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Bounts „Stütze“ befand sich im Police Headquarters in der Centre Street. Dadurch sah sich Reiniger gezwungen, seine und Junes Arbeit zu übernehmen. Das behagte ihm absolut nicht. Sogar den Kaffee musste er sich selbst zubereiten, schrecklich! Jeder Anruf, der hereinkam, musste entgegengenommen werden – normalerweise Junes Aufgabe. Die Post musste aussortiert werden: auch einer von Junes Jobs. Herrje, June fehlte an allen Ecken und Enden.

Als Bount ein bisschen Luft hatte, warf er einen ungeduldigen Blick auf seine Uhr. June war erst seit einer Stunde weg.

Es klopfte. Bount griff nach seinem Krawattenknopf und schob ihn nach oben. Er richtete den Blick auf die Tür und rief: „Ja, bitte?“

So zaghaft hatte diese Tür noch niemand aufgemacht. Ein taubengraues Kostüm erschien. Es passte zum Himmel. Auch das Gesicht der Trägerin wirkte grau.

Sie war proportioniert wie die selige Monroe: schmale Taille, üppiger Busen, auffallend blondes Haar. Das Gesicht ebenmäßig, die Nase klein, die Lippen voll. Nur die Augen hatten rote Ränder. Ein Zeichen, dass das Mädchen erst kürzlich Tränen vergossen hatte.

„Sind Sie Mr. Bount Reiniger?“, fragte sie. Es klang wie ein lang gezogener, unglücklicher Seufzer.

„Der bin ich“, erwiderte Bount. Er hatte sich erhoben. „Was kann ich für Sie tun?“

Die Blonde schleppte sich bis zum Besucherstuhl und sank darauf nieder. Bount nickte dazu. Er hatte ihr sowieso gerade Platz anbieten wollen.

Das Gesicht.

Bount betrachtete jede Linie genau. Diese Züge waren ihm nicht fremd. Er hatte dieses Antlitz schon mal irgendwo gesehen. Auf dem Bildschirm. Talitha Banks. Sie war Nachrichtensprecherin bei der ABC Fernsehgesellschaft Eine Kollegin von Barbara Holland. Bount ließ sie wissen, dass er sie erkannt hatte. Sie nahm seine Worte mit einem kaum wahrnehmbaren Nicken zur Kenntnis. Liebe Güte, dachte Bount. Dem Mädchen muss ein Lkw mit seinen Zwillingsrädern über die Seele gerollt sein.

Er nahm einen zweiten Anlauf, um zu erfahren, was die Fernsehsprecherin von ihm wollte. „Welches Problem führt Sie zu mir, Miss Banks?“

„Mrs. Banks“, korrigierte sie ihn.

„Verzeihung.“

Ihre rotgeränderten Augen suchten Bounts Blick. „Ich möchte Sie engagieren, Mr. Reiniger.“

Bount machte es ihr leichter, indem er lächelnd die Arme ausbreitete und meinte: „Dazu bin ich da, Mrs. Banks.“

Wieder dieses kaum wahrnehmbare Nicken.

„Worum geht’s?“, erkundigte sich Bount. Er verschränkte die Finger und legte das Kinn darauf.

„Es handelt sich um den Mord an Robert Vicker. Ich möchte, dass Sie sich darum kümmern, Mr. Reiniger.“

„Waren Sie mit Vicker befreundet?“, wollte Bount wissen.

Die graue Schattierung in Talitha Banks’ Gesicht nahm merklich zu. „Robert Vicker“, erwiderte die Fernsehansagerin mit blecherner Stimme, „war mein Bruder.“ Daraufhin hob Bount Reiniger überrascht den Kopf. Dass Vicker eine Schwester gehabt hatte, war ihm neu.

Drei Mörder im Paket: Sammelband 3 Krimis

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