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7 – Ben

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Gerade erst hatte sie ihren Zusammenbruch überwunden, der während des Telefonats mit Alex über sie gekommen war, und sich von ihrem Ex-Lebensgefährten verabschiedet, als ihr Telefon läutete.

Sie schrak zusammen. Wann würde der Zeitpunkt gekommen sein, dass sie ein Gespräch wieder ganz unbefangen entgegen nehmen konnte, ganz ohne das Hoffen und Bangen um die Person des Anrufers?

Sie ließ den Anrufer zwei, drei Rufzeichen lang warten, ehe sie abnahm und sich meldete.

„Ich bin´s, Ben“, freute sie sich ihren Freund durch das Telefon sprechen zu hören.

„Ist irgend etwas?“, schloss er eine misstrauische Frage an.

„Nein, warum?“

„Du klingst so seltsam.“

„Es ist alles in Ordnung. Ich war nur gerade eingenickt und habe mich deshalb vielleicht etwas verschlafen gemeldet“, log Nina.

„Schön, dass du anrufst! Ich hatte schon gewartet“, versuchte sie das Gespräch in übliche Bahnen zu führen.

Benjamin schien beruhigt zu sein und keine Zweifel zu hegen.

„Es tut mir leid, dass ich mich erst jetzt melden kann! Es ging nicht früher. Du fehlst mir!“

Es tat gut, Ben´s Stimme zu hören, und es tat gut, von ihm auf diese Weise seine Liebe erklärt zu bekommen.

„Du fehlst mir auch“, gab sie in dem Bemühen zurück, sich auch weiterhin nichts anmerken zu lassen. Sie wusste nicht, ob es ihr noch lange gelingen würde, Benjamin etwas vorzuspielen. Sie fürchtete, dass sie der Situation nicht mehr lange gewachsen sein würde, ihr schlechtes Gewissen sie in Tränen ausbrechen lassen würde.

„Ben, ich hatte einen ganz anstrengenden Tag und bin wirklich sehr müde“, versuchte sie das Gespräch zu beenden. „Ich möchte jetzt gleich ins Bett gehen. Bist du mir böse, wenn ich nicht länger telefonieren möchte?“

Für einen kurzen Moment blieb es still in der Leitung.

„Nein, ich bin nicht böse, natürlich nicht“, kam es dann zurück. „Du willst schon so früh zu Bett gehen? Ist wirklich alles in Ordnung mit dir?“

„Ja, wirklich“, knüpfte sie weiter an ihren Lügenstricken. „Mach dir keine Sorgen, es ist wirklich alles in Ordnung. Ich bin wirklich nur sehr müde.“

„Okay, mein Schatz, dann schlaf gut! Morgen versuche ich dich wieder anzurufen. Ich liebe dich!“

„Ich liebe dich auch! Schlaf gut, bis morgen!“

Im Bann des Augenblicks

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