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ES HATTE SICH SCHNELL herausgestellt, dass die Papiere des Mexikaners keine besonders gelungenen Fälschungen waren. Da ein Mord verübt worden war, rückte die Mordkommission an.

Bount und Wilkie hielten sich im Büro des Sägewerksbesitzers auf. Bount rauchte eine Pall Mall. Er schüttelte ärgerlich den Kopf. „Sag mal, welcher Teufel hat dich geritten, sich in McLeans Job einzumischen?“

„Der Junge ist unschuldig, sage ich dir. Der hat den Cop nicht erschlagen.“

„Es hätte sich herausgestellt.“

„Du tust so, als wäre noch niemals ein Unschuldiger verurteilt worden, Bount.“

„Privatdetektive sind der Polizei ohnedies in den meisten Fällen ein Dorn im Auge. Was du getan hast, ist Wasser auf die Mühlen unserer Gegner. Ich weiß nicht, ob du dir darüber im Klaren bist, wie viel Schwierigkeiten man uns wegen deines Übereifers machen kann. Wenn es ganz schlimm kommt, verliere ich meine Lizenz.“

„Das wird nicht geschehen.“

„Woher weißt du das?“

„Es gibt noch eine Gerechtigkeit auf der Welt“, behauptete Wilkie Lenning. „Wir werden beweisen, dass Juan Cortez unschuldig ist. Wenn die Cops einsehen, dass sie sich geirrt haben, wird man von Repressalien absehen.“

Schwere Schritte näherten sich der Tür. Captain Rogers trat ein. Er seufzte schwer und schob seinen Hut aus der Stirn.

Die Sache war ihm unangenehm. Er war Bounts Freund, und er konnte auch Wilkie Lenning gut leiden. Es war ihm zuwider, die beiden hart anfassen zu müssen.

„Meine Güte, was habt ihr euch denn da geleistet?“, brummte der Leiter der Mordkommission Manhattan C/II.

„Kelly McLean war drauf und dran, Juan Cortez abzuknallen!“, sagte Wilkie Lenning. „Frag Bount. Er wird es dir bestätigen. Ich konnte das nicht zulassen.“

„Kelly hat mir die Geschichte völlig anders erzählt“, sagte Toby. Er verlangte von Bount eine Pall Mall. Reiniger zündete sie ihm schweigend an. Toby Rogers wandte sich wieder an Wilkie. „Lieutenant McLean ist kein Killer. Er hat völlig korrekt gehandelt.“

„Er hätte Cortez niedergeschossen!“

„Wenn ein mutmaßlicher Mörder die Flucht ergreift, darf der Polizeibeamte von seiner Waffe Gebrauch machen!“, sagte Toby hart. „Das ist verbrieft und besiegelt.“

„Darf ein Polizist auch auf einen Mann schießen, der lediglich in Panik geraten ist?“, gab Wilkie aufgeregt zurück.

„Jetzt hör mir mal zu, Junge“, sagte Toby Rogers ärgerlich. „Ich versuche Rücksicht zu nehmen, so gut ich kann, aber dreh bloß nicht den Spieß um. Dein Freund Juan Cortez ist illegal in die Staaten gekommen. Du hast ihm einen Job verschafft und hast dich damit strafbar gemacht ...“

„Ich hatte keine Ahnung ...“

„Unwissenheit schützt nicht vor Strafe!“, sagte Toby energisch. „Aber lassen wir dieses erste Delikt mal außer acht. Bleibt immer noch der Tatbestand der Fluchthilfe übrig. Wenn du also nicht mehr Ärger kriegen willst, als du verkraften kannst, dann riskiere nicht auch noch die große Lippe. Wir werden nach Juan Cortez fahnden, weil er einen Polizeibeamten erschlagen hat, ob dir das nun passt oder nicht.“

„Ich bleibe dabei: Juan hat diesen Mord nicht begangen. Ein Kerl, der mit gefälschten Ausweisen handelt, war es.“

„Das ist deine persönliche Meinung. Du behältst sie besser für dich“, sagte Toby und drückte die Pall Mall im Aschenbecher aus.

Vier besondere Krimis Januar 2019

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