Читать книгу Zieht euch warm an, es wird heiß! - Sven Plöger - Страница 26

Begründeter Optimismus ist wichtig

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Mancher sagt, es wäre völlig naiv, noch Optimismus zu haben. Aber was dann? Verhalten wir uns völlig anders, wenn wir uns nun sagen, es sei »fünf nach zwölf« und nicht mehr »fünf vor zwölf«? Möglicherweise ist das sogar kontraproduktiv, denn wenn alles zu spät ist, kann man ja sowieso nichts mehr tun. Dann doch lieber »mitnehmen, was geht« und so resignierend und gleichzeitig trunken in den Ausverkauf der Welt taumeln! Pessimismus, der sich aus Behäbigkeit generiert und dann in Selbstmitleid wechselt, hilft ebenso wenig wie aufgeregte Worte. Vermutlich würden wir uns einfach an den »Fünf nach zwölf«-Satz genauso gewöhnen wie an alle anderen Klimasätze oder -wörter. Auch schlimme Unwetterbilder aus aller Herren Länder, großes und sichtbares Leid der Betroffenen eingeschlossen, sind irgendwann »Normalität«. Es ist auch unproblematisch, dauerhaft im Klimanotstand zu leben, solange diese Feststellung quasi keine Auswirkungen auf unseren Alltag hat.

Den nötigen Optimismus generieren wir mit Blick auf das Ziel und die Chancen. Die Wissenschaft sagt uns, dass wir noch 10 bis 20 Jahre Zeit haben, um wirkungsvoll umzusteuern. Es ist nicht zu spät! Und natürlich löscht es uns auch danach nicht gleich aus, aber das mögliche Erreichen von Kipp-Punkten im Klimasystem wird immer unberechenbarer, immer gefährlicher für Leib und Leben und zudem auch immer teurer.

Schauen Sie sich Bilder europäischer oder asiatischer Städte nach dem Zweiten Weltkrieg an: Alles lag in Trümmern, das Leid war entsetzlich und trotzdem hatten die Leute mit Optimismus in die Zukunft geblickt und waren in der Lage zuzupacken. Heute neigen wir dazu, gesättigt auf dem Sockel des Luxus zu sitzen und in untätiger Angststarre von dort herab zu schauen. Schluss damit!

Zieht euch warm an, es wird heiß!

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