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Bevor Bount Reiniger jedoch nach Tremont fuhr, machte er einen Abstecher zu Robert Vickers Wohnung. Als er sich aus seinem 450 SEL faltete, bekam ein kleiner schwarzer junge suppentellergroße Augen, „Mann, ist das ein schicker Wagen, Mister“, sagte der Kleine ehrfürchtig. „Wie schnell kann man denn mit so was fahren?“

„Zweihundertzehn km/h“, antwortete Bount lächelnd.

Der Kleine rollte beeindruckt mit den Augen. „Wie viel PS?“

„Zweihundertfünfundzwanzig.“

„O Jesus. Bei wie viel Umdrehungen?“

„Fünftausend in der Minute.“

„Ob ich mir den mal kaufen kann, wenn ich groß bin?“

„Ganz bestimmt“, sagte Bount grinsend. „Und sollten dir zehn, fünfzehn Dollar auf den Kaufpreis fehlen, dann komm zu mir, ich geb sie dir.“

Der Junge strahlte. „Ehrlich?“

„Ehrlich“, nickte J.o. Er ging weiter. Der Junge schlich mit glänzenden Augen um den Mercedes. Mit seinen schwarzen, samtweichen Fingerkuppen strich er vorsichtig über den silbergrauen Lack. Er konnte sich an dem Fahrzeug einfach nicht sattsehen.

Bount betrat das Haus, in dem Vicker gewohnt hatte. Radiogeplärr im Erdgeschoss. Indianergeheul aus dem TV-Gerät dazu. Hinter einer Tür hustete, räusperte sich und spuckte jemand.

Reiniger lief die Treppen hoch. Dritter Stock. Robert Vickers Wohnung. Er holte ein kleines Etui aus der Innentasche seines Jacketts. Darin bewahrte er sein Spezialbesteck auf, das immer dann zur Anwendung kam, wenn gerade der nötige Schlüssel nicht zur Hand war. Diesmal geschah das Öffnen des Türschlosses mit Talitha Banks’ ausdrücklicher Genehmigung. Reiniger war also gedeckt.

Eine Minute benötigte er für sein Werk. Dann war er in der Wohnung. Schon in der Diele empfingen ihn Zeitungsausschnitte in Bilderrahmen, die mit fetten Lettern verkündeten, was für ein prima Fighter Robert Vicker gewesen war. Dazwischen waren die Wände mit Veranstaltungsplakaten tapeziert, auf denen Vickers Name so groß stand, dass ihn nicht einmal ein Blinder ohne Stock hätte übersehen können.

Nur ein Analphabet hätte jetzt noch meinen können, sich nicht in Robert Vickers Wohnung zu befinden.

Rechts ging es ab in die Küche. Bount warf einen desinteressierten Blick hinein. Im Spülstein lag das Geschirr von drei Tagen. Reinigers Blick blieb am Kühlturm hängen. Er war durstig, deshalb öffnete er den Eisschrank. Vier Dosen Coke, drei Dosen Juice, zwei Dosen Bier standen ihm zur Auswahl. Er griff nach Coca Cola.

Plötzlich ein Geräusch hinter Bount.

Er zuckte herum, so schnell er konnte, die Cola-Dose zum Schlag erhoben. Aber der andere war im Vorteil. Die Sache spulte sich so schnell ab, dass Bount Reiniger nicht einmal mit dem Denken mitkam. Für den Bruchteil einer Sekunde schien ein matt schimmernder Totschläger in der Luft zu hängen. Genau über Bount. Umschlossen von einer Faust, an der ein protziger silberner Siegelring blitzte.

Das waren so ziemlich die letzten Eindrücke, die Bount Reiniger wahrnahm. Dann kam der knallharte Schlag. Ein präziser Treffer. Er riss Bount förmlich die Beine unter dem Körper weg.

Die Cola-Dose sprang Bount aus der Hand. Abwärts ging’s mit beiden – mit Bount und mit der Dose. Mitten am Tag war für Bount ganz plötzlich die schwärzeste Nacht angebrochen ...

Drei Mörder im Paket: Sammelband 3 Krimis

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