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INDUSTRIELL GESPONSERTE STUDIEN

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Wenn wir uns nun wundern, dass sich einige Ernährungsempfehlungen für Kinder alle paar Jahre ändern, liegt der Grund oft darin, dass generelle Empfehlungen verlangt werden, obwohl man oft wohl ehrlicherweise sagen müsste: Macht, wie ihr denkt, so genau wissen wir es auch nicht.

Viele Empfehlungen in Deutschland sind deshalb nicht wissenschaftlich fundiert, sondern beruhen in erster Linie auf persönlicher Meinung und Erfahrungswerten. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, allerdings werden solche Empfehlungen häufig nicht als subjektive Meinung gekennzeichnet und setzen viele Menschen, die ihnen folgen, unnötig unter Druck.

»Weiß nicht genau« macht sich besonders schlecht, wenn man staatliche Gelder für Studien einwerben möchte. Die Notwendigkeit der Geldbeschaffung für die Forschung hat noch einen Haken hinsichtlich der Verlässlichkeit von Ernährungsempfehlungen: Das In-der-Schublade-verschwinden-Lassen von Ergebnissen, mit denen Wissenschaftler ihren Geldgebern auf die Füße treten würden. Weil für eine seriöse Empfehlung immer die gesamte Studienlage mit zahlreichen möglichst hochwertigen Arbeiten ausgewertet werden sollte, kann es die Auswertung enorm verfälschen, wenn für Industriesponsoren ungünstige Ergebnisse nicht mit einbezogen werden würden. Zudem werden eher Fragestellungen beforscht, die für die Lebensmittelindustrie wirtschaftlich interessant sind. Gerade im Bereich Kinderernährung wird viel Forschung von Herstellern von Babynahrung und Kinderlebensmitteln gesponsert.


Verbote sind bei einer druckfreien Ernährung verboten. Die machen im Zweifelsfall nur mehr Lust darauf.

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