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Ausgrabungen

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Nachdem bei römischen und provinzialrömischen Ausgrabungen lange Zeit Architektur und Artefakte im Vordergrund standen, wurden in den letzten 40 Jahren auch gezielt Gärten untersucht. Gartengrundrisse römischer Villen und Bauernhöfe wurden freigelegt, Umrisse von Beeten, Pflanzlöchern und Löchern für Wuchshilfen kamen ans Tageslicht. Pflanzenarten wurden mithilfe von Pollenanalysen und der Radiokarbon- oder C-14-Methode genauer bestimmt und Wurzellöcher mit Gips ausgegossen. Insgesamt liegt also reichhaltiges archäologisches Material über die Gärten der römischen Antike vor. Doch ist der archäologische Blick auf die Gärten längst noch nicht vollständig. So bleiben in vielen Fällen Zweifel, ob es sich bei den gefundenen Pflanzenresten um Spuren von Kulturpflanzen handelt oder schlicht um Unkraut. Der Weiße Gänsefuß (Chenopodium album) etwa ist so ein Fall. Er wird heute meist als Unkraut betrachtet, in römischer Zeit war er aber ein beliebtes Küchenkraut. Ähnliches gilt für den Feldmohn (Papaver rhoeas): Seine Samen mögen in die Beete geweht worden sein, vielleicht hat man ihn aber auch gezielt angepflanzt. Samen der Feigenfrucht oder des Granatapfels können einerseits darauf hinweisen, dass man auch nördlich der Alpen versucht hat, Pflanzen im Garten zu ziehen, genauso gut könnte es sich aber auch um importierte Früchte handeln. Darüber hinaus überdauern einige Pflanzenreste die Zeit besser als andere. So wissen wir mehr über Sträucher und Bäume als über Blumenbeete oder Rasenflächen.

Die Auswertung der Grabungsbefunde ist zudem nicht selten Auslegungssache. So können Erdverfärbungen ganz verschieden gedeutet werden. Archäologische Praxis allein reicht in vielen Fällen nicht aus, um zu beschreiben, wie die Gärten tatsächlich aussahen.

Akanthus und Zitronen

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