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Die Zuckerfrage

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Der Zucker, den wir alle kennen, ist weiß und süß und wir nutzen ihn zu Hause wahrscheinlich, um Tee oder Kaffee zu süßen oder einen Kuchen zu backen. Dieser Haushaltszucker heißt in der Chemie Saccharose. Er ist ist ein sogenannter Zweifachzucker, weil er aus einer Atomgruppe Traubenzucker (Glukose) und einer Gruppe Fruchtzucker (Fruktose) besteht. Wenn also Frucht- und Traubenzucker sich so festhalten, dass sie ein Saccharosemolekül ergeben, bleiben die Eigenschaften beider Zucker erhalten; sie liegen jetzt bloß als Zuckerkristalle vor. Ernährungsphysiologisch ändert das allerdings nichts.

Nun könnte man aufgrund der Namensgebung auf die Idee kommen, dass in Früchten Fruchtzucker steckt und in der Zuckerdose Haushaltszucker. So ist das aber gar nicht. Während die Zuckerstücke, die wir in unseren Tee oder Kaffee plumpsen lassen, aus Haushaltszucker bestehen, enthält eine kleine Banane ebenfalls etwa 11 Gramm Haushaltszucker und etwa je 4 Gramm Fruktose und Glukose als Einfachzucker.

Noch extremere Werte gelten für getrocknete Datteln, Honig, Agavendicksaft und viele anderen Produkte, die oft als »zuckerfrei« verstanden werden. Chemisch betrachtet, ist es allerdings vollkommen gleichgültig, ob Sie Ihren Kuchen mit Honig oder Haushaltszucker süßen. Zuckerfrei ist das Gebäck auf keine Art. Und wo wir gerade bei Kuchen sind: Den backen wir in aller Regel mit Mehl. Jedes Getreide besteht aus Kohlenhydraten, also aus Zuckern. Genauer gesagt aus Stärke, einem Mehrfachzucker. Wenn wir also einen ungesüßten Kuchen oder ein einfaches Stück Brot länger kauen, beginnt es süß zu schmecken. Die Verdauung hat schon im Mund begonnen und unser Speichel hat die Stärkemoleküle in Trauben- und Malzzucker zerlegt.

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