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Drei Jahre später gewann Ben, neunzehnjährig, die Straßenweltmeisterschaft und den Gesamtweltcup der Amateure. Er erhielt seinen ersten Profivertrag. Es folgten ein zweiter Platz bei der deutschen Meisterschaft im Zeitfahren und weitere Auftritte auf internationaler Bühne. Seine Leistungsdaten prädestinierten ihn für längere Rundfahrten, aber auch Eintagesrennen, bei denen er mit guten Sprintern mithalten konnte. Bei den Zeitfahrweltmeisterschaften belegte er den dritten Platz hinter Juan Antonio Gonzales und Guido Bellini, die zu den weltweit stärksten Zeitfahrern zählten, und sicherte sich damit Anerkennung weit über Deutschlands Grenzen hinaus.

Bei seinem Debüt bei der Tour de France im Jahr 2007 wurde er auf Anhieb bester Jungprofi. Insgesamt erreichte er Rang zehn mit dreizehn Minuten Rückstand auf den Gesamtsieger und sechs Minuten auf seinen Teamkollegen Lasse Mickelgren, der Vierter wurde und in Bens Team auf Position Eins fuhr. Es kam die Zeit der großen Fernsehauftritte; Ben war in den Augen der Öffentlichkeit endgültig zum Hoffnungsträger für den Gewinn großer Rundfahrten aufgestiegen. Ob die plötzliche Popularität seine Einstellung zum Sport veränderte, seine Lebensführung abseits der Berge und steilen Abfahrten beeinflusste? Es lässt sich kaum sagen, denn Ben war kein Mensch fürs Rampenlicht. Nachdem die ersten euphorischen Hymnen verklungen waren, gab er sich stets scheu und wortkarg. Es war offensichtlich, dass er sich nicht wohl in seiner Haut fühlte. Dabei beantwortete er die vielen Fragen ebenso brav wie inhaltsleer, was sollte man von einem Zwanzigjährigen auch anderes erwarten? Was soll man auch sagen, wenn einer zum zigsten Male wissen will, warum es heute, nach vier Stunden Tortur im Wind, auf den letzten Kilometern nicht „gereicht“ hat? Na, da war der Akku eben leer, die anderen hatten am Schluss halt mehr drauf. Wie immer folgte die Frage nach der Teamtaktik.

Auch dazu fiel Ben nichts Aufregendes ein. Er tat einfach, was ihm gesagt wurde. Er fuhr nach Plan, aber er machte den Plan nicht, das war nicht seine Aufgabe. Es galt, auf die Beine von Lasse Mickelgren zu achten und die Sprints für Arne Paulsen anzuziehen. Im Übrigen tat er dies so gut wie niemand sonst.

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