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Klarheit, Verbundenheit und Präsenz

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Die einzige Person, bei der sich Charlie anscheinend gut benahm, war seine Babysitterin. Alison war Mitte zwanzig, hatte selbst keine Kinder, war jedoch in einer großen, eng verbundenen Familie aufgewachsen. Sie strahlte eine Geradlinigkeit aus, die zeigte, dass sie sich damit wohlfühlte, Verantwortung zu tragen. Sie und Charlie pflegten eine sehr verspielte und liebevolle Beziehung zueinander, aber wenn sie ihn bat, sich die Zähne zu putzen oder damit aufzuhören, seine Schwester zu ärgern, hörte er fast immer auf sie. Ich vermutete, dass es mehrere Gründe dafür gab, weshalb sich Charlie bei Alison unter Kontrolle hatte. Zunächst einmal nahm sie sein Verhalten nicht persönlich. Sie war nicht wie Angie und Eric darauf angewiesen, dass er ein „braver Junge“ war, darum war sie auch im Umgang mit ihm nicht so verzweifelt und bedürftig. Mit anderen Worten: Sie brauchte Charlie nicht als Beweis dafür, dass sie ein guter oder kompetenter Mensch war.

Aber da war noch mehr. Als Angie Alisons Verhältnis zu ihrem Sohn beschrieb, wurde deutlich, dass Alison Charlies Gesellschaft genoss. Sie lachten viel, wenn sie zusammen waren, und Alison nahm sich viel Zeit, ihn genau da abzuholen, wo er war – sie spielten mit Robotern, bauten Burgen oder spielten im Garten Fangen. Während Angies Umgang mit ihrem Sohn fast nur auf Dinge beschränkt war, die es abzuhaken galt, wie Frühstücken, Anziehen oder Baden, nahm sich Alison Zeit und war wirklich gegenwärtig bei Charlie. Sie hörte genau zu, wenn er sich eine Geschichte über seine Dinosaurier ausdachte, stellte Fragen und erfreute sich ganz offensichtlich an seiner lebhaften Fantasie. Sie ließ ihr Handy stumm geschaltet, wenn sie mit Charlie spielte, so dass er nicht das Gefühl bekam, er stünde in ständiger Konkurrenz mit Menschen von außen, die sie bei ihrer Spielzeit störten, wie es bei seinen Eltern der Fall war. Alison hatte jeden Tag wenigstens ein kleines bisschen Spaß mit Charlie und machte deutlich, dass sie ihn mochte – eine wichtige Tatsache, wenn man ein Kind zur Mitarbeit bewegen möchte.

Alison zahlte immer wieder etwas auf ihr Gefühlskonto bei Charlie ein, indem sie ihm von Herzen kommende kleine Portionen reiner Präsenz, Konzentration und Aufmerksamkeit schenkte. Jede freundliche Interaktion entsprach einer Münze, die sie auf das „Konto“ ihrer Beziehung einzahlte, darum war es für sie auch ein Leichtes, bei Charlie etwas vom Konto „abzuheben“ und ihn zur Kooperation zu bewegen. Charlie war viel eher geneigt, Alisons Wünschen Folge zu leisten, nicht weil er von ihr eine Strafe befürchten musste, sondern weil er ihr eine Freude machen wollte, denn er wusste, dass er ihr wirklich am Herzen lag.

Als Angie und Eric Alisons Kommunikationsstil beschrieben, wurde noch etwas anderes deutlich: Wenn sie Charlie um etwas bat, dann meinte sie es auch ernst und er wusste das. Während er bei seinen Eltern Unentschlossenheit spürte, wenn sie ihm sagten, er solle zum Essen kommen oder sich die Schuhe anziehen, empfand er Alisons Ansagen als klar, liebevoll und bestimmt und leistete ihnen gern Folge. Ihre Bitten endeten nicht mit „… okay?“ Vielmehr sagte sie, was zu tun war, wie der Kapitän eines Schiffes. Sie blieb mitfühlend, wenn er seinen Unmut äußerte, schwankte aber nicht in ihrer Klarheit.

Angie und Eric gaben zu, dass sie auf Alisons Fähigkeit, von Charlie Kooperation zu erwarten und auch zu erhalten, ein wenig eifersüchtig waren. Sie versuchten es damit, ihre Worte zu benutzen, doch Charlie leistete weiterhin Widerstand. Ich erklärte ihnen, dass es nicht Alisons Worte waren, die Charlie davon überzeugten, sich gut zu benehmen. Wenn Kinder sich der Person, die sie um etwas bittet, verbunden fühlen, neigen sie instinktiv zur Kooperation und fügen sich auf natürliche Weise. Charlie wusste, dass seine Babysitterin gern mit ihm zusammen war, und darum wollte er sich auch benehmen, wenn sie bei ihm war.

Wenn Kinder sich der Person, die sie um etwas bittet, verbunden fühlen, neigen sie instinktiv zur Kooperation und fügen sich auf natürliche Weise.

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