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Gleich nachdem Captain Rogers das Police Headquarters betreten hatte, war er durch sämtliche ihm unterstehende Abteilungen gewandert. Er machte Dampf unter jeden einzelnen Hintern. Ab und zu schien ihm das einfach nötig. Kopfschüttelnd standen die von Toby heruntergeputzten Männer in ihren Zimmern. Der Knall der Tür machte sie noch eine Weile halb taub, und in jeder Abteilung fand sich zumindest einer, der aussprach, was sich die anderen dachten „Heute spinnt der Captain mal wieder ganz gehörig.“

In der Computerabteilung ließ Rogers June Marchs dürftige Angaben durchs Gerät rasseln.

Daraufhin spuckte der Blechonkel eine Menge Namen aus. Kein Wunder bei diesen ungenauen Angaben. Toby raffte die Lochkarten zusammen und forderte danach die Fotos vom Erkennungsdienst an. Den ganzen Packen Dreierstreifen schleppte er in sein Büro. Da läuteten sich mal wieder die Telefone ihre Glocken heiser. Rogers erledigte die Anrufe der Reihe nach. Er biss und wurde gebissen – der übliche Ärger mit District Attorney Brown, dem Toby direkt unterstellt war. Brown erwartete von seinem Captain wieder einmal, dass er zauberte.

Toby gab sich während des Gesprächs lammfromm. Es hatte keinen Sinn, sich mit dem DA anzulegen. Brown hatte den längeren Atem. Toby musste wohl oder übel versuchen, mit ihm auszukommen. Kaum hatte Rogers den Hörer in die Gabel geworfen, da machte er seinem Unmut mit den bissigen Worten Luft: „Unmögliches erledigen wir stets sofort, mein lieber Mr. Brown. Nur für Wunder ... Es tut mir schrecklich leid, das sagen zu müssen ... Für Wunder brauchen wir leider etwas länger.“

Danach war ihm wohler.

Fünfzehn Minuten später traf June March ein. Sie trug einen saloppen, khakifarbenen Hosenanzug mit aufgenähten Taschen. Toby versuchte, freundlicher zu ihr zu sein als in der vergangenen Nacht. Schließlich setzte er auf sie seine ganzen Hoffnungen. Sie war die einzige Augenzeugin. Wenn sie ihm nicht half, die Killer des Boxers zu identifizieren, konnte er ganz New York umackern.

„Gut geschlafen?“, fragte Toby leutselig.

„Ich habe kaum ein Auge zugemacht.“

„Kann ich verstehen.“

„Ihnen ist es vermutlich genauso ergangen“, sagte June. Sie anerkannte Tobys Anteilnahme.

„So ähnlich“, erwiderte Rogers. „Möchten Sie Kaffee haben? Aus dem Automaten. Schmeckt zwar scheußlich, belebt aber.“

June schüttelte den Kopf. „Sie brauchen keine Angst zu haben. Ich schlafe nicht ein.“

„Schön. Dann können wir also beginnen mit dem grausamen Spiel.“ Der Captain klopfte auf die Dreierstreifen.

„Es täte mir leid, Ihnen nicht helfen zu können.“

„Ich bin sicher, Sie tun Ihr Möglichstes“, erwiderte Rogers.

„Na denn. Fangen wir an.“ Toby schob dem Mädchen die Verbrecherfotos zu. „Alles Killer“, sagte er. „Nach Ihren Angaben von unserem Computer ausgesucht. Möchten Sie, dass ich Sie allein lasse. Vielleicht können Sie sich dann besser konzentrieren.“

„Sie stören mich nicht“, erwiderte June. Eine ganze Weile wurde nichts mehr gesprochen. Während sich June March gewissenhaft die Verbrechervisagen zu Gemüte führte, holte Rogers eine Akte aus dem Schrank, in die er sich mit düsterer Miene vertiefte.

Allmählich verschwammen die Gesichter vor Junes Augen. Sie musste eine kleine Pause einlegen. Als sie seufzte, hob Rogers den Blick. Er musterte sie kurz, blieb stumm, arbeitete weiter, machte sich Notizen.

Aus den etwa zweihundert Karten sortierte June zunächst einmal vierundzwanzig aus. Danach begann sie erneut zu sieben. Auf diese Weise verringerte sie die vierundzwanzig Möglichkeiten auf zehn. Diese zehn Karten legte sie nebeneinander auf Rogers' Schreibtisch. Zwei weitere Verbrecher schieden aus ... da waren es nur mehr acht.

Dann sieben.

Dann vier.

Zuletzt blieb eine Karte übrig.

„Der?“, fragte Rogers erregt.

„Ich kann’s natürlich nicht beschwören“, sagte June unsicher. Der Gangster war von links, von rechts und von vorn fotografiert. Dunkles Haar, längliche Nase, Herzchenmund, große Ohren.

„Aber er könnte einer der beiden Killer gewesen sein“, sagte Toby hastig.

„.Könnte er gewesen sein“, nickte June. Toby streckte die Pranke nach der Karte aus.

„Darf ich mal sehen?“ Er bekam den Dreierstreifen und knurrte, während sich seine Augen verengten. „Delmer Wood“, las er. „Da haben Sie keinen schlechten Griff getan, June. Für den Knaben halten wir seit Langem ein Zimmer im Kittchen frei.“

Drei Mörder im Paket: Sammelband 3 Krimis

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