Читать книгу Romanpaket Spezial 8/2021: Die mitreißendsten Liebesromane im August 2021 - Sandy Palmer - Страница 35

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Das gehört nun also alles mir!, dachte Patricia mit Wohlgefallen, als sie den HINZBERGER HOF betrachtete. Ein Lächeln flog über ihr Gesicht. Ja, sie konnte zufrieden sein mit dem, was sie erreicht hatte. Alles war nach Plan gegangen.

Normalerweise war es auf dem Parkplatz des Gasthauses immer recht eng gewesen. Jetzt stand nur Patricias Leihwagen dort.

Die junge Frau war allerdings weder hier her gekommen, um die beeindruckende Aussicht zu genießen, noch um sich ihren zukünftigen Besitz näher anzuschauen.

Sie war vielmehr verabredet.

Verabredet mit jemandem, mit dem sie sich auf keinen Fall in aller Öffentlichkeit treffen mochte.

Ungeduldig blickte Patricia auf die zierliche Uhr an ihrem Handgelenk.

Mei, du lässt dir aber Zeit, Arnold Crusius!, ging es ihr durch den Kopf. Und dabei hatte der Kalligraph und Postkartenmaler es doch am Telefon so dringend gemacht.

Dann endlich sah sie einen Wagen auftauchen, der sich mühsam die abschüssige Straße hinaufquälte. Das neueste Modell war das nun wirklich nicht mehr. Kein Wunder!, überlegte Patricia. So ein Postkartenmaler gehört sicher net gerad' zu den Vermögenden! Glücklicherweise! Denn sonst wäre der Crusius vermutlich net so bereitwillig dabei gewesen, mir bei meinen Plänen zur Hand zu gehen...

Patricia lächelte still in sich hinein, während sich der Wagen näherte.

Ächzend kam er schließlich zum Stehen.

Arnold Crusius stieg aus. Er drehte sich mehrfach um, so als fürchtete er, dass ihn doch jemand beobachten könnte.

Patricia erwartete ihn mit verschränkten Armen und leicht spöttischen Gesichtsausdruck.

"Nun, was gibt es so wichtiges zu besprechen?"

Arnold Crusius druckste etwas herum. Dann fragte er: "Es hat doch alles geklappt, was Sie sich ausgedacht hatten, nicht wahr?!"

"Nun, eigentlich hatte ich mir vorgestellt, dass das falsche Testament, das ich hinter einem der Bilder platziert hatte, erst gefunden würde, wenn ich mit einem Anwalt auf dem HINZBERGER HOF aufgetaucht wäre! Unter Zeugen sozusagen! So hat es die brave Claudia selbst gefunden! Auch gut!"

"Sie hätte das Testament vernichten können!"

Patricia lachte auf. "Net die Sennreicher-Claudia! Die auf keinen Fall, dazu fehlt ihr die Durchtriebenheit. Das war mir vom ersten Augenblick an klar..."

"Und wenn es doch geschehen wäre?", fragte Arnold.

Patricia zuckte die Achseln. "Dann hätten Sie mir sicher noch einen weiteres Exemplar des letzten Willens der Maria Hinzberg anfertigen können, gell? Mit Ihrer Fingerfertigkeit... Nun aber heraus damit! Was wollen Sie von mir? Warum müssen wir das Risiko eingehen, uns hier und jetzt zu treffen, wo es doch besser wäre, wenn niemand eine Verbindung zwischen uns annimmt!"

"Ich bin in finanziellen Schwierigkeiten", stammelte Arnold. "Mir steht das Wasser bis zum Hals, meine Postkarten gehen net so, wie früher und... Ich hatte auch ein paar unvorhergesehene Ausgaben!"

"Sie kriegen Ihr Geld schon noch."

"So, wann denn?"

"Nur Geduld!"

"Nein, meine Geduld ist am Ende! Sie haben alles bekommen, was Sie haben wollten und..."

"Noch ist nix offiziell!", korrigierte ihn Patricia. "So lang werden Sie schon noch abwarten müssen."

Der Arnold Crusius hob die Schultern. "Mei, das wird doch wohl alles glattgehen - jetzt, da die Claudia Sennreicher Ihre Ansprüche ja quasi anerkannt hat und das Testament auf dem Tisch liegt. Also, was ist? Krieg ich nun einen kleinen Vorschuss?"

Patricia hob das Kinn. "Nix kriegen Sie! Net einen einzigen Groschen!"

"Ich habe erstklassige Arbeit geleistet! Wer sonst hätte die Schrift der Maria Hinzberg derart perfekt nachahmen können, dass selbst der Claudia keinerlei Verdacht kam? Wer hätte den angeblichen Brief für Sie schreiben können? Da hätten Sie aber lange suchen können..."

Patricia verdrehte genervt die Augen.

"Ich bin Ihnen ja auch sehr dankbar!"

"Dann zeigen Sie es mir und halten Sie sich an unsere Abmachung!"

"Haben Sie Geduld!"

"Und wie lange noch, wenn's erlaubt ist zu fragen?"

Patricias Augen begannen böse zu funkeln. "Sie können Ihren Anteil ja vor Gericht einklagen!", höhnte sie.

Arnold Crusius Gesicht lief rot an. Er ballte die Hände zu Fäusten, wusste aber sehr wohl, dass er im Moment ziemlich ohnmächtig dastand.

Wutentbrannt und lauthals vor sich hin schimpfend ging er zum Wagen, stieg ein und schlug die Tür zu, dass es krachte.

Dann fuhr er los. Der Wagen hatte eine Fehlzündung dabei.

Patricia sah ihm seufzend nach.

Der wird sich schon wieder beruhigen!, hoffte sie. Und wenn net, dann ist das auch nur halb so schlimm! Schließlich kann er nix gegen mich ausrichten!

Romanpaket Spezial 8/2021: Die mitreißendsten Liebesromane im August 2021

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