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Blatt 24: Still und stumm

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Das Lindenbankhaus – Ihre Andere Bank

Auszug 35 159 23 5, Blatt 24

Aktueller Kontostand: ein ßilberling, ein Ende

RLG Still und stumm. Der Charlie an den Knöpfen, und grau uniformiert. Von Kopf bis Fuß, und von Radius wie ein kleiner Schulbub beäugt, frei nach dem Motto „als ob der tatsächlich noch nie einen Farbigen zu Gesicht bekommen hätte“. Die orientalischen Auslegewaren knirschten unter den Füßen, als man endlich oben war, die glitzernden Goldfäden an den burgunderroten Wänden funkelten, und vor dem Vorzimmer hing ein goldgerahmtes Bild mit seiner Frau drauf, vor welchem er kurz innehielt.

Meinard Lembel Ah - warum nur hast du mich verlassen?

ßilberling Tja ja.

RLG Hey ßilberling, was unterbrichst du?

ßilberling Ein klassischer Fall von Herzinfarkt, die Alte - wenn du mich fragst.

RLG Aber ich frage doch gar nicht. Und außerdem, wie willst du das wissen, du Neunzehnmalkluger.

ßilberling Na ja - immerhin ist es so, dass wir Münzen über immense Saugfähigkeiten verfügen. Verharren wir beispielsweise für längere Zeit an einem bestimmten Ort, können wir nahezu alles, was uns umgibt, verinnerlichen.

RLG Na gut, von mir aus, wenn dem so ist. Aber doch nicht gleich ganze Geschehnisse,

ßilberling Du sagst es, doch unabhängig von meinen Fähigkeiten liegt die Ursache für ihr Abkratzen ohnehin viel näher wie man vielleicht denkt.

RLG Pietätlosigkeit ist etwas, was ich dir nicht zugetraut hätte.

ßilberling Ach was, und eigentlich wirklich kein Wunder. Ganz ehrlich gesagt, ich meine, bei den Unmengen Kaffee.“

RLG Die die Alte soff, um in deinem Genre zu bleiben.

ßilberling Aber wenn es doch so gewesen ist.

RLG Frei nach dem Motto „als ob man dies wohl einen Nagel auf den Kopf getroffen nennt.“ Und was hat es mit der Sekretärin auf sich, die jetzt im Vorzimmer fungiert?

ßilberling Und den heißen Kaffee kocht.

RLG Nein, nicht doch. Das ist nun wirklich etwas, was du unmöglich wissen kannst.

ßilberling Du etwa?

RLG Na klar, eine Vietnamesin.

ßilberling Sag mal, hab ich‘ s dir nicht gerade erklärt? Das mit den Saugkräften?

RLG Ja, aber das bezieht sich auf das, was du erlebt hast. Auf Vergangenes sozusagen, hast du‘ s nicht eben selbst gesagt?

ßilberling Hach.

RLG Nein - du willst doch nicht etwa andeuten?

ßilberling Gleichsam wie an Honigbienen Klebendes. Nicht nur das, was vorher war. Auch das, was hinterher. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, hach, das spielt bei uns Münzen wirklich keine Rolle.“

RLG Als ob das noch gefehlt hätte.

ßilberling So dass deine Vietnamesin eine Laotin ist – zum Beispiel.

RLG Eine Laotin – ja, ja, natürlich, selbstverständlich, was denn sonst auch. Und ihren Namen kennst du sicherlich auch schon.

ßilberling Na klar - und Mio Vong heißt die.

RLG Mio – ach ja!

ßilberling Sehr hübsch, nicht wahr?

RLG So, so, auch noch hübsch - ach ja.

ßilberling Sehr hübsch sogar.

RLG Meinetwegen, wenn das unbedingt zuzugeben ist.

ßilberling Das Haar schwarz und glatt – typisch asiatisch eben.

RLG Offen getragen und bis über die Schultern, die zierliche, kleine Gestalt bekleidet mit einem vielleicht etwas zu knapp bemessenen, zitronenfarbenen Minikleidchen. Aber in den ihr zur Verfügung stehenden Augenblicken, als Lembel mit Radius Lehr im Schlepptau sie passierte, hatte sie offenbar nichts Besseres zu tun, wie auf ihrem Schreibtisch zu kokettieren, zusätzlich einen ihren hochhackigen Schuhen an die Lippen zu halten, um ausgiebig am Absatz zu nagen.

