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Die Anfänge der Gartenarchäologie

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Zur Zeit Ludwigs I. oder Alma-Tademas gab es noch keine Gartenarchäologie. Tatsächlich ist der Zweig der Archäologie, der sich mit den Gärten beschäftigt, relativ jung. Sogar in den Vesuvstädten, wo man Gärten zumindest vermutete, blieb eine eingehende Beschäftigung mit ihnen lange aus. Es ist der amerikanischen Archäologin Wilhelmina Jashemski (1910–2007) zu verdanken, dass seit den 1970er-Jahren bei Grabungen erstmals auch die Gärten berücksichtigt wurden. Ihre Arbeit hat maßgeblich zum Wissen von der antiken Gartenkultur beigetragen. Jashemski hat danach gefragt, wie groß die Gärten in den pompejanischen Häusern tatsächlich gewesen sind. Sie suchte und fand Hinweise, die klärten, wie die Römer ihre Gärten nutzten. Sie hat erkannt, dass Gärten als Arbeitsräume, Plätze zur Erholung oder zum Essen, zum Anbau von Nahrungsmitteln, Blumen oder Heilkräutern für den Eigengebrauch dienten. Jashemski regte außerdem an, dass Pollenmaterial analysiert und Spuren der Pflanzenwurzeln mit Gips ausgegossen wurden. Ihre Pionierarbeit hat dazu beigetragen, dass wir uns heute ein wesentlich differenzierteres Bild vom Garten in der Römerzeit machen können als noch zur Zeit König Ludwigs von Bayern oder Lawrence Alma-Tademas. Viele Erkenntnisse aus Jashemskis Forschungen sind in die modernen Rekonstruktionen römischer Gärten mit eingeflossen, so etwa in die prächtigen Gartenanlagen der Villa Borg im Saarland, um die es im folgenden Kapitel geht.

Akanthus und Zitronen

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