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2008 gewann Ben zwei Etappen bei der Tour de France, darunter ein langes Zeitfahren. Er wurde Zweiter der Gesamtwertung, hinter Mickelgren. Das beste Ergebnis eines Deutschen in der Geschichte der Tour. Eine Sensation, die Begeisterung war grenzenlos. Es war perfekt, oder sagen wir, fast perfekt: Ein letztes Wölkchen trübte den Himmel über der deutschen Sportseele: der Gesamtsieg. Der fehlte eben noch.

An den Stammtischen und im Kreise der Sportjournalisten erregten die Fähigkeiten unseres Jungen, der quasi über Nacht zum Adoptivsohn eines ganzen Landes aufgestiegen war, die Gemüter. Was war das doch für ein Teufelsbraten: zieht seinen Boss über die höchsten Berge und gewinnt das schwere Zeitfahren trotzdem. Der Rückstand auf Mickelgren betrug am Ende gerade einmal hundert Sekunden. Ein Windhauch war das, noch Wochen nach dem Ereignis wehte er süß durch die deutschen Gassen, er wehte auch dann noch, als der Dritte der Tour, ein Italiener aus den Abruzzen, bei der Vuelta wegen Dopingverdachts aus dem Rennen genommen wurde. Man hatte überhöhte Testosteronwerte festgestellt, worauf eine zweijährige Wettkampfsperre drohte. Auf diesen Vorfall angesprochen erwiderte Ben, dass er mit Doping nichts zu tun habe, dass er Sportbetrug schäbig und unfair fände, und sprach dem Volke damit aus der Seele. Für die Öffentlichkeit war die Sache erledigt.

Tatsächlich hat es sich aber ganz anders zugetragen. Ein Rückblick.

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