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Rom in der Antike

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Die von antiken Historikern als Herrschaft von sieben Königen -753 bis 509 v. Chr. – geschilderte Frühzeit Roms ist Fiktion. Als historisch verbürgt kann allenfalls die Fremdherrschaft der etruskischen Königsfamilie der Tarquinier – etwa ab 550 v. Chr. – gelten. Die Vertreibung des letzten Königs aus Rom um 500 v. Chr. markiert den Anfang der Republik. Danach schwang sich Rom vom kaum beachteten Stadtstaat zum Weltreich auf. Dieses „Imperium Romanum“ umfasste am Ende der Republik fast alle Länder des Mittelmeerraums und den größten Teil Westeuropas. Die Gebietserwerbungen der Kaiserzeit waren nur mehr eine Abrundung dessen, was die Vorgänger bereits unterworfen hatten.

Der Aufstieg Roms geschah in Etappen. Zunächst dehnte der Stadtstaat seine Macht nach Süden aus, katapultierte sich schnell in eine Vormachtsstellung in Latium. Außenpolitisch trat Rom zum ersten Mal in einem um 510 v. Chr. in Karthago geschlossenen Vertrag in Erscheinung, in dem seine Hegemonie über die Latinerstädte anerkannt wurde. Die kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Latinern wurden jedoch erst kurz nach 500 mit einem Bündnisvertrag beendet.

Dem römisch-latinischen Bund traten kurze Zeit später auch noch die Herniker bei. Als verbindende Klammer wirkte bei den Römern, Latinern und Hernikern die gemeinsame Abneigung gegen die östlich siedelnden sabellischen Völker der Volsker und Aequer, die einen Zugang zum Mittelmeer suchten.

Um 450 v. Chr. begann die Expansion Roms nach Norden. Es ging um den Besitz des rechten Tiberufers. Hauptgegner der Stadt war das etruskische Veji, das zu Anfang des 4. Jahrhunderts erobert wurde.

Damit hatte Rom in Süd-Etrurien Fuß gefasst. Im Zuge dieser Auseinandersetzungen wurde das Kastell Ostia an der Mündung des Tibers errichtet.

Gestützt auf das feste Bündnis mit den Latinern und Hernikern war Rom nun zur stärksten Macht in Mittelitalien geworden, die mittlerweile auch außerhalb Italiens respektiert wurde. Unterbrochen wurde diese kontinuierliche Ausweitung des römischen Machtbereichs durch den Kelten-Einfall des Jahres 387 v Chr. Rom erlitt in der Schlacht an der Allia eine vernichtende Niederlage. Die römische Bevölkerung musste die Stadt verlassen, lediglich das Kapitol wurde gehalten. Nach einer langen Belagerung kann der Keltenkönig Brennus von den Römern die Zahlung eines hohen Lösegeldes erzwingen.

Nach dem Abzug der Kelten versahen die Römer die Stadt zum ersten Mal mit einer Ringmauer. Abgesehen von vereinzelten Kämpfen mit den Kelten war das halbe Jahrhundert nach der Katastrophe eine Phase der Konsolidierung. Sie wurde abgelöst durch den Latineraufstand von 340 v. Chr.. Rom siegte mit Hilfe der Samniten. Die Folge war eine Neugestaltung seines Verhältnisses zu den Latinern.

Die latinischen Städte wurden in drei Kategorien mit unterschiedlichem Grad an Autonomie unterteilt und in Einzelverträgen an Rom gebunden. Im Zuge der Neuordnung griff die Stadt auch nach Kampanien aus, da die Latiner von dort unterstützt worden waren. Auf diese Weise kam sie mit der Welt der italienischen Griechenstädte in Berührung, geriet aber zugleich in Konfrontation mit den Samniten, die dieses Gebiet als ihre politische Einflußsphäre betrachteten.

Über 50 Jahre kämpfte Rom in mehreren, erbittert geführten Kriegen mit den Samniten um die Vorherrschaft in Mittelitalien. Während dieser Kämpfe hatten sich die Samniten zeitweise mit den Lukanern im Süden sowie mit den Etruskern und Kelten im Norden verbündet. Rom aber behielt die Oberhand, der samnitische Bund mußte Heeresfolge leisten. Ende des 3. Jahrhunderts beherrschte die Stadt mit ihren Bundesgenossen fast die Hälfte Italiens und besaß somit, da die noch freien Italiker untereinander uneins waren, praktisch damals schon die Alleinherrschaft auf der Apennin-Halbinsel.

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