Читать книгу Zieht euch warm an, es wird heiß! - Sven Plöger - Страница 38

Der Schlaue greift nicht zu

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Daher zum zweiten großen Hebel, der ebenfalls mit einer dafür notwendigen politischen Einigkeit auf der großen Bühne zu tun hat und auf dem ungewöhnlichen Wege des »Nichtstuns« zu einem Erfolg werden könnte. Durch den Klimawandel zieht sich das arktische Eis zurück, wodurch wir plötzlich Zugriff auf Diamanten, Zink, Kupfer, Platin und seltene Erden haben, die etwa für die Produktion von Smartphones und Autobatterien erforderlich sind. Und vor allem auf etwa 90 Milliarden Barrel Erdöl – die eine unglaubliche Geldsumme bedeuten. Greifen wir hier zu, werden wir das Problem verschärfen, gegen das wir eigentlich vorgehen wollen. »Nichtstun« wäre die vernünftige Lösung, also die Vorräte im Boden lassen und konsequent auf erneuerbare Energieträger setzen. Dieser Schritt braucht – wie oben erwähnt – natürlich politische Einigkeit, wieder ein mögliches Thema für eine internationale Klimakonferenz. Ohne diese Einigkeit landen wir in einer Art »Tragik der Allmende«, also in einer Tragik des gemeinschaftlichen Eigentums.

Die Arktis ist ein Sinnbild dafür, denn es gibt bis heute keinen klaren »Besitzstatus«. Nach dem Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen von 1982 haben die Anrainerstaaten des Nordpolarmeeres mit Gebieten nördlich des Polarkreises gewisse Hoheitsbefugnisse: Norwegen, Dänemark, Island, Russland, die USA und Kanada. Der Rest ist – wie gesagt – unklar. So investiert etwa China Milliarden in der Region, um mit Unterstützung Russlands am großen Geschäft mitverdienen zu können. Schaffen wir es nicht, gemeinsam und geschlossen die Finger von solchen »vergifteten Geschenken« zu lassen, ist in einem System, das noch immer die Zerstörung des gemeinschaftlichen Eigentums finanziell belohnt, derjenige der Dumme, der nicht zugreift!

Zieht euch warm an, es wird heiß!

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