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SESQUITERPENE: DUFTENDE FARBABKÖMMLINGE
ОглавлениеDie floral duftenden Sesquiterpene gehören zur Gruppe 5.
Zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe sind ebenfalls Vorläufer für Geruchsstoffe in Gemüse. Dazu gehören Farbstoffe ( Farbe und Farberhaltung in Gemüse, Seite 75). Exemplarisch seien hier zwei Beispiele mit unmittelbarem Aromabezug angesprochen. Florale Gerüche, wie die des blumig, süßlich und nach Beeren und Bienenwachs duftenden Sesquiterpens β-IONON, entstammen dem β-Carotin, einem Carotinoid, das Pflanzen Farbe gibt. Da β-Carotin Teil des Photosynthesekomplexes ist oder auch in Wurzeln (z. B. von Karotten) recht häufig vorkommt, sind Duftanteile im blumigen Bereich in Gemüse nicht selten: β-IONON tritt in Erbse, Karotte, Kürbis, Papaya, Rettich, Rhabarber, Sellerie, Süßkartoffel, Tomatillo und sogar in der Zichorie auf. Der Duftstoff wehrt so manchen Angriff im Erdreich ab, dient aber auch zur Kommunikation benachbarter Wurzeln über das Erdreich.
Aus dem Tomatenfarbstoff Lycopin bildet sich wiederum das lineare Sesquiterpen GERANYLACETON. Dieses duftet floral und frisch, erinnert an Rosenblätter und Magnolien und in höheren Dosen an „Seife“ (wie es beim Überdosieren mit Lavendelblüten zu riechen ist). Kein Wunder also, wenn es in lycopinreichem Gemüse wie Tomaten, Tomatillo und in manchen Melonensorten vorkommt – und ein Grund mehr, Tomate einmal mit Rosenwasser zu würzen, um diese Düfte besser zu betonen.