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Das Theater wird zum Massenerlebnis

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Obwohl sich die Griechen in blutigen Bruderkriegen schwächten – die Chinesen wurden dagegen durch ständige innere Kämpfe zu einer überregional starken Macht geformt – war diese Zeit fruchtbar für Kunst und Kultur im Land der Hellenen. Das Schauspiel erfreute sich bei der Bevölkerung größter Beliebtheit.

Die griechischen Theater sind Freiluftbühnen und haben die Form eines Amphi-Theaters. Die Zuschauer sitzen auf ansteigenden Stufen, die das kreisrunde Orchester für den Chor und das Bühnenhaus im Halbrund umschließen. Die Schauspieler tragen Masken und Schaftstiefel mit erhöhten Sohlen. Das Bühnenhaus besteht aus einer Vorder-, Mittel- und Oberbühne. Die Griechen verfügen bereits über eine komplizierte Bühnentechnik wie Flug- und Schwebemaschinen.

Der Theaterbesuch stellt ein Massenerlebnis dar, das ein Gemeinschaftsgefühl bei den Zuschauern hervorrufen soll. Das Dyonisos-Theater in Athen bietet Raum für 20.000 Zuschauer, das in Epidauros für 14.000 und das Theater in Delphi zählt über 5000 Plätze.

Der Besuch einer Vorstellung, die acht bis neun Stunden dauert, da stets mehrere Tragödien und ein abschließendes Satyrspiel gezeigt werden, ist kostenlos. Die Leitung der Theater liegt in den Händen der reichen Bürger, sie bestimmen die Auswahl der aufgeführten Stücke und vergeben die Preise an die Autoren. Die Tragödiendichter sind Staatsstipendiaten. Aufgeführt und honoriert werden demzufolge nur solche Stücke, die den Interessen und Auffassungen der herrschenden Schicht nahe kommen. Das Theater entwickelt sich dadurch zum Propaganda-Instrument. Den Tragödien kommt eine politische Funktion zu. Der Dichter Phrynichos zum Beispiel wurde bestraft, weil seine Darstellung der Einnahme von Milet der offiziellen Auffassung widersprach.

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