Читать книгу Romanpaket Spezial 8/2021: Die mitreißendsten Liebesromane im August 2021 - Sandy Palmer - Страница 56

16

Оглавление

Auf dem Flughafen herrschte, wie immer, eine hektische Atmosphäre. Menschen liefen durcheinander, Gepäckstücke standen herum, und Lautsprecherdurchsagen verkündeten Abflüge und Ankünfte. Es herrschte Stimmengewirr und eine unterdrückte Erregung.

Rita stand ungeduldig hinter der Barriere, von wo aus sie die ankommenden Passagiere sehen konnte. Sie hielt eifrig Ausschau und schien Nicholas, der neben ihr stand, vergessen zu haben.

„Da ist er!“, rief sie plötzlich und drängte sich gnadenlos durch die anderen wartenden Leute. Sekunden später verschwand sie in der Umarmung eines Mannes, der einfach seine Bordtasche hatte fallen lassen und die junge Frau nun herzhaft an sich drückte.

Nicholas, der langsam näher kam, hörte, wie die beiden regelrecht albern miteinander sprachen. Doch er spürte auch die Innigkeit und das Vertrauensverhältnis zwischen den beiden. Und wieder einmal regte sich Eifersucht in ihm.

Zunächst aber betrachtete er Axel Johnson genauer. Der Mann war hochgewachsen und schlank, hatte ebenso wie Rita kastanienbraunes Haar, buschige Augenbrauen und sehr warme braune Augen. Sein Gesicht war männlich markant geschnitten, und sein Körper schien durchtrainiert. Und außerdem sah er gar nicht wie ein Bankier aus, zumindest auf den ersten Blick. Dann stellte Nicholas aber fest, dass seine Jeans sündhaft teuer gewesen sein mussten, das Seidenhemd war raffiniert einfach geschnitten, und das Jackett, das er darüber trug, musste wohl aus der Bond-Street stammen. So meinte Nicholas jedenfalls.

Nun ja, Axel Johnson schien nicht gerade am Hungertuch zu nagen. Aber Nicholas hatte bei seiner Arbeit schon oft festgestellt, dass Geld nicht unbedingt ein Markenzeichen für einen guten Charakter sein musste. Trotzdem war er fest entschlossen, seine Eifersucht zu unterdrücken und dem anderen zunächst unvoreingenommen entgegenzutreten.

Ritas Gesicht strahlte vor Glück, als sie Axel an die Hand nahm und Nicholas vorstellte. Johnson reichte ihm die Hand und lächelte.

„Ich freue mich, Sie kennenzulernen. Sie sind also der Mann, der meine kleine Rita gezähmt hat? Wunderbar.“

Nicholas war völlig überrascht von dieser Begrüßung. Er hatte so etwas wie Ablehnung oder hochmütige Überheblichkeit erwartet, nach der Begrüßung, die er zwischen Axel und Rita gesehen hatte. Aber Johnson schien froh darüber zu sein, dass Rita glücklich war.

„Treffen deine Bilder mit dir ein?“, fragte Rita ganz aufgeregt. „Immerhin sind es nur noch zehn Tage bis zur Ausstellung.“

„Sie kommen morgen mit einer Frachtmaschine“, versicherte Axel. „Bitte, seid mir nicht böse, aber ich müsste jetzt erst einmal ins Hotel. Ich habe noch einige Telefongespräche zu führen.“

„Hotel?“, echote Rita verständnislos. „Du wohnst selbstverständlich bei uns.“

Nicholas hatte ihr das Zugeständnis gemacht, obwohl er nicht ganz glücklich darüber war. Aber Johnson lächelte jetzt etwas traurig.

„Tut mir leid, Rita, aber es wäre für euch eine furchtbare Zumutung und Belastung. Ich muss unendlich viel telefonieren, erhalte massenhaft Gespräche, und das auch nachts. Das würde ich niemandem zumuten, auch dir nicht, meine Liebe.“

Sie sah enttäuscht aus, während sich in Nicholas ein Gefühl der Freude breitmachte, zumindest musste er sie jetzt nicht teilen. Oder vielleicht doch?

Johnson beharrte aber auf seiner Weigerung. „Ich wohne im Marriott. Das ist zentral gelegen, und wir sehen uns ohnehin jeden Tag. Ich bin gespannt, was du schon alles vorbereitet hast.“

Sie hatten das Flughafengelände verlassen, während sie sich unterhielten. Nun stiegen sie in Ritas Wagen, um in die Stadt zurückzufahren.

„Ist es wahr, dass du die Brücke ins Nichts nicht verkaufen willst?“, fragte sie plötzlich.

„Ja, stimmt.“

„Nicht einmal an mich?“

„Nein, an dich schon gar nicht“, erwiderte er lächelnd.

„Das ist nicht fair, Axel. Du weißt, dass ich es für dein bestes Gemälde halte. Und ich hätte wohl jeden möglichen Preis dafür bezahlt. Zumal dein Bild von Frankfurt bei einem Einbruch gestohlen wurde. Und bisher ist es nicht wieder aufgetaucht.“

„Das ist mehr als ärgerlich“, sagte er ernst.

„Tut mir leid“, meinte Nicholas. „Das muss ich wohl auf meine Kappe und die meiner Kollegen nehmen. Aber wir haben getan, was wir konnten.“

„Gar keine Frage“, erwiderte Axel. „Ich bin sicher, es hat irgendwo einen Liebhaber. Und Sie könnten jedes Haus auf den Kopf stellen und würden es wohl doch nicht finden. Niemand macht Ihnen einen Vorwurf.“

„Nun gut“, erklärte Rita betrübt. „Dann werde ich mich mal in der Ausstellung umsehen. Vielleicht finde ich ja noch ein Bild, das mir ebenso gut gefällt.“

Johnson lächelte plötzlich eigentümlich. „Ich werde dich sicher nicht daran hindern Geld auszugeben. Schon auch, weil ich davon profitiere, aber ich wollte auch meinen Dank an dich abstatten, dafür dass du Hals über Kopf die ganze Ausstellung organisiert hast. Ich wollte dir die Brücke schenken.“

Rita schnappte nach Luft, und dann erfüllte ein Jubelschrei den Wagen.

Romanpaket Spezial 8/2021: Die mitreißendsten Liebesromane im August 2021

Подняться наверх