Mio Vong Was für ein Netter Sie sind. So etwas erkennt eine Frau auf den ersten Blick.

Meinard Lembel Bringen Sie uns bitte Kaffee.

Mio Vong Für einen Netten doch immer.

RLG In seinem Büro hockte sich Lembel sofort hinter den riesigen Schreibtisch in seinem Chefsessel. Gegenüber von ihm fand Radius Lehr Platz.

Meinard Lembel Meine Zeit ist äußerst knapp bemessen, ich möchte Sie daher bitten, gleich zur Sache zu kommen.

Radius Lehr Aber klar doch, außerdem hab ich auch keine Zeit. Ich wüsste auch nicht, was ich hier solange soll. Ist ja sowieso nur eine einzige Frage. Aber das wissen Sie ja bereits.

Meinard Lembel Na, dann legen Sie mal los, mein Ohr steht Ihnen zur vollen Verfügung.

Radius Lehr Und wie ich loslegen werde, und dann sind Sie mich auch gleich wieder los.

Meinard Lembel Nur zu, junger Mann. Und tun sie sich keine Zwänge an.

Radius Lehr Nein! Ja!

Meinard Lembel Frei von der Leber!

Radius Lehr Na ja, dass es mir leidtut.

Meinard Lembel Leid?

Radius Lehr Na klar.

Meinard Lembel Leid – was tut ihnen leid? Um Himmelswillen, meine Zeit drängt wirklich, nicht, dass Sie mir jetzt noch ein Rätsel aufgeben wollen.

Radius Lehr Es ist doch nur, weil ich so schlimme Sachen an ihren feinen Schädel geknallt habe. Die Amalie hat das übrigens auch gesagt.

Meinard Lembel Ach dies. Aber ich bitte Sie, ich schlage vor, wir vergessen die ganze Angelegenheit einfach.

Radius Lehr Soll das heißen, dass sie mir nicht mehr böse sind?

Meinard Lembel Schwamm drüber, außerdem muss ich zugeben, auch ich hatte gestern nicht meinen allerbesten Tag.

Radius Lehr Kann man gar nicht laut genug sagen.

Meinard Lembel Na, na, mein Lieber, sich gegenüber Ihnen zurückhalten fiel natürlich alles andere wie leicht. Nach Ihrem Auftritt gestern, das ist vielleicht etwas, was Sie vielleicht einräumen sollten. Dabei ist sie wirklich ein so nettes, kleines Mädchen.

Radius Lehr Ach so, aber Sie meinen nicht die Anne – oder etwa doch?

Meinard Lembel Aber natürlich, wem denn sonst?

Radius Lehr Aber wegen der müssen Sie sich wirklich keine Sorgen mehr machen. Die Sache ist längst aus der Welt gebaggert.

Meinard Lembel Wie bitte?

Radius Lehr Wir haben uns wieder vertragen.

Meinard Lembel Ihr Glück müsste man haben, alle Achtung.

Radius Lehr Ha – da sieht man, was eine Dame ist.

Meinard Lembel Sie sagen es, auch ich war von ihr sehr angetan.

RLG Die Tür wurde geöffnet, und Mio Vong fuhr einen quietschenden Servierwagen herein, beim Eingießen des Kaffees qualmte es förmlich aus der Silberkanne. Auf dem Schreibtisch, der mit Dokumenten und Manuskripten überhäuft war, knallte sie ein Blech mit belegten Broten. Irgendwie, dazwischen, die Tassen hingegen waren so voll, so dass sich Herr Lembel noch vor dem Einnehmen des ersten Schlucks bekleckerte, mit einer Serviette begann sie Hemd und Krawatte abzutupfen.

Meinard Lembel Mio, lassen Sie das doch jetzt. Versuchen Sie lieber mal, ein frisches Hemd für mich aufzutreiben.

Mio Vong Mit dem größten Vergnügen.

RLG Mit dem Servierwagen verschwand sie dann wieder.

Meinard Lembel Also, worum geht es denn nun!

Radius Lehr Aber das ist doch nun wirklich ganz einfach. Nämlich wie man ein Bücherschreiber wird.

