Читать книгу Romanpaket Spezial 8/2021: Die mitreißendsten Liebesromane im August 2021 - Sandy Palmer - Страница 43

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Die Nacht war mild, im Main spiegelten sich die Lichter der Leuchtreklamen, und am Himmel über der Stadt erhellten die Lampen der Hochhäuser die Nacht. Der Autolärm hatte nachgelassen, nur irgendwo im Zentrum schrillten Sirenen.

Rita und Nicholas schlenderten am Schaumainkai entlang und diskutierten dabei den Film, den sie sich gerade angesehen hatten. Unbewusst lenkten sie ihre Schritte nach Sachsenhausen hinein, um irgendwo noch ein Glas zu trinken und damit einen harmonischen Abend ausklingen zu lassen. Die beiden verstanden sich gut, sie lachten über die gleichen Dinge, empörten sich über die gleichen Ungerechtigkeiten und genossen jetzt und hier die Nacht.

„Ich hätte nicht gedacht, dass unsere Polizei so gebildet ist“, sagte Rita neckend.

„Oh, das kommt nur daher, dass wir neulich einen Kunstraub hatten. Das schärft die Aufmerksamkeit, und dann ist wohl was hängengeblieben“, erklärte Nicholas mit gespielter Ernsthaftigkeit. „Aber mal im Ernst, es ist nicht so, dass Polizisten dumm sind, nur weil sie sich den Vorschriften unterordnen, die wenig Spielraum für eigene Entscheidungen lassen. Aber wir geben unsere Persönlichkeit nicht ab, und wir haben die gleichen verschiedenen Interessen und Hobbys wie alle anderen Leute auch.“

„So war das auch nicht gemeint“, schwächte Rita ab. „Es scheint nur so zu sein, dass Polizisten irgendwie anders sind als normale Menschen. Es ist, als ob wir Bürger euch als – nun, als außerhalb der Gemeinschaft stehend betrachten.“

Nicholas lachte. „Das haben Sie sehr schön ausgedrückt. Und es ist schon so, wir fühlen uns manchmal wie außerhalb stehend. Zumindest werden wir häufig so behandelt. Aber ganz ehrlich, so sind wir nicht.“

Die beiden hatten das geschäftige Vergnügungsviertel erreicht. Gruppen von Menschen liefen umher, lachend, angetrunken, fröhlich. Ein paar Damen vom eindeutigen Gewerbe suchten Begleitung, und aus verschiedenen Kneipen schallte laute Musik heraus, aromatische Düfte aus guten Restaurants mischten sich mit dem scharfen Geruch von Öl und Knoblauch aus diversen Imbissbuden.

Rhode führte Rita zielsicher in eine kleine Seitenstraße. Hier war der Lärm nicht mehr so aufdringlich, die Kneipen waren kleiner und nicht so überfüllt, die Menschen weniger. Aus einem Keller drangen die klagenden Laute eines Saxophons, und eine raue weibliche Stimme sang dazu.

„Mein Lieblings-Jazzkeller“, erklärte Nicholas.

Die Kellerbar war winzig, aber gemütlich, und längst nicht so überfüllt, wie Rita vermutet hatte. Auf einer kleinen, eher angedeuteten Bühne, stand eine mollige Frau in einem Glitzerkleid. Ihre volle kehlige Stimme erfüllte den Raum, drei Musiker spielten selbstvergessen, wobei das Saxophon den Ton führte. Rita fühlte sich auf Anhieb wohl. Nicholas bestellte, ohne sie zu fragen, zwei Whisky, und Rita akzeptierte.

„Ich hoffe, Sie hatten nicht etwas anderes vor“, sagte Rhode entschuldigend. „Aber mir war nicht nach einer großen lauten Kneipe.“

„Nein, das hier ist genau richtig“, stellte Rita zufrieden fest. „Wir sollten uns vielleicht doch langsam duzen? Mittlerweile kennen wir uns zwei Wochen, und diese Musik verbindet. Ich heiße Rita.“

„Ich weiß“, grinste er. „Ich habe das Protokoll aufgenommen. Mein Name ist Nicholas, und bitte nicht abkürzen, Nick finde ich irgendwie lächerlich.“

„Prost, Nicholas“, sagte Rita lächelnd. Der Mann gefiel ihr, er hatte feste Standpunkte und vertrat diese entschieden, ohne dreist zu werden.

Sie saßen selbstvergessen an ihrem winzigen Tisch und lauschten der Musik, und irgendwann ging der Abend nahtlos in die Nacht über. Die Unterhaltung der beiden beschränkte sich auf gelegentliche Sätze, sie schienen sich ohne Worte zu verstehen, es war fast, als würden sie sich schon ein Leben lang kennen. Verbunden durch die Musik, dicht beieinander sitzend, fühlten sie sich verbunden und vertraut. Und als schließlich der Keller geschlossen wurde, irgendwann in den frühen Morgenstunden, schien es gar keine Frage mehr, dass Nicholas Rita nach Hause begleitete.

Vor der Tür küsste er sie sanft, und sie erwiderte die Liebkosung. Seine Küsse wurden plötzlich fordernder, seine Hände glitten über ihren Körper und lösten wohliges Verlangen aus. Rita wehrte sich nicht gegen dieses Gefühl, sie genoss es. Ohne hinzusehen kramte sie nach ihrem Hausschlüssel, öffnete die Tür und zog den Mann mit sich. Und in ihrer Wohnung bedurfte es keiner Worte mehr. Wenig später streichelten seine hungrigen Hände über ihre Brüste, während ihre Finger sich ebenfalls einen Weg suchten.

Es hatte sich einfach so ergeben, und beide waren zufrieden damit.

Romanpaket Spezial 8/2021: Die mitreißendsten Liebesromane im August 2021

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