Читать книгу Sindbad - Wolf-Heinrich Hucho - Страница 23
Resumé
ОглавлениеDamit kein Missverständnis aufkommt: Trotz manchem kritischen Unterton: Ich bin gern im Internat gewesen. Nie wieder habe ich so viele nette, originelle Leute auf einmal kennengelernt: Schulkameraden und –innen, Pastor Lohmann, Erzieher und –innen wie Horst Öhl, Esteban v. Girard und Hartmut Ziegler, die Föchtin, Schwester Edith und Mutti Agthe ... Der spartanische Lebensstil hat mich nicht gestört: Im Gegenteil: Man konzentrierte sich auf das Wesentliche. Durch Bombenkrieg und Vertreibung waren die meisten von uns durch äußerst ungemütliche Zeiten gegangen. Das Internat wurde als ruhender Pol empfunden. Den rauhen Betrieb nahmen wir hin. Wie sonst hätte man 120 Jungs disziplinieren können – meinte man damals. Immer war etwas los; nie ist mir langweilig geworden. Zweifel daran, ob diese Lebensform – Leben im Kollektiv – der richtige Kurs auf dem Weg ins Leben war, die kamen mir erst später, in Husum und auch noch als Student. Das Internat ließ kaum Spielraum zur individuellen Entfaltung. Talente fanden kaum Beachtung, geschweige denn Förderung, Ausnahme das Klavierspiel – das mir jedoch verschlossen blieb – und natürlich das Schauspiel. Es galt das Motto sich ein- und vor allem unterordnen. Von der Außenwelt war man weitgehend isoliert; Politik, Wirtschaft, aktuelle Literatur, bildende Kunst, .., das alles spielte sich irgendwo weit hinter dem Horizont ab: auf dem Festland?