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2.2.1. „gut“ und „schlecht“

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Wir nehmen auch eine Wertung vor, wenn wir sagen, etwas sei gut oder schlecht. „Gut“ und „schlecht“ sind Vorzugsprädikate: Indem wir etwas als gut bewerten, drücken wir aus, dass wir es anderen Dingen vorziehen. Die Steigerung „gut“, „besser“, „am besten“ ist Ausdruck einer vergleichenden Bewertung verschiedener Dinge oder verschiedener Handlungsvarianten, die wir in eine Rangordnung bringen.

Das Bedeutungsspektrum des Begriffspaars „gut“ – „schlecht“ geht weit über die Ethik hinaus. In ihrer Grundbedeutung beziehen sich diese Adjektive auf die Bewertung einer Funktion. „Gut“ ist ein Werkzeug, das seine Funktion wunschgemäß erfüllt. Ganz ähnlich sagt man, jemand sei ein „guter“ Lehrer oder ein „guter“ Arzt, wenn er seine Profession erfolgreich ausübt. Eine Lehrkraft ist „gut“, wenn die Kinder bei ihr etwas lernen und wenn sie sie auch menschlich akzeptieren.

Tabelle 2.3.: „gut“ und „schlecht“: neutrale Bedeutungen:

„gut“ ist, was einem gegebenen Maßstab genügt. Ein Werkzeug, das seine Funktion zufriedenstellend erfüllt, nennen wir „gut“ im Sinn von „zweckmäßig“: ein gutes Messer, ein gutes Klavier.
Gegenteil: „schlecht“ „qualifiziert“, „bestimmten Erwartungen genügend“ (über Personen ausgesagt, die eine bestimmte Tätigkeit erfolgreich ausüben): ein guter Koch, eine gute Politikerin.
„gut“ in utilitaristischer Bedeutung. Eine Handlung oder eine Verhaltensregel ist im utilitaristischen Sinn gut, wenn sie Nutzen bringt, wenn ihr Ergebnis den sozialen Erwartungen entspricht.
Gegenteil: „schlecht“

Aristoteles hat die Bedeutung von „gut“ auch mit dem Wohlbefinden von Menschen und Tieren in Verbindung gebracht: All das, wonach irgendein Lebewesen strebt (dieses Streben kann auch unbewusst erfolgen), nennen wir gut – nämlich gut für das betreffende Lebewesen.

Zur ethischen Bedeutung von „gut“ gelangen wir schließlich, wenn wir jemanden charakterlich und in seiner Eigenschaft als Person beurteilen. Wir sprechen dann etwa von einem „guten Menschen“, einem „guten Charakter“ oder spezifischer von einer „guten Handlung“, einer „guten Absicht“, einem „guten Willen“ usw. (Tabelle 2.4.).

Anders als das Adjektiv „schlecht“ hat das Wort „böse“ ausschließlich eine moralische Bedeutung. Gleiches gilt vom Adjektiv „gut“, sofern wir damit das Gegenteil von „böse“ meinen. – Was aber heißt „böse“?

Handbuch Ethik für Pädagogen

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