RLG Radius Lehr stellte mit äußerster Vorsicht die viel zu heiße Tasse ab, freilich ohne einen einzigen Schluck getrunken zu haben. Lembel biss derweil in ein Brot mit hartgekochtem Ei, so dass sich nun zu den Kaffeeflecken auf Hemd und Krawatte nun der eine oder andere gelbe Krümel gesellte.

Meinard Lembel Das ist in der Tat eine hochinteressante Frage, Herr – Herr.

Radius Lehr Der Radius Lehr ich bin.

RLG Lembel erwischte nun ein dick bestrichenes Schmalzbrot.

Meinard Lembel Herr Dings – ach ja. In der Tat sind Sie mit Ihrem Anliegen bei mir durchaus richtig. Hinter Ihrem Ansinnen ist gewiss so etwas wie Motivation zu mutmaßen. Oder etwa nicht?“

Radius Lehr Ich weiß nicht was Sie meinen, das einzige, was ich verstehe, ist Bahnhof. Ehrlich gesagt.

Meinard Lembel Und dass Sie mit der Schriftstellerei bisher nichts zu tun hatten – oder etwa doch?

RLG Lembel biss von einer für das Schnittchen viel zu großen Gewürzgurke ab.

Radius Lehr Na ja - bis heute nicht. Aber genau heute will ich ja damit anfangen. Mit dem Bücherschreiben meine ich.

Meinard Lembel Ach so ist das. Na, wenn das so ist, dann kann man Ihnen zu diesem Entschluss nur beglückwünschen.

Radius Lehr Na, dann ist ja alles klar. Vielen Dank auch. Fürs Bescheid sagen.

Meinard Lembel Nein, für diese kleine Auskunft brauchen Sie sich nun wirklich nicht bedanken. Ganz im Gegenteil, und Sie werden es nicht bereuen.

Radius Lehr Nur eines habe ich dann doch noch. Eine kleine Zusatzfrage – es ist auch wirklich nur eine ganz klitzekleine.

Meinard Lembel Natürlich, bitte - und wenn es ganz schnell geht.

Radius Lehr Wie macht man das eigentlich?

Meinard Lembel Wie macht man was?

Radius Lehr Na, das Bücherschreiben. Was denn sonst?

Meinard Lembel Also, Sie sind mir schon einer. Bei allem Respekt! Nein, anders kann es nicht ausgedrückt werden, Ihre Nerven müsste man haben.

Radius Lehr Na sehen Sie, aber gerade dies findet doch ausgerechnet ein feiner Pinsel wie Sie doch Klasse, oder etwa doch nicht?

Meinard Lembel Doch, natürlich, allerdings ist Ihre Frage völlig überflüssig. Wo Sie doch nichts weiter brauchen. Außer zu schreiben.

Radius Lehr Ja, aber was denn – was soll ich schreiben?

Meinard Lembel Aber Herr Dings, das ist doch nun wirklich ganz einfach. Schreiben Sie ganz einfach über das, was Sie wollen, schreiben Sie nach Herzenslust, schreiben Sie, wonach Ihnen der Sinn steht, schreiben Sie, wo Ihnen der Schuh drückt, schreiben Sie, schreiben Sie, vielleicht sogar über eine Bluttat, schreiben Sie, bis Ihre Finger wund. Ja, und warum nehmen Sie sich nicht ein Beispiel an ihrer kleinen Freundin – wie war Ihr Name gleich noch?

Radius Lehr Sie meinen doch nicht etwa schon wieder die Anne?

Meinard Lembel„Die Anne, richtig. Wie konnte ich nur ihren Namen vergessen.“

Radius Lehr Sie sagen es.

Meinard Lembel Genau, richtig, die Anne, ach ja – sie verfügt über kindliche Talente und kindliche Phantasie. Und immerhin hat sie ein Gedicht verfasst, was gar nicht genügend beachtet werden kann.

Radius Lehr Das stimmt allerdings.

Meinard Lembel Ach Sie wissen von dem Gedicht?

Radius Lehr Sie werden lachen, sogar geschenkt hat sie‘ s mir.

Meinard Lembel Wie haben Sie denn das nun wieder hingekriegt? Mir wollte sie es partout nicht überlassen.

Radius Lehr Da sieht man, was für ein Glück man bei Damen haben kann.

