Читать книгу Drei Mörder im Paket: Sammelband 3 Krimis - A. F. Morland - Страница 18
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ОглавлениеJune March warf seufzend ihre Handtasche auf den Schreibtisch. Es war Mittag. Sie hatte Hunger und war geschlaucht. Bount kam aus seinem Arbeitszimmer. „Es war schlimm bei Toby, nicht wahr?“
„Es war anstrengend“, gab June mit müder Stimme zurück.
„Das sieht man dir an“, nickte Bount. „Hattest du wenigstens Erfolg?“
„Das“, sagte June March, und sie bemühte sich um ein schelmisches Lächeln, „erzähle ich dir bei einem schönen, nicht ganz durchgebratenem Steak.“
Reiniger lachte. „He, Mädchen, kannst du Gedanken lesen? Ich wollte dir gerade das Angebot machen, mit mir zu Musi hinüberzugehen.“
June lachte. „Ich könnte es mir nicht leisten, dieses Angebot abzulehnen. Mein Kohldampf ist beinahe schon zu hören.“
Einige Minuten später betraten sie Reinigers Stammkneipe: Musi’s Bar & Grill. Sie bekamen den Ehrenplatz im Lokal, und der Armenier-Türke – seine genaue Herkunft kannte er wohl selbst nicht – zerfranste sich für June und Bount. Das Steak war dann genauso, wie June es sich erträumt hatte. Und Reinigers glasierte Leber war gleichfalls ein einmaliges Erlebnis. Hinterher wollte der schnauzbärtige Musi ein bisschen Konversation machen, als er aber bemerkte, dass June und Bount geschäftlich miteinander zu reden hatten, zog er sich diskret zurück.
„Einen der beiden Killer habe ich – jedenfalls glaube ich das – wiedererkannt“, erzählte June.
Bount stellte das Ingwerbier weg. „Wie ist sein Name?“ Reiniger kannte eine ganze Menge Ganovennamen. Möglich, dass er mit dem Typ irgendwann schon mal zu tun gehabt hatte.
„Delmer Wood“, sagte June.
Bount dachte mit schmalen Augen nach. Wood. Wood. Wood. Dazu fiel ihm nur ein Vorname ein: Nathalie. Aber das war ja ein Hollywoodstar. Delmer Wood.
„Nie gehört“, stellte Bount Reiniger fest.
„Toby Rogers hat sofort zwei Leute losgeschickt“, berichtete die Detektiv-Volontärin weiter. June schürzte die Unterlippe. „Fehlanzeige. Alte Adresse. Wood wohnt nicht mehr dort.“
„Und wo ist das?“, erkundigte,sich Bount. Er hatte einen kleinen Hintergedanken.
„Tremont.“
Bount Reiniger leerte sein Glas und verlangte die Rechnung. „Wenn Delmer Wood in Tremont zu Hause war, dann kennt ihn bestimmt Stevie Kenna.“
„Stevie Kenna?“, fragte June verwundert.
Bount schmunzelte. „Was wäre ein Privatdetektiv ohne einen sorgsam, über New York verteilten Spitzelstab.“
„Kenna spitzelt für dich?“
„Der Junge ist einer meiner zuverlässigsten V-Männer überhaupt. Ich denke, es könnte Früchte tragen, wenn ich mich mal bei Gelegenheit zu ihm bemühen würde.“