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25 – In der Bauverwaltung der Stadt

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„Stadt Dortmund, Büro Dr. von Braunefeld, Hemmersbach, guten Tag“, meldete sich die junge Bürofachkraft Franziska Hemmersbach am Telefon.

„Personalamt, Altekrüger,“ antwortete eine Kollegin. „Ich habe die Kripo in der Leitung, die aber Dr. von Braunefeld sprechen möchte. Übernehmen Sie bitte?“

„Ja, gut“, gab Frau Hemmersbach zurück und wartete, dass die Kollegin auflegte und das Gespräch zu ihr weitergeleitet wurde. Ein Klicken in der Leitung bestätigte, dass das Gespräch nun auf ihren Apparat übergegangen war.

„Büro Dr. von Braunefeld, Hemmersbach, guten Tag“, meldete sich die junge Frau nun etwas kürzer als noch eben zuvor.

„Kripo Dortmund, Brauer, guten Tag Frau Hemmersbach“, stellte sich der Anrufer vor. „Ich hätte gern den Herrn Dr. von Braunefeld gesprochen.“

„Ja, Augenblick bitte, ich stelle durch“, kündigte Frau Hemmersbach an, legte das Gespräch in die Warteschleife und drückte die Kurzwahltaste zu ihrem Chef.

„Die Kripo für Sie, Dr. von Braunefeld“, erwiderte sie auf dessen ´Ja bitte´ und legte den Hörer auf das Telefongerät zurück, sodass automatisch die Verbindung zwischen Dr. von Braunefeld und der Kripo hergestellt wurde.

Dr. von Braunefeld war dafür bekannt, dass er bisweilen sehr laut zu sprechen pflegte.

So verwunderte es Frau Hemmersbach nicht, dass sie ihren Chef durch die geschlossene Tür donnernd „das gibt es doch nicht!“, ausrufen hörte. Eine Weile drang kein weiterer Ton aus dem Büro ihres Chefs heraus, bis sie deutlich vernehmen konnte, dass er sich von dem Anrufer verabschiedete, sich mit diesem aber zugleich auch auf den Nachmittag um 14 Uhr vereinbarte.

Die kleine Kontrollleuchte des Telefons, die ein laufendes Gespräch des Chefs anzeigte, war gerade erst erloschen, als Dr. von Braunefeld in seiner polterigen Art die Verbindungstür zwischen seinem Büro und dem Vorzimmer aufriss und offensichtlich hoch erregt in der Türöffnung erschien.

Ohne Umschweife richtete er eine Information und einen Auftrag an seine Bürokraft, wobei er sich bemühte, seine Stimme auf Zimmerlautstärke gedrosselt zu halten.

„Frau Hemmersbach, ich habe eine sehr schlechte Nachricht erhalten. Unsere Frau Lange ist tot in ihrer Wohnung aufgefunden worden. Heute Nachmittag wird die Kripo erscheinen. Bitte halten auch Sie sich auf 14 Uhr bereit!“

Frau Hemmersbach sah ihren Chef ungläubig an.

„Es ist so“, bestätigte der. „Wie gesagt, ich habe es soeben erfahren. Um 14 Uhr erscheint die Kripo.“

Schon im Gehen begriffen drehte er sich noch einmal um.

„Ach, und sagen Sie bitte den Termin um 10 Uhr in meinem Büro ab!“

Im Bann des Augenblicks

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