Meinard Lembel Sie sagen es, mein Lieber, Sie sagen es, Auf der anderen Seite ist es schon ein wenig schade, mit dem Gedicht hätte man durchaus was anfangen können, oder finden Sie nicht?

Radius Lehr Was soll ich finden?

Meinard Lembel Ach, Herr Dingsda, Annes Gedicht natürlich.

Radius Lehrf Ach so - aber ehrlich gesagt, das kann ich noch gar nicht sagen. Ich hab‘ s doch noch gar nicht gelesen.

Meinard Lembel Um Gotteswillen, das kann doch eigentlich gar nicht möglich sein. Ein Gedicht von so einem begabten, kleinen Mädchen, was für eine Verschwendung – oh je!

Radius Lehr Das habe ich zuerst auch gedacht. Jetzt lungert es daheim herum, in einem hoffnungslos zerfledderten Grammatikbuch.

Meinard Lembel Ein Jammer, aber zu sehr eilt es nun auch wieder nicht, auf der anderen Seite, so dass wir nichts überstürzen müssen. Obwohl mich die Begegnung mit diesem kleinen Mädchen auf eine geradezu brillante Idee gebracht hat. So spiele ich mit der Absicht, in Zukunft im verstärkten Maße auf jüngere Autoren zurückzugreifen.

RLG War Herr Lembel ins Schwelgen geraten? Mit einem Bananenscheibenbrot in der Hand? Bei welchem das Herunterfallen vorprogrammiert? Vom Kleckern ganz zu schweigen?

Meinard Lembel Denn die Zukunft liegt in der Jugend, etwas, was auch für mein Haus zu beachten gilt. Und es bricht kein Zacken aus der Krone, wenn man sich dies eingesteht. Aber auch nicht ein einziger.

RLG Radius konnte gerade nichts sagen, denn hatte sich zwischen seinen Zähnen nicht das Stückchen eines Fischstäbchens verirrt?

Meinard Lembel Ganz groß aufziehen müsste man so etwas, mit gezielter Werbung und so.

Radius Lehr Ach so – dann dürfen alte Bücherschreiber ab jetzt nicht mehr zu ihnen kommen.“

Meinard Lembel Natürlich, aber selbstverständlich, vor lauter Neuplänen scheint mir Ihr Anliegen etwas ins Hintertreffen geraten zu sein. Verzeihen Sie bitte, ich hoffe, Sie sehen es mir nach. Bei allem Schwelgen für die zukünftige Jugend.

Radius Lehr Dann darf ich also auch zu Ihnen kommen? Wenn ich mit dem Bücherschreiben fertig bin?

Meinard Lembel Aber natürlich, selbstverständlich, zu jeder Zeit, lassen Sie sich am besten von Fräulein Holly einen Termin geben. Wenn Sie soweit sind.

Radius Lehr Was - mit meinem frisch gepinselten Buch zu dieser Schreckschraube? Daran denke ich nicht einmal im Traum.

Meinard Lembel Mein Gott, dann wenden Sie sich meinetwegen an Mio. Wenn Ihnen damit geholfen ist.

RLG Herr Lembel hatte an einem offenkundig etwas zu zäh geratenen Schinken zu ziehen.

Radius Lehr Na gut, von mir aus, aber was krieg ich dann dafür?

Meinard Lembel Wie – wie viel?

Radius Lehr Wenn ich mit dem fertig gepinselten Buch antanze.

Meinard Lembel Ach so, Sie sprechen, wenn ich Sie richtig verstehe, auf die Verdienstmöglichkeiten unserer Autoren an.

Radius Lehr“ Tja, aber Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich das ganze Bücherschreiben umsonst mache! Das können Sie sich gleich abschminken, das kommt gar nicht in die Tüte.

Meinard Lembel Oder für ein Apfel und Ei – ich verstehe Sie durchaus, junger Mann, ich verstehe sogar sehr gut. Was für eine gewisse Geschäftstüchtigkeit Ihrerseits spricht. Respekt, Respekt.

Radius Lehr Mehr wie acht?

Meinard Lembel Mehr wie acht - was soll denn das jetzt schon wieder bedeuten?

Radius Lehr Acht pro Stück.

