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XII

„Josh, Josh! Philt, Greg! Wo seid ihr denn alle?“ Völlig aufgelöst stürmte Suri in den Hof und blickte sich suchend um.

Josh streckte verdutzt den Kopf aus der Tür seiner Kammer, die direkt auf den Hof führte. „Was ist denn los, Suri?“, fragte er. Suri kam nicht umhin festzustellen, dass er für die Tageszeit untypisch verschlafen wirkte.

„Du siehst ja fast aus, als würde die Welt untergehen.“, rief Philt, der aus einer Mauerecke herbeigeeilt war und an seiner Hose herumnestelte. Er schaute sie ebenso fragend an wie Josh.

„Ich glaube, es hätte mich nicht mehr geschockt, wenn ich davon erfahren hätte.“, gab Suri mit kalkweißem Gesicht und belegter Stimme zurück. Erschöpft ließ sie sich auf der langen Holzbank nieder, die noch vom Vorabend in der Nähe der Feuerstelle stand.

„Was ist denn passiert?“, fragte Josh nun ernstlich besorgt. Er setzte sich neben Suri und ergriff ihre Hand in dem Versuch, das am ganzen Leib zitternde Mädchen zu beruhigen.

„Wo sind Greg und Peanut?“, fragte Suri mit brüchiger Stimme und schaute sich suchend um.

„Sie sind noch...“, setzte Philt zu einer Erklärung über die Abwesenheit der beiden an, als sie vom Tor her Schritte vernahmen. Peanut hatte sich bei Greg untergehakt und kam gemeinsam mit ihm entspannt in den Hof geschlendert.

„Greg, Peanut! Gut, dass ihr kommt.“, rief ihnen Josh entgegen und winkte sie heran.

„Was ist los?“ Peanut riss sich von Gregs Arm los und stürzte zu der Bank. „Suri? Ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte sie und die anderen konnten ihrer Stimme anmerken, dass sie in großer Sorge war.

„Ja, mir geht es gut.“, beruhigte Suri ihre Freundin.

„Jetzt erzähl schon!“, wandte sich Josh an Suri. „Was ist denn geschehen? Du warst so weiß wie ein Gespenst, als du hereingekommen bist.“

Greg, der bei ihnen angelangt war, ließ sich neugierig nieder.

„Ich habe Truman Keppler getroffen.“, begann Suri ihren Bericht.

„Den alten Butler?“, fragte Philt mit hochgezogener Augenbraue. „Dass der noch solche Gelüste hat.“ Er schüttelte in gespielter Empörung den Kopf.

„Ach, hör doch auf!“, schalt ihn Suri, der es immer unangenehm war, wenn sich die anderen über ihren Lebenserwerb lustig machten. „Er machte einige Besorgungen für seine Familie und hat mich auf der Straße erkannt.“

„Woher kennt er dich denn?“, fragte Greg verwundert.

Suri zuckte unbedarft mit den Schultern. „Ich war ein paar Mal mit bei Natty zu Hause. Dort haben wir uns kennengelernt.“

„Was?“, entfuhr es Philt. „Der alte Keppler ist Nattys Butler?“

„Natürlich.“, mischte sich Peanut ein. „Weißt du denn überhaupt nichts?“

Bevor der Streit eskalieren konnte, rief Josh alle zur Ordnung. „Nun lasst doch erst einmal Suri ausreden, bevor ihr euch die Köpfe einschlagt!“, forderte er die Freunde halb belustigt auf.

„Truman wirkte sehr besorgt.“, fuhr Suri mit ihrem Bericht fort. „Er wollte von mir wissen, wann ich das letzte Mal mit Natty gesprochen hätte. Stellt euch vor, seit dem Abend, als sie von uns aus nach Hause aufgebrochen ist, hat sie niemand mehr gesehen!“, rief sie aus.

Peanut schlug sich die Hand vor den Mund, Josh und Greg ließen die Kinnladen fallen und machten große Augen.

„Wie jetzt?“, brach Philt den kurzen Bann der Erschütterung. „Ist sie ausgerissen?“

„Mann, bist du heute schwer von Begriff!“, rief Peanut empört. „Warum sollte sie denn ausreißen?“

„Sie hat sich doch beschwert, dass ihr Vater so viel verbietet.“, rechtfertige Philt seine Annahme. „Vielleicht wollte sie sich nicht einsperren lassen.“

„Das habe ich Keppler auch gesagt, aber er meinte, dann hätten sie Natty sicher schon wieder gefunden. Sie hätte sich doch in so einem Fall sicher auch mit uns in Verbindung gesetzt.“, wandte Suri ein.

„Da hast du recht.“, musste auch Josh einräumen. „Haben sie irgendeine Idee, was ihr passiert sein könnte?“

Suri schüttelte bekümmert den Kopf. „Einen Unfall kann man vermutlich ausschließen. Es wurde kein verunglückter Dieselroller an diesem Abend gemeldet. Und so lange würde sie sich auch nicht herumtreiben. Sie befürchten, dass Natty entführt worden ist.“

„Was?“, schrie Philt und sprang auf.

„Sie hatte ja schon angedeutet, dass ihr Vater Angst davor hatte.“, gab Greg zu bedenken.

„Als Vater macht er sich natürlich Sorgen, aber warum sollte jemand Natty entführen?“, stellte Peanut die entscheidende Frage.

„Die Familie ist reich.“, stellte Josh eine Vermutung in den Raum. „Viele Menschen werden in der gegenwärtigen Situation immer Ärmer. Vielleicht will jemand ein Lösegeld erpressen.“

„Bisher hat aber noch niemand Forderungen gestellt. Das ist doch etwas eigenartig, oder?“, wandte Suri ein.

„Da hast du recht.“, stimmte ihr Philt zu. „Vielleicht ist sie einer der Banden in die Hände gefallen? Ich will gar nicht daran denken, was ihr da zugestoßen sein könnte.“ Er sackte in sich zusammen und schlug die Hände vor das Gesicht.

„Auch das hält die Familie nicht für sehr wahrscheinlich. In solchen Fällen werden die Mädchen meist recht schnell wieder gefunden.“, berichtete Suri weiter von ihrem Gespräch mit dem Butler.

„Aber warum sollte man sie sonst entführen?“, fragte Greg verwirrt.

„Vielleicht hat man sie verwechselt!“, schlug Peanut hoffnungsvoll vor.

„Das wäre möglich.“, räumte Josh ein. „Obwohl es nun auch nicht wieder so viele Mädchen gibt, die mit einem Dieselroller durch die City brausen.“

„Nattys Familie macht sich große Sorgen.“, beendete Suri ihren Bericht. „Ich habe ihm versprochen, dass wir die Augen und Ohren offen halten und nach Natty suchen, wenn wir können.“

„Das hast du gut gemacht.“, lobte sie Josh. „Wir gehören immer noch zu den Guten.“, beschied er resolut.

„Und schließlich ist sie unsere Freundin, eine von uns. Und wir lassen niemanden im Stich.“, sprach Peanut das aus, was allen im Kopf herumging. Alle Augen richteten sich auf Greg und in diesem Moment spürte er die Verbundenheit, die sich gerade auch wegen seines Abenteuers zwischen ihnen aufgebaut hatte. Es tat gut, eine Familie zu haben und Peanut hatte recht. Natty gehörte eindeutig dazu.

Clockwork

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