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Bount machte einiges mit, als er zu sich kam.

Er hatte das Gefühl, eine Dampfrolle würde seine Gehirnwindungen plattwalzen, und auf der Schädeldecke saß ein Schmerz, der stolz auf sich sein konnte, denn er machte seinem Namen alle Ehre. Mühsam schlug Bount Reiniger die Augen auf. Seine Zunge war aufgedunsen und irgendwie pelzig. Sie klebte am Gaumen. In Bounts Hals machte sich eine würgende Übelkeit bemerkbar. Alles das zusammengenommen, schmälerte Bounts Freude am Leben enorm.

Ächzend quälte er sich hoch. Durst. Ach ja, dazu fiel ihm ein, dass er eine Cola hatte trinken wollen. Jemand schien sie ihm aber nicht gegönnt zu haben. Ein Kerl mit einem Siegelring und einem Totschläger.

Verwundert, auf dem Boden sitzend, schaute sich Bount um. Was ihn da umgab, hatte so gar nichts von einer Küche an sich. Eher von einem Bad.

Etwas rutschte über Bounts Brust. Sein Blick senkte sich. Es war seine Brieftasche. Er griff mit unsicherer Hand nach ihr und klappte sie auf. Natürlich. Der Knabe hatte nachgesehen, mit wem er es zu tun hatte, wessen Kopf er beinahe zu Brei geschlagen hätte. Die ID-Card und die Detektivlizenz steckten andersherum in den Fächern. Bount brachte das schnell in Ordnung und schob die Brieftasche dann wieder an ihren angestammten Platz.

Er versuchte sich zu sammeln. Den Luxus, sich zu erheben, leistete er sich noch nicht. Dazu hatte er sich von dem gewaltigen Hammer noch nicht gut genug erholt.

Überlegen, dachte Bount. Du musst überlegen. Dies hier ist Robert Vickers Wohnung. Du kommst hierher, um mal ein bisschen in verstaubten Ecken zu schnuppern. Und was passiert? Ehe du richtig mit Schnuppern beginnen kannst, macht einer aus deinem Kopf eine Dunkelkammer. War schon vor dir da, der Knabe. Sicherlich mit derselben Absicht wie du. Aber vermutlich mit mehr Erfolg.

Jetzt wagte Bount den Versuch. Eine Schmerzwelle durchraste sein Gehirn, als er sich aufrichtete. Er stöhnte und verzog das Gesicht, aber er blieb auf den Beinen, die zwar noch aus Gummi zu sein schienen, sich aber nach und nach wieder festigten.

Benommen suchte er den Spiegel. Er wollte feststellen, ob er noch wie ein Mensch aussah.

Da war ein Spiegel.

Arg verschmiert. Oder nein. Nicht einfach sinnlos mit Dreck verkleistert, sondern bewusst – und mit Zahncreme. Der Spaßvogel mit dem Totschläger hatte mit Hilfe der Zahnpasta eine Nachricht für ihn auf den Spiegel praktiziert.

Da stand: HALTE DEINE DRECKSNASE AUS DINGEN RAUS, DIE FÜR DICH GEFÄHRLICH WERDEN KÖNNTEN, SCHNÜFFLER!

Bount zog die Mundwinkel nach unten. „Nicht mal ’ne Unterschrift“, knurrte er. Dann drehte er das Kaltwasser auf, ließ die Waschmuschel volllaufen und steckte den Kopf so lange in das kühle Nass, wie seine Luft reichte. Hinterher fühlte er sich bedeutend besser. Er sah sich um und wollte das Bad verlassen. Ging aber nicht. Jedenfalls nicht so einfach, wie Bount sich das vorstellte. Verdrossen rammte er das Bein gegen die Tür. Krachend flog sie auf.

Bount Stieg über Illustrierte, Pullover und Pokale hinweg.

Chaos, wohin er schaute. In dieser Wohnung hatte sich jemand verdammt gründlich umgesehen? Wonach? Hatte Robert Vicker Material in Händen gehabt, das irgendjemand schwer belastete? Das wäre jedenfalls ein triftiger Grund gewesen, ihn umzupusten.

Die Mühe, sich jetzt noch hier umzusehen, konnte sich Bount sparen. Wenn es in dieser Wohnung etwas zu finden gegeben hatte, dann war es garantiert bereits gefunden worden.

Reiniger verließ Vickers Wohnung nicht, ohne die Cola getrunken zu haben, die ihm der Typ mit dem protzigen silbernen Siegelring nicht gegönnt hatte.

Drei Mörder im Paket: Sammelband 3 Krimis

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