Meinard Lembel Also, mein Haus verfügt, wenn Sie vielleicht darauf anspielen wollen, über ein ausgeklügeltes Tantiemensystem, und unsere Autoren haben sich in den seltensten Fällen beklagt.

Radius Lehr Dann vielleicht sogar zehn? Zehn pro Stück?

Meinard Lembel Sie werden mehr wie zufrieden sein, dies kann ich Ihnen mit Sicherheit zusichern. Und mit absoluter Gewissheit, aber warten Sie es doch einfach ab. Bis es soweit ist.

Radius Lehr Was - noch mehr? Wie zehn?

Meinard Lembel Warum gehen Sie jetzt nicht einfach nach Hause, und fangen endlich an zu schreiben? Alles andere ergibt sich von ganz allein, das können Sie mir ruhig glauben.

Radius Lehr Das stimmt, da haben Sie allerdings recht. Schließlich hat sich ja Bücherschreiben auch noch nie alleine erledigt.

RLG Radius Lehr stand auf und reichte Herr Lembel die Hand. Obwohl das im Anbetracht der Ausmaße seines Schreibtisches eigentlich witzlos war. Beziehungsweise aussichtslos.

Meinard Lembel Nein, warten Sie – noch einen winzigen Moment bitte! Gestatten Sie mir, bevor Sie mich verlassen, auch eine Frage. Eine allerletzte Frage.

Radius Lehr Das Bücherschreiben erledigt sich auch nicht, wenn man unnötig die Zeit gestohlen bekommt.

Meinard Lembel „Sicher, ganz gewiss sogar, Da haben Sie nicht einmal Unrecht. Doch was mich zum Abschluss unseres auch für mich durchaus aufschlussreichen Gesprächs noch interessiert ist die Frage, in welchem Metier sie bisher tätig sind. Wenn ich einmal so frei sein darf.“

Radius Lehr Ich habe keine Ahnung, was Sie jetzt schon wieder meinen.

Meinard Lembel Na, welchen Beruf Sie ausüben.

Radius Lehr Ach so.

Meinard Lembel Sie müssen es natürlich nicht sagen, Diskretion ist eines der obersten Gebote meines Verlages.

Radius Lehr Aber das ist doch nun wirklich ganz einfach.

Meinard Lembel Es ist ja auch nicht so, dass mein Zeitfenster nicht am Voranschreiten ist.

Radius Lehr Ach wissen Sie, einen auf Tapezierer und Streicher habe ich gemacht. Aber das bin ich die längste Zeit gewesen.

Meinard Lembel Oh, mein Gott, das hört sich gar nicht gut an. Nicht, dass man einen wie Sie am Ende auch noch entlassen hat.

Radius Lehr, Nee, ganz bestimmt nicht, aber das haben Sie mir doch auch gerade selber erklärt.

Meinard Lembel Ich fürchte, diesmal bin ich derjenige, der nicht folgen kann.

Radius Lehr Na ja, das mit dem Bücherschreiben. Und dass das mehr einbringt.

Meinard Lembel Dann scheinen Sie es wirklich ernst zu meinen.

Radius Lehr Drum hab ich jetzt auch überhaupt keine Zeit mehr.“

Meinard Lembel Gut, und ich möchte Sie keineswegs länger aufhalten. Viel Glück wünsche ich Ihnen, davon kann man nie gut genug haben. Gerade bei der Führung einer Feder, und so etwas wie einen Tapeten- Epos hat nach meiner Kenntnis auch noch niemand geschrieben.

Radius Lehr Und sobald ich was geschrieben habe, komme ich wieder.

Meinard Lembel Sehr gerne sogar, jemand wie Sie ist jederzeit herzlich willkommen. Auf Wiedersehen, Herr Streicher.

RLG Im penetrant nach geröstetem Bohnenkaffee duftenden Vorzimmer hockte Mio noch immer auf ihrem Schreibtisch, und schien diesmal am anderen Schuh zu knabbern.

Mio Vong Was für ein Netter Sie sind.

RLG Still und stumm blieb allein der graue Liftboy, unten schien Fräulein Holly noch immer nach fehlenden Teilen ihres Kugelschreibers Ausschau zu halten.

Radius Lehr Tschüss, Sie alte Schreckschraube.

Neuer Kontostand: ein ßilberling, ein Ende

Hugo Bauklotz - Ein Zaun

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