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Ich legte den Brief zur Seite und sah durchs offene Fenster. Ein Sperling saß auf einer Baumkrone und zwitscherte. Sein Gesang klang merkwürdig dumpf. Was er mir wohl sagen wollte mit seinem Lied? Rief er nach seiner Partnerin, der vielleicht ersten in seinem Leben? War sie ihm über den Winter abhandengekommen? Hatte einen Unfall gehabt, war von der Katze gefressen worden? Noch war es kein Klagelied, das er da sang, aber gewiss würde daraus noch eins werden, wenn die Natur erst ihre harten Wahrheiten offenbarte. Ich verriegelte das Fenster. Der Sperling war weggeflogen, in meinem Kopf aber sang er munter weiter; zwitscher, piep, zwitscher, piep, piiiieeep, pieeep. Der Gesang nahm Tempo auf, wurde lauter und immer lauter, ein endloses Kreischen wie von Eisen auf Metall.

Ich hielt mir die Ohren zu und summte laut dagegen an, in ungeordneter Lautfolge erst, ohne Takt und Melodie gegen das Brüllen im Kopf, und dann fiel mir „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“ ein und ich schrie es aus voller Brust, wieder und wieder schrie ich: „Gib sie wieder her, gib sie wieder her, gib sie wieder her!“

Der Schlitten

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