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1. Die Innere Landkarte

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Jeder von uns entwickelt in seinem Leben eine Art ‚Innere Landkarte’, nach der er sich richtet. Sie bestimmt, wie er die Welt wahrnimmt. Die ‚innere Landkarte’ umfasst alle Erfahrungen bis zu diesem Zeitpunkt; und sie entwickelt sich durch die immer wieder neu hinzu kommenden Erfahrungen immer weiter. Erfahrungen oder besser Erfahrungswerte können alles nur Denkbare sein: Prinzipien, Grundüberzeugungen, Wertmaßstäbe, Einstellungen, verinnerlichte Programme, Erkenntnisse, Urteile, Vor-Urteile, Vorlieben, Interessen, Abneigungen, konkrete Erfahrungen, kurzfristige Stimmungen. Am besten stellen Sie sich die ‚Innere Landkarte’ als Festplatte vor, auf der alles Gedachte, Gefühlte, Getane abgespeichert wird.

Ständig nehmen wir neue Informationen in unsere Festplatte auf, sie werden verarbeitet und verdrängen veraltete Informationen und Vorstellungen oder solche, die plötzlich als Vor-Urteile entlarvt werden. Insofern ist unsere ‚Innere Landkarte’ immer top-aktuell, bezogen auf uns selbst. Das ständige Updaten unseres Informationsspeichers beschreibt unser Lernen in der Welt. Im Laufe unseres Lebens verändert sich deshalb unsere ‚Innere Landkarte’ ständig durch immer neue Erfahrungswerte oder durch eine Neubewertung dieser Werte. Daraus ergibt sich dann auch, dass ein 50jähriger die Welt sehr wahrscheinlich mit anderen Augen betrachtet als ein 20jähriger: Thema Nr. 1 ist für den Einen vielleicht die Gesundheit, für den Anderen die Sexualität.

Wer nicht mehr dazu lernt, kann seine Festplatte nicht mehr aktualisieren. Der Bestand an Daten verändert sich nicht mehr, und die Daten veralten; und irgendwann eignen sie sich nicht mehr für eine Beurteilung der Welt. Das bedeutet: Wer nicht mehr lernt, wird ganz schnell alt. Nur fortwährendes Lernen hält wirklich jung.

Da die ‚Innere Landkarte’ darüber entscheidet, wie wir die Welt wahrnehmen, mit welcher Einstellung wir ihr begegnen, bestimmt sie letztlich auch, wie wir in konkreten Situationen fühlen und denken und schließlich handeln oder nicht handeln.

Für unser Pacing ergibt sich daraus die Schlussfolgerung: Ich lerne einen Gesprächspartner am besten in seinen Wünschen und Absichten und in seinem Tun verstehen, wenn ich mich in seine ‚innere Welt’ hineinversetzen, ihn in seiner ‚Inneren Landkarte’ besuchen kann. Das wusste bereits der griechische Philosoph Sokrates, er stellte seine berühmten Fragen immer ganz aus der spezifischen Weltsicht seines Gesprächspartners heraus. Damit versuchte er, dem Anderen seine Art, zu denken, zu fühlen und zu handeln, bewusst zu machen. Das Sich-seiner-selbst-bewusst-werden führte dann beim Gesprächspartner zu neuen Erkenntnissen über sich selbst. Sokrates erzeugte beim Gegenüber mit seinen Fragen weder Unverständnis noch Widerstand, sondern verhalf ihm im Gegenteil immer zu wesentlichen Einsichten.

Wo immer Sie somit die Chance bei Ihnen nahestehenden Menschen haben, sich mit ihnen zu beschäftigen, herauszufinden, was sie bewegt, wie sie die Welt sehen, nutzen Sie sie, zeigen Sie Interesse und „surfen“ Sie auf der ‚Inneren Landkarte’ des Anderen. Dann sind Sie mit Informationen, wenn es darauf ankommt, der Gegenseite ein unwiderstehliches Angebot zu machen, gut ausgestattet.

Wie ich mich durchsetze – immer

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