hat, kamen ja die wildesten Gerüchte auf..."

"Das ist es ja eben", meinte der junge Bergführer und hob dabei die Schultern.

Der Wiggerl sah seinen alten Schulfreund verwirrt an.

"Mei, jetzt kapier ich aber nix mehr!", bekannte er. "Was ist denn nun was?"

Markus ließ den Blick kurz schweifen. Die Wirtschaft des Kornhubers war an diesem Abend stark frequentiert.

"Lass uns das net hier am Schanktisch besprechen", meinte Markus dann. Er wollte schließlich nicht, dass am nächsten Tag das halbe Dorf über seine Angelegenheiten tratschte.

Wiggerl zuckte die Achseln.

"Was schlägst du vor?", fragte er.

Markus deutete zu einem freien Tisch. "Lass uns unsere Maß dort trinken!"

"Dort, in der Ecke?"

"Freilich."

So nahmen sie an dem Tisch in der Ecke Platz. Der Wiggerl platzte beinahe vor Neugier. "Du macht es aber auch richtig spannend", meinte er mit erwartungsfrohem Gesicht.

"So lustig ist die Sache für mich leider gar net", bekannte Markus.

Wiggerl hob die Augenbraue. "Sag bloß, ihr zwei habt schon Probleme miteinander! Nach der kurzen Zeit!"

"Mei, wie man's nimmt." Und dann erzählte Markus seinem Schulfreund von dem letzen Zusammentreffen mit seiner geliebten Claudia sowie dem mehr oder weniger missglückten Heiratsantrag. "Ich wollte jetzt einfach mal die Meinung einer unabhängigen Instanz dazu wissen", schloss er.

"Und die soll ich sein?"

"Genau, Wiggerl. Was soll ich davon halten, dass das Madl jetzt auf einmal noch Zeit braucht?"

Wiggerl machte ein nachdenkliches Gesicht. Bevor er antwortete, nahm er zunächst einmal einen kräftigen Schluck aus seiner Maß. "Tja, normalerweise würde ich sagen, dass du vielleicht tatsächlich ein bisserl übereilt gehandelt hast, Markus. Schließlich muss man ja wirklich nix übers Knie brechen. Aber in diesem speziellen Fall..."

"Ja?", hakte Markus voller Ungeduld nach.

"Mei, da scheint mir die Sachlage etwas anders zu sein."

"Sag mir ehrlich, was du denkst, Wiggerl! Mir ist net damit gedient, wenn du um den heißen Brei herumred'st!"

Wiggerl holte tief Luft. "Meinetwegen - aber auf deine Verantwortung!"

"Du weißt doch, dass ich hart im nehmen bin, Wiggerl!"

"Wie du meinst. Also, ich denke, bei deiner Claudia hat sich durch die Erbschaft, die sie vor kurzem gemacht hat, alles geändert."

"Ja, das ist mir schon klar. Aber das hat doch nix mit unserer Liebe zu tun."

"Wirklich net?", fragte Wiggerl. "Denk doch mal nach! Das Madl ist jetzt eine vermögende Partie! Und was bist du? Ein Bergführer, der mehr oder minder von der Hand in den Mund lebt und gerade so über die Runden kommt. Aber die Claudia, die ist jetzt Besitzerin einer gutgehenden Wirtschaft."

"Ich weiß net, worauf du hinaus willst!", brummte Markus düster.

"Geh, Markus, tu doch net so! Ganz genau weißt du das! Und ich wette, du hast auch schon darüber nachgedacht, wie das denn zusammenpassen soll mit euch zweien!"

"Du meinst, ich bin ihr net mehr gut genug!"

"Für mich liegt das glasklar auf der Hand, Markus!"

Der Rieder-Markus machte eine wegwerfende Geste.

"Schmarrn!", stieß er hervor.

"Wenn es sich jetzt net um dich und die Claudia, sondern um zwei andere junge Leute handeln würde - wäre es net auch dein erster Gedanke?"

"Ich weiß net."

"Und du solltest dich auch mal in Claudias Lage versetzen. Würdest du net auch misstrauisch werden, wenn du kurz nach einer beachtlichen Erbschaft einen Heiratsantag bekämst? Mal ehrlich..."

"Das Geld und die Wirtschaft interessieren mich doch überhaupt net!"

"Das sagt sich so leicht!"

"Ja, glaubst mir vielleicht net?", brauste Markus Rieder dann auf.

Einige Augenblicke herschte dann Schweigen.

Schließlich nahm Wiggerl den Gesprächsfaden wieder auf.

"Denk ein bisserl darüber nach und du wirst feststellen, dass ich recht habe", war der Wiggerl überzeugt. Und nach einer kurzen Pause betretenen Schweigens setzte er dann noch hinzu: "Geh, Markus, die Claudia ist doch net das einzige fesche Dirndl auf der Welt! Am besten ist, du findest dich mit der Lage ab und siehst dich anderweitig um! Glaub mir! Ich hab da auch so meine Erfahrungen!"

Romanpaket Spezial 8/2021: Die mitreißendsten Liebesromane im August 2021

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